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Comcast: Ein Wirtschaftsporträt in drei Akten

von   |  1 Kommentar

Ein erfolgreicher US-Sender, ein Filmstudio, das Disney Konkurrenz macht, und ein Kabelbetreiber, der wenig beliebt ist.

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Comcast, der Kabelbetreiber: Amerikas meistgehasste Firma


Abteilungen und Tochterunternehmen von Comcast

  • Comcast Cable / Xfinity (Telekommunikation)
  • NBCUniversal (Film- und Fernsehproduktionen, diverse Fernsehsender)
  • Universal Parks & Resorts (Themenparks)
  • Hulu (US-Streamingplattform, zu 30% beteiligt)
Während Comcasts Studioeinheit Universal Pictures zumeist hinter Disney zurückbleibt, darf nicht vergessen werden, dass der Konzern als Ganzes deutlich größer ist als die Walt Disney Company. 2017 etwa machte Comast einen Umsatz von 84,53 Milliarden Dollar, Disney hingegen 55,14 Milliarden – Disneys Markenpräsenz zum Trotz ist Comcast also im monatelangen Wettzerren um 21st Century Fox also die deutlich größere Partei. Und dies trotz eines gänzlich unterschiedlichen Images: Während Disney Dauergast in den Top Ten der Forbes-Rangliste der wertvollsten Marken weltweit ist, lässt sich Comcast nicht in dem Ranking finden – auch, weil Comcast aufgrund seines Kundenservices im Bereich Telekommunikation in den USA ein denkbar mieser Ruf anhaftet.

Wiederholt wird Comcast in US-Kundenbefragungen zu einer der am wenigsten geachteten Firmen gekürt – 2017 führte der Konzern sogar die 'PC Magazine'-Liste der meistgehassten Unternehmen Amerikas an und stach unter anderem das aufgrund seines mangelhaften Datenschutzes vielfach kritisierte Facebook aus.

Zu NBCUniversal gehören unter anderem ...

  • NBC Broadcasting
  • Universal Pictures
  • Focus Pictures (u.a.: «Lost in Translation», «Abbitte», «Coraline», «Lady Bird»)
  • Working Title Films (u.a.: «Vier Hochzeiten und ein Todesfall», «Fargo», «About a Boy», «Baby Driver»)
  • Amblin Partners (Minderheitenbeteiligung am Joint Venture, u.a.: «BFG - Big Friendly Giant», «The Girl on the Train», «Ready Player One»)
  • DreamWorks Animation (u.a.: «Shrek», «Drachenzähmen leicht gemacht»)
  • Illumination Entertainment (u.a: «Minions», «Pets»)
  • SYFY
  • E!
  • Fandango (Online-Kinoticketdienst, Universal hält 70%, Time Warner 30%)
Der Grund dafür ist, dass Comcast mit zahlreichen US-Städten Deals aushandelte, die ihm als Internetanbieter eine Monopolstellung sichert – und während diese Abkommen für die Städte oft günstig sind, lässt Comcast dies oft den Endkunden bezahlen, indem sich das Unternehmen auf seiner Monopolstellung ausruht und sich bei den Preisverhandlungen mit einzelnen Kunden sturer zeigt, als es sich selbst deutsche Telekommunikationskunden ausmalen könnten. Von wegen Servicewüste Deutschland …

2016 musste Comcast zudem eine Strafzahlung von 2,3 Millionen Dollar an die Federal Communications Commission äußern. Der Vorwurf: Der Kabelbetreiber ließ seine Kundschaft für Angebote zahlen, die sie nie in Auftrag gegeben hat. Diese finanzielle Schelte war die größte in der US-Geschichte der Telekommunikationsbranche. 2014 kam es derweil zu einem mittelschweren Skandal, weil Comcast, obwohl Netzneutralität vorherrscht, laut «Last Week Tonight» und der 'Huffington Post' bei seinen Kunden die Verbindung zu einigen Webangeboten, darunter Netflix, drosselte.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
10.06.2018 04:53 Uhr 1
Sehr gut, daß zumindest Universal weiterhin Disney an den KinoKassen Konkurrenz macht!

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