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Bellut: Rundfunkauftrag 'keineswegs überholt'

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Der ZDF-Intendant Thomas Bellut spricht sich für den Erwerb teurer Sportrechte durch ARD und ZDF aus, da Sportberichterstattung letztlich inhaltlich schwerere Sendung fördere.

In einem Gastbeitrag im 'Tagesspiegel' argumentiert ZDF-Intendant Thomas Bellut anlässlich der steten Debatte über den Wert der öffentlich-rechtlichen Sender und die Rechtfertigung hoher Senderausgaben, dass teure Sportberichterstattung unerlässlich sei. "Das öffentlich-rechtliche System benötigt einen breiten Konsens in der Gesellschaft, es muss auch gemocht werden", urteilt der seit 2012 im Amt befindliche ZDF-Intendant. Weiter schreibt er: "Informationssendungen, beispielsweise das «heute-journal», erreichen Tag für Tag ein großes Millionenpublikum, sind wichtig in der öffentlichen Debatte. Für den Erfolg des «heute-journals» gibt es zwei Voraussetzungen: Eine sorgfältig gemachte, handwerklich saubere und perfekt präsentierte Sendung. Die zweite Bedingung: Ein erfolgreicher, oft auch unterhaltender Vorlauf."

Daraus schlussfolgert er: "Wer also einen Wegfall von Sport und Unterhaltung im ZDF und in der ARD fordert, der muss eine Reduzierung der Reichweite von Informationssendungen einkalkulieren, am Ende die schrittweise Verspartung der großen Vollprogramme. […] Die seriöse Vermittlung von Politik, Kultur und Wissen an große Teile der Bevölkerung ist kein Selbstläufer, man muss das Publikum auch anlocken und motivieren, das für die Gesellschaft wichtige Informationsangebot anzunehmen."

Diese Angebote erachtet Bellut als sehr bedeutend, weshalb er den Rundfunkauftrag als 'keineswegs überholt' einschätzt: Der ZDF-Intendant befindet, dass in einer Zeit des geschärften politischen Diskurses die Aufgabe der öffentlich-rechtlichen an Bedeutung gewinnen würde. Die Sender müssen für "den Zusammenhalt in der Gesellschaft arbeiten, die Aussöhnung der Völker fördern, keine Diskriminierung von Minderheiten, keinen Rassismus und Antisemitismus im Programm zulassen." Dennoch dürften die öffentlich-rechtlichen Sender als von der ganzen Gesellschaft finanzierte Programme "keine Meinung oder Partei 'aus Prinzip' diskriminieren". Wie sich dieser Spagat bewerkstelligen ließe, wo doch manche Parteien eben diesen Rassismus auf der Fahne stehen haben? In Belluts Worten: "Rassistische Botschaften beispielsweise dürfen nicht unkommentiert transportiert werden. Sie dürfen nicht als quasi normale Alltagsbotschaften behandelt werden. Der gesellschaftliche Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stammt aus den Anfangsjahren der Republik und war eine wohlbedachte Antwort auf den Nationalsozialismus, auf den Holocaust, auf die Vernichtung jeder Opposition."

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