34 Spieltage der Fußball-Bundesliga sind vorbei. Ab Oktober hatte der FC Bayern München unter Trainer Jupp Heynckes wieder zu bestechender Dominanz gefunden, wurde früh Deutscher Meister – jetzt zum sechsten Mal in Folge. Früh stand auch fest, dass der 1. FC Köln nach sehr schwacher Hinrunde kaum noch Chancen auf einen Klassenerhalt hat. Dass es am Ende Dino Hamburg traf, der direkt abstieg, war hingegen nicht von Beginn an abzuschätzen. Mit der neuen Saison startete auch der vor rund zwei Jahren ausgehandelte neue Rechtevertrag, der Eurosport die Übertragung von insgesamt 45 Partien (darunter 30x freitags, 5x montags, 5x am Sonntagmittag) sowie Super Cup und die vier noch kommenden Relegations-Spiele zusicherte.
Eurosport zeigt die Spiele auf einem Extra-Kanal im TV und auch in seinem Player. Zuschauerzahlen gibt es davon nicht. 572 Spiele der ersten und zweiten Liga sind bei Sky geblieben. Der von Carsten Schmidt geführte Sender muss dafür aber tief in die Tasche greifen. Die Kosten pro Saison sind um rund 80 Prozent gestiegen, auf durchschnittlich fast 900 Millionen zu zahlende Euro. Entsprechend sind steigende Reichweiten für Sky von enormer Wichtigkeit: Durch die geschaltete Werbung kommt so etwas mehr Geld zurück in die Kassen.
Das Steigern der Reichweiten glückte Sky dabei außerordentlich gut. Erst am 34. Spieltag verbuchte Sky Sport Bundesliga einen Allzeit-Rekord mit an die 30 Prozent Marktanteil für die große Neuner-Konferenz, die insgesamt auf 1,9 Millionen Zuschauer ab drei Jahren kam. Damit war Sky klarerweise die Marktführung gewiss. Aber nicht alle Spieltage liefen in diesen Sphären, teils kam die Samstags-Konferenz, auch wenn sie mal nur aus vier Spielen bestand, auch nur auf etwas mehr als eine Million Zuschauer. Festzuhalten ist: Selbst das sind starke Werte, die private Sender wie ProSieben oder Sat.1 am Samstagnachmittag meist nicht erreichen.
Im Saisonschnitt holte die Fußball-Sendung samstags um 15.30 Uhr 1,48 Millionen Zuschauer, was einer prozentualen Reichweitensteigerung von 21,3 Prozent gegenüber der Saison 2016/2017 gleichkommt. 10,3 Prozent Marktanteil wurden insgesamt gemessen, 15,9 Prozent bei den Leuten zwischen 14 und 49 Jahren. Die zweistärkste Anstoßzeit der vier, die Sky hat, war der Samstagabend. Hier gab es gegenüber dem vorherigen Rechtezyklus einige Änderungen. Zum einen stieg die Zahl der an diesem Termin ausgetragenen Termin auf 30, zudem durfte jede Mannschaft acht Mal zu dieser Zeit spielen. Bisher lag die Grenze bei sechs. Insgesamt spielten in dieser Saison 13 Mannschaften am Samstagabend, auf volle acht Samstag-18.30-Uhr-Einsätze kamen die nach Messung reichweitenstärksten Teams Bayern München, Dortmund, Gladbach und Schalke. Sieben Mal war RB Leipzig hier im Einsatz. Die Folge: 1,01 Millionen Zuschauer sahen die Topspiele, was einer Steigerung von satten 40,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleichkam. 4,1 Prozent Marktanteil wurden insgesamt gemessen, 6,4 Prozent bei den Jungen.
Sicherlich hat der Sky-Erfolg am Samstagabend auch einen Anteil daran, dass die (weiterhin sehr guten) Quoten der «Sportschau» im Ersten leicht rückläufig waren. 5,01 Millionen Zuschauer sahen hier im Schnitt zu. Zurück aber ins Pay-TV, wo Sky sonntags auf eine große Strecke setzte, die von Moderator Michael Leopold und Experte Didi Hamann begleitet wurde. Das frühe Spiel am Sonntag, das um 15.30 Uhr angepfiffen wurde, war prozentual der größte Gewinner. Hier lag die durchschnittliche Sky-Reichweite bei 59,6 Prozent – das heißt: Die Zuschauerzahlen wurden massiv ausgebaut und lagen im Schnitt nun bei 0,75 Millionen. Die Marktanteile bewegten sich am Sonntagnachmittag bei 4,4 Prozent insgesamt sowie 5,9 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Leicht höher fielen die Reichweiten dann sonntags um 18 Uhr aus; hier wurden 0,83 Millionen Zuschauer an den 30 Spieltagen mit Sonntags-Spiel der ersten Liga gemessen. Gegenüber der Vorsaison wurden die Werte somit um 38,3 Prozent gesteigert, die Quoten lagen bei 3,2 (ab 3) und 4,5 Prozent (14-49).
Somit gelang Sky unter dem Strich ein wahres Kunststück: Die Zuschauerzahlen addiert, generierte die Bundesliga beim Abo-Anbieter pro Wochenende im Schnitt 3,89 Millionen Zuschauer, was einem Plus von 33,7 Prozent entspricht, wenn man die Samstags- und Sonntagssendungen der Spielzeit 16/17 heranzieht. Betrachtet man alle Spiele, also auch den Freitagabend, den Sky damals noch im Programm hatte, waren die Reichweiten nun trotzdem höher. Selbst mit einer Anstoßzeit weniger lag die prozentuale Steigerung noch bei 16,1 Prozent. Oder anders gesagt: Alle Ziele erfüllt, quotentechnisch spielt Sky quasi Champions League.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel