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Aus unserer Kritik zu «Hotel Herzklopfen»
Aus Belgien importierte Sat.1 daher mit «Hotel Herzklopfen – Spät verliebt!» ein neues Format, das sich der Aufgabe widmete, im deutschen Fernsehen auch einmal die etwas älteren Semester zu verkuppeln. Los ging es am 22. April mit einer Doppelfolge, auserkoren hatte Sat.1 den Sendeplatz um kurz vor 18 Uhr am Sonntag. Das lag nahe, hatte Sat.1 am Vorabend des letzten Wochentags schon ein ums andere Mal mit gefühligen Formaten experimentiert, zum Beispiel mit «Hochzeit auf den ersten Blick».
Schmetterlinge im Bauch wird Sat.1 nach den ersten beiden Ausgaben jedoch noch nicht gehabt haben. «Hotel Herzklopfen» erreichte zum Debüt auf seinem regulären Sendeplatz 0,81 Millionen Zuschauer ab Drei, knapp die Hälfte stammte aus der Zielgruppe. Insgesamt führte diese Reichweite zu 4,8 Prozent, während bei den Werberelevanten 7,8 Prozent zu Buche standen. Normalerweise lockt Sat.1 beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren knapp ein Prozent mehr an. Zum Auftakt bestand also noch Luft nach oben, die im Rahmen der zweiten Ausgabe am 22. April noch mehr wurde. Dort schauten ab kurz vor 19 Uhr zwar schon 1,04 Millionen Personen und 0,49 Millionen jüngere zu, die Quoten sanken jedoch auf 4,5 respektive 7,3 Prozent.
In Woche zwei hatte sich «Hotel Herzklopfen» also zu steigern. Dies gelang der neuen Sat.1-Sendung jedoch nicht. Im Gegenteil: Am 29. April blieben 0,65 Millionen Interessenten, die insgesamt noch für 4,0 Prozent sorgten. Bei den Jüngeren stürzte «Hotel Herzklopfen» sogar regelrecht ab, weil 0,26 Millionen Zuschauer nur noch für 5,3 Prozent genügten. Seinen Tiefpunkt hatte «Hotel Herzklopfen» jedoch auch damit noch nicht erreicht. Neue Negativ-Werte folgten am 6. Mai mit 0,63 Millionen Zuschauern ab drei Jahren, wobei der Anteil an umworbenen Zuschauern auf 0,18 Millionen sank. Zwar steigerte sich das von Sarah Mangione, Daniel Boschmann und Lutz van der Horst moderierte Format quotentechnisch wieder auf 4,2 Prozent aller Fernsehenden, die Quote beim jungen Publikum lag mit 3,7 Prozent aber in einem indiskutablen Bereich.
Am 13. Mai besserte sich die Lage wieder etwas, auf einen grünen Zweig kam das Format von SEO Entertainment allerdings nicht mehr. Insgesamt schalteten 0,73 Millionen Zuschauer ein, die 0,30 Millionen aus dem jungen Alterssegment enthielten. Damit kam «Hotel Herzklopfen» insgesamt auf 4,1 Prozent und auf weiterhin schwache 5,5 Prozent in der Zielgruppe. Insgesamt folgte zum Ende der sechs Ausgaben am 20. Mai aus Gesamtsicht noch ein neuer Tiefpunkt: 0,57 Millionen Zuschauer blieben der Dating-Sendung noch treu und bewirkten 3,9 Prozent. Auch 0,21 Millionen Jüngere sorgten mit dazugehörigen 4,6 Prozent erneut für Enttäuschung.
Dass dem deutschen Fernsehen noch ein Dating-Format für Ü60er fehlte, erwies sich mit Blick auf die Quoten der sechs Folgen von «Hotel Herzklopfen» als Trugschluss. Meist bilden Dating-Shows vorwiegend junge und attraktive Personen ab und haben damit mehr Erfolg als die neue Sendung am Sonntagvorabend bei Sat.1. Aus der Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren schalteten pro Folge im Schnitt nur 0,31 Millionen Menschen ein, was gemittelt zu einer Quote von mageren 5,7 Prozent führte. Auch ältere Zuschauer, die sich durch die Sendung vermeintlich mehr angesprochen fühlen als Jüngere, hatten kein besonders großes Interesse am Neustart. Insgesamt verzeichnete «Hotel Herzklopfen» durchschnittlich 0,74 Millionen Zuschauer. Der Gesamtmarktanteil belief sich im Mittel auf 4,3 Prozent. Mit diesen Werten beendet Sat.1 das Experiment Ü60-Dating wohl schnell wieder.
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