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UEFA Europa League: Abschied nehmen

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Mit dem Finale am Abend verabschieden sich Sport1 und Sky vom Wettbewerb. Sport1-Chefredakteur blickt mit uns auf drei Spielzeiten des Wettbewerbs zurück.

Wenn sich am Abend im französischen Lyon Atletico Madrid und Olympique Marseille gegenüberstehen, dann wird das den Großteil der deutschen Bevölkerung nur peripher interessieren. Für die deutschen Vertreter der Fußball-Zukunft war die zurückliegende Saison in der UEFA Europa League keine wirklich erfolgreiche. Sang- und klanglos verabschiedete sich etwa die TSG Hoffenheim aus dem Wettbewerb; jener Verein, der im August 2017 noch in der Champions League Qualifikation stand und sich für die nächste Saison der Königsklasse sogar direkt qualifizierte. Früher als erwartet, nämlich im Achtelfinale, schied auch die Grusel-Fußball anbietende Borussia aus Dortmund aus. Am Ende blieben noch die Bullen aus Leipzig übrig, die jedoch nach dem Viertelfinale die Segel strichen.

Der Glanz, den die Europa League noch zwei Jahre zuvor ausstrahlte, war wieder weg. Es war aber schon auch ein besonderer Frühling, damals 2016, als Dortmund etwa gegen Liverpool antrat und es somit zum Duell gegen den alten Trainer Jürgen Klopp kam. Bei Sport1 denkt man sicherlich gerne an diese spektakulären Aufeinandertreffen zurück. 5,68 Millionen Menschen sahen damals das Hinspiel, sogar knapp 6,3 Millionen das Rückspiel. Letzteres war ein neuer Senderrekord. 21,2 Prozent Marktanteil betrug die Quote im Gesamtmarkt; Privatsender erreichen kaum noch solche Werte.

Aber allgemein fuhr Sport1 mit dem Wettbewerb immer wieder gute Quoten ein. Selbst nicht ganz so klangvolle Aufeinandertreffen brachten gut und gerne zwei bis drei Millionen Zuschauer; der Konkurrenz blieb das nicht verwehrt. Dirc Seemann, Chefredakteur von Sport1, sagte im Gespräch mit Quotenmeter.de: „Vor dem heutigen Finale blicken wir auf drei erfolgreiche Spielzeiten der UEFA Europa League zurück. Mit unserer sechststündigen Sendestrecke haben wir 2015 ein programmliches und redaktionelles Experiment gestartet, das voll aufgegangen ist. Daran hat natürlich auch unser On-Air- Team mit den Moderatoren Oliver Schwesinger, Ruth Hofmann und Jochen Stutzky sowie Kommentator Markus Höhner und Experte Olaf Thon einen großen Anteil.“ Früher gehörte auch noch Laura Wontorra zum Sport1-Team. Die ehemalige Sky-Volontärin und Tochter von Talk-Legende Jörg verließ Sport1 vergangenen Sommer in Richtung RTL-Gruppe.

Sie ist eines von vielen Nachwuchstalenten, die aus der Ismaninger Schmiede kommen. Vorher hatten schon Julia Scharf, Anna Kraft vor der Kamera oder etwa Axel Balkausky oder Alex Rösner hinter der Kamera von Sport1 aus den Sprung zu anderen und größeren Sendern geschafft.

„Neben der TV-Berichterstattung hat sich zudem einmal mehr unser multimediales Konzept bewährt, mit dem wir den Wettbewerb auch auf unseren digitalen Plattformen gebührend in Szene gesetzt haben. Sportlich konnten die deutschen Teilnehmer leider nicht wie erhofft überzeugen, spätestens im Viertelfinale war stets Endstation. Dennoch gab es einige denkwürdige Europapokalabende, gerade die beiden Viertelfinal-Duelle des BVB gegen Jürgen Klopp und Liverpool waren absolute Highlights: Wir haben damals innerhalb einer Woche zweimal neue Rekordquoten in unserer 25-jährigen Sendergeschichte aufgestellt“, erinnert sich auch Seemann noch einmal zurück. Mit den Sport1-Übertragungen aus der Europa League habe sein Sender das ein oder andere Ausrufezeichen gesetzt, findet er. „Jetzt freuen wir uns heute Abend auf einen schönen Abschluss.“

Denn: Die Rechte wandern weiter. Sie ziehen quasi Laura Wontorra hinterher. Wie schon angesprochen, die Anziehungskraft der Europa League blieb nicht unbemerkt – die RTL-Gruppe hat die Rechte für drei Jahre eingekauft, will die Spiele ab September 2018 auf Nitro und teils sogar bei RTL übertragen. Laura Wontorra ist im Moderatoren-Team. Vor dem Hintergrund, dass der große Bruder des Wettbewerbs, die UEFA Champions League, ab Sommer nur noch im Pay-TV bei Sky und DAZN zu sehen ist, wird die Europa League vielleicht noch an Attraktivität gewinnen. Für die kommende Saison sind Leipzig und Leverkusen qualifiziert. Als Dritter im Bunde könnte Stuttgart in den Wettbewerb rutschen, wenn Frankfurt das Finale des DFB-Pokals am Samstag verliert. RTL (oder Nitro) werden sich ab Herbst immer das beste Spiel des Spieltags aussuchen dürfen, die weiteren Partien wandern zum Streaming-Dienst DAZN. Denn nicht nur bei Sport1 steht am Abend ein Abschied an.

Im Zuge der sich deutlich verteuernden Champions League Rechte hatte Sky auf ein Angebot zum Erwerb weiterer Europa League Rechte verzichtet. Auch dort geht am Mittwochabend also eine Ära zu Ende. Das Spiel zwischen Madrid und Marseille, in dem die Spanier übrigens klarer Favorit sind, beginnt um 20.45 Uhr. Sky steigt 25 Minuten vorher in die Berichterstattung ein, Sport1 berichtet wie üblich schon ab 19 Uhr.

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