Universal Pictures: Disneys ärgster Filmkonkurrent
Die weltweit erfolgreichsten Universal-Filme
- «Jurassic World» (1,67 Milliarden Dollar)
- «Fast & Furious 7» (1,52 Milliarden Dollar)
- «Fast & Furious 8» (1,24 Milliarden Dollar)
- «Minions» (1,16 Milliarden Dollar)
- «Ich – Einfach unverbesserlich 3» (1,03 Milliarden Dollar)
- «Jurassic Park» (1,03 Milliarden Dollar)
- «Ich – Einfach unverbesserlich 2» (970,8 Millionen Dollar)
- «Pets» (875,5 Millionen Dollar)
- «E.T. – Der Außerirdische» (792,9 Millionen Dollar)
- «Fast & Furious 6» (788,7 Millionen Dollar)
Stand: 9. Juni 2018
Darüber hinaus ist Universal mit aktuell sechs Filmen oberhalb der Milliarden-Dollar-Grenze das Studio, das in diesem erlesenen Club der Megaerfolge am zweithäufigsten vertreten ist. Mit 17 Filmen ist Disney zwar der weit abgeschlagene Sieger, dennoch hat sich Universal mit seinem zweiten Rang sozusagen 'Prahlrechte' erarbeitet – denn dem 1912 gegründeten Studio ist es beispielsweise gelungen, aus der «Fast & Furious»-Reihe, der zwischenzeitlich ein Schicksal als Direct-to-DVD-Saga drohte, ein Milliarden-Dollar-Franchise zu formen, während Warner Bros. zuletzt diese Marke mit vermeintlich sicheren Überblockbustern wie «Batman v. Superman – Dawn of Justice» und «Justice League» verfehlt hat.
Was Universal zudem im jetzigen Duell mit Disney voraus hat: Das seit 2013 von Chairman Donna Langley geleitete Studio geht sparsamer vor. Während Disney seit Jahren mit Budgets jenseits der 200-Millionen-Dollar-Hürde um sich schlägt, blieben aufwändige Universal-Filme wie «Fast & Furious 7», «Jurassic World», «Jurassic World – Das gefallene Königreich» und sämtliche Filme aus dem Hause Illumination Entertainment unter dieser Grenze. Nur «Fast & Furious 8» schlag mit einem Budget von 250 Millionen Dollar nach oben aus – gemeinhin zockt Universal hingegen mit geringeren Einsätzen, wodurch die Hits des ältesten noch bestehenden 'Big Six'-Studios an den Kinokassen oft eine Spur profitabler ausfallen als Disneys große Wetten.
Am stärksten führen dies die Filme der Universal-Trickschmiede Illumination Entertainment vor, die sich dank der «Ich – Einfach unverbesserlich»-Reihe und der beliebten Minions zu einem scharfen Konkurrenten für Pixar entwickelt haben. Den cartoonigen Komödien von Illumination mag die Kritikerachtung Pixars fehlen, und technische Revolutionen haben sie im Gegensatz zu Pixar auch nicht ausgelöst. Aber mit Budgets im zweistelligen Millionenbereich schaffen sie es für einen Bruchteil typischer Disney/Pixar-Kosten, den beiden Platzhirschen an den Kinokassen immensen Druck zu machen.
Diese Mentalität spiegelt sich auch bei Universals Geschäftspartner Blumhouse Productions wider: Das Studio, das seit 2014 einen zehnjährigen First-Look-Deal mit Universal hat, hat es sich zum Markenzeichen gemacht, im Jahr auf zahlreiche kostengünstige Produktionen zu setzen, bei denen die Regie so lange freies Geleit erhält, so lange sie den Film pünktlich und im abgemachten finanziellen Rahmen abliefert. Da ist manchmal Schund dabei und manchmal entstehen Phänomene wie «Get Out». Durch den kleinen finanziellen Einsatz tragen die Filme, die ausbrechen (wie etwa die «The Purge»-Reihe), doppelt und dreifach die kleinen Flops, die ja sowieso nicht so teuer waren und sich daher eh verschmerzen ließen.
2019 setzt Disney gegen Disneys «Star Wars»- und Marvel-Macht unter anderem «Detective Pikachu», eine Fortsetzung von «Pets», einen «Fast & Furious»-Ableger mit Jason Statham und Dwayne Johnson sowie die Musicaladaption «Wicked» entgegen. Kann dem Studio ein zweiter Überraschungssieg wie im Jahr 2015 gelingen?
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10.06.2018 04:53 Uhr 1