Das Fernsehgeschäft ist dermaßen schnelllebig, dass die eine oder andere Sendung, die mit überschaubarem Erfolg getestet wird, ein halbes Jahr später schon kaum mehr jemand ernsthaft auf dem Schirm hat. Die Dokusoap «Schrauben, sägen, siegen» etwa ist ein solches Format: Lief im Oktober und November vergangenen Jahres vier Wochen lang mit ziemlich schwachen Quoten um 18 Uhr am Vorabend, ward dann nicht mehr gesehen - bis zu diesem Montag eben, wo es auf einmal wieder um den Untertitel «Das Duell» bereichert im Programm zu finden ist. Wie damals in täglicher Ausstrahlung, aber stärker auf den direkten Wettkampf fokussiert und neuerdings um 18:55 Uhr laufend. Ein Quotenplus ging damit bislang jedoch nicht einher.
So wurde etwa die erste neue Folge am Montag von gerade einmal 0,44 Millionen Menschen gesehen, was mit einem für kabel eins doch reichlich dünnen Marktanteil in Höhe von 1,9 Prozent einherging. In der werberelevanten Zielgruppe kam man dem Senderschnitt angesichts von 3,4 Prozent bei 0,22 Millionen zwar ein wenig näher, lag allerdings trotzdem noch saftige rund anderthalb Prozentpunkte von ihm entfernt. Und besser wurde es dann am Dienstag keineswegs, eher im Gegenteil: Die Zuschauerzahl sank auf 0,37 Millionen, die damit verbundenen Marktanteile orientierten sich aus Sicht der Verantwortlichen ebenfalls in die völlig falsche Richtung und lagen bei schon reichlich vernichtenden 1,6 Prozent aller respektive 3,0 Prozent der jüngeren Konsumenten.
Am Mittwoch verschlimmerte sich die Lage dann nochmals minimal, als die Zuschauerzahl sogar nur noch bei 0,36 Millionen lag, vor allem aber der Zielgruppen-Marktanteil ein weiteres Stückchen zurückging auf nur noch 2,7 Prozent. Damit wurde nun auch hier ein neuer Negativrekord für die Sendung verzeichnet, während die abermals 1,6 Prozent beim Gesamtpublikum schon am Vortag für einen neuen Tiefpunkt in der (zugegebenermaßen noch kurzen) Geschichte von «Schrauben, sägen, siegen» gesorgt hatten. Am Donnerstag löste sich die Verkrampfung der Programmverantwortlichen zumindest minimal, wenngleich die hier erreichten 2,0 Prozent Gesamt- bzw. 3,6 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 0,46 Millionen Fernsehenden zwar das Höchste der bisherigen Rückkehr-Gefühle waren - nur bestanden diese Gefühle ja bisher im Grunde auch ausschließlich aus numerischen Tiefdruckgebieten. Am Freitag setzte sich dieser Aufwärtstrend nochmals fort, vor allem bei den 14- bis 49-Jährigen wurden nun erstaunlich ordentliche 5,1 Prozent bei 0,29 Millionen generiert, während insgesamt weiterhin maue 2,5 Prozent bei 0,52 Millionen zu Buche standen.
Wirklich überraschend kommt dieser Flop nun eigentlich nicht, denn bereits die 18 im Vorjahr ausgestrahlten Episoden hatten sich - damals noch um 18 Uhr - mit gerade einmal gut 400.000 Zuschauern sehr schwer getan. Beim Gesamtpublikum kam keine einzige Folge über 2,7 Prozent hinaus, in der Regel wurden schon da nicht einmal zweieinhalb Prozent und somit stets weit unterdurchschnittliche Werte verzeichnet, während in der Zielgruppe die allerletzte Folge gute 5,1 Prozent erzielte. - womit sie auf Augenhöhe mit der Freitagsfolge dieser Woche lag. Es war allerdings auch der einzige wirklich erfreuliche Wert inmitten eines Gesamtbildes, das an guten Tagen Mittelmaß zwischen 4,1 und 4,6 Prozent hervorbrachte und bei zwölf der 18 Folgen noch nicht einmal das leistete. Mit nur 2,9 bis 3,9 Prozent lief die Mehrzahl der Episoden schlichtweg schlecht.
Ferner erstaunlich an der Rückkehr der Heimwerker-Soap ist deren Zeitpunkt, denn zuletzt schien es so, als könne sich «Achtung Kontrolle!» auf diesem Slot nach einer langen Zeit der Dürre doch mal wieder regenerieren. Zwar fand die latente Regeneration lediglich auf einem mittelprächtigen Quoten-Niveau statt, doch rund fünf Prozent der umworbenen Zuschauerschaft gehörten in den vergangenen Wochen zunehmend der Regel an, überdies erreichten zwei der neun letzten Episoden vor dem Wechsel wirklich starke 6,1 Prozent. Für eine Sendung, die noch Anfang des Jahres bei gerade einmal rund drei Prozent herumkrebste, war das eine kleine, aber sehr feine Verbesserung - und die zumindest temporäre Verbannung aus dem Aufgebot könnte ihr wieder den Drive nehmen.
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