Soap-Check

So lief das mit RTLs 17-Uhr-Soap «Ahornallee»

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Schon fast drei Wochen lang wird «Freundinnen», die neue RTL-Soap für den 17-Uhr-Slot gedreht. Vor elf Jahren probierte RTL zu dieser Zeit schon einmal eine tägliche Serie.

Wer erinnert sich eigentlich noch an «Ahornallee»? Nicht Schillerallee, oder Schillerstraße – nein, «Ahornallee». Die Serie war 2007 – genauer gesagt ab April des Jahres und somit vor mehr als elf Jahren – die Antwort auf eine neue Art an Dailys: «Abschlussklasse», «Freunde» und Co. ließen damals grüßen. Mit dem 17-Uhr-Neustart wollte RTL erstmals eine Daily auch On Location und somit ohne aufwändigen, vorherigen Studiobau produzieren – TresorTV setzte die Serie um. Das Leben des Familienvaters Willi Schlosser, dessen Frau kurz vor dem Handlungsbeginn verstarb, stand unter anderem im Mittelpunkt. Finanzielle Probleme und Existenzsorgen machetn ihm und seinen beiden Kindern Petra und Jan in ihrer Heimat Herford zu schaffen, da beschließen sie, in Düsseldorf einen Neuanfang zu wagen – und mit diesem Neustart setzte auch die Handlung der «Ahornallee» ein.

Damals schon als Lead-In für «Unter Uns» geplant war die Produktion aber einer der größten Flops von RTL. Der Kölner Sender, der 2007 noch Quoten weit über der 15-Prozent-Marke holte, blickte zum Start nur auf 11,4 Prozent und verbüßte bis zum Ende der Woche sogar Einbußen bis runter auf acht Prozent. In der zweiten Ausstrahlungswoche gingen die Marktanteile der On-Location-Serie sogar auf sieben Prozent zurück.

Einen Aufschwung gab es letztlich nur Ende der zweiten Woche, als sich die Werte mal auf 9,9 Prozent bewegten. Die Freude war jedoch nicht von allzu langer Dauer, Woche drei startete mit neuen Minusrekorden, nämlich nur 6,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Allgemein lässt sich sagen, dass kein Schwung aufkam. Zwar verbesserte man sich mit Folge 22 nochmal auf 10,4 Prozent und auch die Reichweiten stiegen zwischenzeitlich wieder auf gesamt rund 800.000 Fans, aber von der eigentlichen Messlatte war man weit entfernt.

Als man Ende Mai 2007 dann sogar unter die Marke von sechs Prozent fiel und mit den Folgen 31 sowie 32 erstmals nur 5,6 sowie 5,4 Prozent in der Zielgruppe erreichte, dürfte der Groschen gefallen sein. In Folge steigerte sich die Serie zwischenzeitlich zwar nochmal auf knapp über acht Prozent, die Reichweiten blieben mit etwas mehr als einer halben Million Zuschauern ab drei Jahren oft aber viel zu schlecht. So kam das Aus nach nur 42 Folgen im Programm von RTL. Am Ende blieb eine Serie, die gerade einmal zwei Mal mehr als zehn Prozent in der Zielgruppe holte und somit den Platz genau zwei Monate nach dem Start schon wieder zu räumen hatte.

In einem Punkt betrat «Ahornallee» dann nochmal Neuland: Die 18 produzierten, aber nicht gesendeten Folgen, wurden zum damaligen RTLNow abgegeben – erstmals in der deutschen Historie. Warum ist all das jetzt wieder interessant? Mit «Freundinnen» produziert RTL seit rund zwei Wochen die nächste (vierte) Daily des Senders, ebenfalls wieder On Loaction, diesmal aber umgesetzt von UFA Serial Drama. Vermutlich im Laufe des Aprils soll die auf erst einmal 160 Episoden angelegte Serie starten – auf dem 17-Uhr-Sendeplatz.

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