Kurz vor dem Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland steht fest, wer das Turnier im Jahr 2026 austragen wird. Das Dreiergespann aus den USA, Kanada und Mexiko hat sich in einer Kampfabstimmung im FIFA-Kongress gegen den Kontrahenten Marokko durchsetzen können. Bereits am Dienstag hatte sich DFB-Präsident Reinhard Grindel zu Wort gemeldet, dass es aus seiner Sicht "kleinere Länder ohne umfangreiche Stadionkapazitäten schwerer haben, erfolgreich als Ausrichter anzutreten", was er vor allem auf das neue WM-Turnierformat mit gleich 48 teilnehmenden Mannschaften bezog. Wohl auch deshalb entschied sich die Mehrheit der 206 Verbände letztlich für das "United 2026"-Modell der drei großen nord- und mittelamerikanischen Staaten.
Bereits um die WM 2022 hatten sich die Vereinigten Staaten beworben, zogen aber in einer berüchtigten Abstimmung den Kürzeren gegenüber Katar. Auch sportlich lief es zuletzt alles andere als erfolgreich für das US-Fußball-Team, das in diesem Jahr nur als Zaungast fungieren wird. Die erfolgreiche Bewerbung um das massiv aufgestockte Turnier 2026 dürfte angesichts dessen für viele US-amerikanische Fußballfans eine Genugtuung sein. 2024 finden zudem die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles statt.
Im Vorfeld der Abstimmung war US-Präsident einmal mehr unangenehm aufgefallen, als er sich Ende April mit einer offenen Drohung in den Wahlkampf eingemischt hatte: Länder, die für Marokko stimmen, könnte die USA die Unterstützung bei den Vereinten Nationen entziehen. Grindel, der auch Mitglied des FIFA-Councils ist, bezeichnete diese Äußerung am Dienstag als "bedauerlich", da diese "politische Interventionen [...] dem Fair-Play-Gedanken der FIFA widersprechen".
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel