Am Abend: Noch eher ein Quoten-Bremsklotz für die Nerds
Bis Ende April hatte «The Middle» auf dem wöchentlichen Slot um 20:45 Uhr eine durchaus problematische Entwicklung hingelegt: Nach tollen 14,0 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 1,39 Millionen jungen Zuschauern zum Primetime-Einstand ging es zunächst auf nach wie vor sehr gute 12,5 Prozent hinab, bevor in der dritten Woche nur noch mäßige 9,6 Prozent und im vierten Anlauf sogar nur noch maue 8,5 Prozent bei 0,67 Millionen auf dem Papier standen. Erst in dieser Woche folgte dann leichte Entwarnung, als die Formkurve mit 10,2 Prozent bei 0,93 Millionen erstmals nach oben zeigte. Beim Gesamtpublikum lief es übrigens ähnlich: Sehr schöne 1,73 Millionen und 5,5 Prozent waren für die erste Episode zu holen, die vierte markierte mit 0,89 Millionen sowie 3,2 Prozent den bisherigen Tiefpunkt, bevor es am ersten Mai-Montag wieder klar bergauf ging auf solide 1,16 Prozent und 4,2 Prozent.
Interessant mutet das direkte Programmumfeld der Serie an, das bekanntlich ausschließlich aus «The Big Bang Theory» besteht und ein sehr konsistentes Bild hinsichtlich der Einschaltquoten vermittelt: Egal ob mit einer Erstausstrahlung oder Wiederholung, die 20:15-Uhr-Folge der Nerd-Sitcom erzielte immerzu stärkere Werte als «The Middle» im Anschluss. Der 21:15-Uhr-Rerun hingegen fiel stets auf ein schwächeres Quoten-Niveau zurück, bevor dann ab 21:45 Uhr die weiteren drei Folgen in aller Regel wieder ein wenig zuzulegen wussten. Man muss es also wohl so deutlich sagen: ProSieben nimmt aktuell schwächere Werte in Kauf, als man sie wohl mit einer dreistündigen «TBBT»-Rotation erreicht hätte - in der Hoffnung, mittelfristig eine neue Sitcom zu etablieren. Bis auf Sheldon Cooper und Co. sieht es in diesem Genre nämlich mittlerweile eher dünn aus, was einen wirklich zugkräftigen Nachschub anbelangt.
Tagsüber: Die Quoten schwanken, aber steigen
«The Middle»-Entwicklung zur Daytime
- vor 9.4.: 0,44 Mio. (3,5% / 9,7%)
- seit 9.4.: 0,36 Mio. (3,7% / 11,1%)
Median-Werte zwischen dem 5. März und dem 8. April bzw. in den Wochen danach.
Von solchen Ausreißern nach oben wie unten einmal abgesehen erreicht die Serie nachmittags in diesen Wochen aber in aller Regel sehr solide bis gute Werte und erreicht die Zweistelligkeit deutlich häufiger, als sie sie verfehlt. Das war im März noch nicht in dieser Form der Fall (siehe Infobox), damals hielten sich die zweistellig und einstellig performenden Ausgaben noch ziemlich genau die Waage. Insofern lässt sich gerade bei den 14- bis 49-Jährigen schon von einem kleinen Aufschwung sprechen, während sich beim Gesamtpublikum nicht allzu viel getan hat: Saisonbedingt ist die durchschnittliche Reichweite zuletzt ein deutliches Stück nach unten gegangen, der gemittelte Marktanteil hingegen stieg minimal - aber eben nicht in einem signifikanten Ausmaß, dass man von einer echten Entwicklung sprechen könnte.
Aber auch wenn die Quoten zuletzt ein wenig gestiegen sind, ist «The Middle» nach wie vor auch in der Daytime klar schwächer unterwegs als «Two and a Half Men» im direkten Vorlauf, das in den vergangenen fünf Wochen im Schnitt auf knapp 13 Prozent Zielgruppen-Marktanteil gelangt ist und «The Big Bang Theory», das im direkten Anschluss sogar im Mittel bei 13 bis 14 Prozent lag. Wäre das Sitcom-Portfolio des Senders mit vielen attraktiven frischen Inhalten bestückt, würde der Sender der Serie also wohl eher nicht eine solch große und regelmäßige Präsenz im eigenen Programm zuteil werden lassen - dafür nutzt sie aktuell die Möglichkeiten, die sie sowohl tagsüber als auch abends eingedenk ihres Umfelds eigentlich hätte, letztlich nicht umfänglich genug. Doch für derart hohe Ansprüche ist das Portfolio an attraktiven und erfolgreichen Genre-Vertretern derzeit nicht üppig genug bestückt, um derart hohe Ansprüche stellen zu können.
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