Große Quote für großen Entertainer: Jürgen von der Lippe begeistert im WDR

Die großen Vollprogramme zeigten sich am Samstagabend relativ geizig, was die Ausstrahlung von Showformaten anbelangt. Diesen latenten Mangel an der Unterhaltungskunst wusste allerdings der Westdeutsche Rundfunk zumindest ein Stück weit aufzufangen und zeigte ab 21:45 Uhr das zweistündige Comedy-Programm «Jürgen von der Lippe: "Wie soll ich sagen...?"», das erstmals überhaupt im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde und auf eine für WDR-Verhältnisse sehr hohe Zuschauerzahl von 1,08 Millionen gelangte. Der sympathische Wortakrobat kam damit auf herausragende 4,3 Prozent Gesamt-Marktanteil und zog auch die Jugend in den Bann, wo wunderbare 3,1 Prozent bei 0,25 Millionen gemessen wurden.

Deutlich ernster ging es derweil noch um 20:15 Uhr zu, wo sich der Westdeutsche Rundfunk spontan gegen das eigentlich geplante Porträt von Diether Krebs entschied und stattdessen in einem «WDR Extra» über den Anschlag in Münster live berichtete. Dass 25-minütige Special kam auf 0,71 Millionen Zuschauer sowie 2,6 Prozent Gesamt-Marktanteil, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 1,8 Prozent bei 0,14 Millionen gemessen.

Doch inwiefern divergieren diese Werte eigentlich vom Senderschnitt des Westdeutschen Rundfunks, mögen sich einige Leser angesichts der Marktanteile vielleicht fragen. Normalerweise kommt der WDR aktuell auf knapp zweieinhalb Prozent aller Fernsehenden respektive etwas mehr als ein Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Mit anderen Worten: Insbesondere Jürgen von der Lippe lag mit seinem Programm also meilenweit oberhalb der Norm - und was die (ordentlichen) Zahlen des «WDR Extra» anbetrifft, sollten diese für einen öffentlich-rechtlichen Sender ohnehin nicht die programmplanerische Maxime darstellen, sobald es über Eilmeldungen zu informieren gilt.