Cast und Crew
Produktion: Color Force, Brad Falchuk Teley-Vision, Ryan Murphy Television, Fox 21 Television Studios, FX ProductionsSchöpfer: Ryan Murphy, Steven Canals, Brad Falchuk
Darsteller: Indya Moore, Evan Peters, Kate Mara, Ryan Jamaal Swain, Angelica Ross, Angel Bismark Curiel, Jeremy McClain u.v.m.
Executive Producers: Ryan Murphy, Brad Falchuk, Nina Jacobson, Brad Simpson, Alexis Martin Woodall, Sherry Marsh
Die Dance- und Drama-Serie beginnt exakt so, wie sich dessen Charaktere am liebsten präsentieren: Bunt, extravagant und als Blickfang. In medias res taucht der Zuschauer ein in eine Welt voller Musik, Mode und Selbstinszenierung. Gleich zu Beginn bedienen sich die Mitgliederinnen und Mitglieder des Hauses in einem Geschichtsmuseum. Dieser Einfall garantiert der Gruppe auf dem Ball, der diesmal das Motto „Royal“ ausgerufen hat, den eindrucksvollsten Auftritt. Anmutig schreiten und tanzen die Königin auf Zeit und der restliche Adel über den Laufsteg – und werden vom Publikum vergöttert. Während sie woanders ausgestoßen und verachtet werden, sind sie hier nicht weniger als Stars.
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Womit wir bereits bei einem der Hauptmotive der Serie wären: Identität. Die Häuser bieten den Protagonistinnen und Protagonisten gewisse Schutzräume, um ihre Träume auszuleben. Sie fungieren als eine Art Familienersatz. Allerdings sind diese selbst nicht frei von Hierarchien und Konventionen. Alle „Kinder“ haben der „Mutter des Hauses“ zu gehorchen oder müssen mit Konsequenzen rechnen. Angelica Ross spielt eine solche Mutter mit einer herausragenden Präsenz, die sich durch Güte ebenso wie durch Strenge auszeichnet.
Auch der Rest des Casts weiß nach den ersten Eindrücken zu überzeugen. Insbesondere die Leidenschaft, die die Schauspieler ihren Rollen einverleiben ist beeindruckend. Hier sind die Hauptfiguren Angel und Damon hervorzuheben, verkörpert von Indya Moore und Ryan Jamaal Swain. Während die transsexuelle Angel, nachdem sie von ihrer HIV-Infektion hört, ihren Traum von einem eigenen Haus unter ihrer Leitung anstrebt, träumt der schwule Teenager von einer Karriere als Tänzer. Die beiden haben direkt einen Draht zueinander, und so wird Damon zum ersten Mitglied des neuen Hauses und Angels erstem Schützling. Dazu gesellen sich in der ersten Episode ein weiterer Tänzer sowie eine Prostituierte.
Mit dieser transsexuellen Prostituierten lebt eine weitere Figur namens Stan (Evan Peters) seine heimlichen Gelüste aus. Stan beginnt ein Doppelleben, ist er doch auch Ehemann und zweifacher Familienvater. Es gilt den Schein zu wahren, seine Neigungen kämen in der Gesellschaft im Allgemeinen und an seinem neuen Arbeitsplatz im Speziellen alles andere als gut an. Denn Stan arbeitet für niemand geringeren als den nun amtierenden US-Präsidenten Donald Trump. Somit wird auch soziale Ungleichheit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten aufgezeigt. Dort der weiße Business-Man, der mit seiner Gattin über die Tanzfläche eines schicken Tanzlokals kreiselt, dort die afroamerikanische Unter- und Mittelschicht, die die Straße zur Tanzfläche umfunktioniert. Das darf man dann trotz Realismus stark klischeebeladen finden.
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Die Serie hat in Deutschland noch keinen Abnehmer gefunden.
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