Sitcoms, Serie und Scripted Reality: ProSiebenSat.1 schlägt sich beachtlich
MA-Vergleich vor -> seit WM-Beginn
- S1: 11,3% / 9,8% -> 7,8% / 6,9%
- P7: 5,9% / 13,9% -> 3,8% / 8,5%
- k1: 5,6% / 7,7% -> 3,8% / 6,6%
Durchschnittliche Marktanteile der ProSiebenSat.1-Sender in den letzten fünf Tagen vor bzw. seit dem Start der Fußball-WM für ihre 14-Uhr-Formate. Sat.1 zeigte zuvor «Inspektion 5» und seither «Aus Streife».
Und dann wäre da noch kabel eins zu nennen, das mit alten «The Mentalist»-Ausgaben als einziger großer Sender trotz WM auf diesem Slot aktuell fast durchgängig auf überdurchschnittliche Marktanteile in beiden Konsumentengruppen zu verweisen hat. Dafür langen beim Gesamtpublikum bereits rund 0,4 Millionen Interessenten, da diese normalerweise mit knapp vier Prozent einhergehen. Vor allem aber die Werte bei den 14- bis 49-Jährigen wissen zu begeistern, da die Crime-Serie hier zwischen Dienstag und Donnerstag mit 6,5 bis 8,2 Prozent ausnahmslos meilenweit oberhalb der Norm von rund fünf Prozent performte - erst am Freitag ging es dann auf maue 4,4 Prozent hinab. Gleichwohl ist anzumerken, dass alle drei Sender in den vergangenen Tagen klar an Zuspruch eingebüßt haben gegenüber den letzten Tagen ohne WM bei der Konkurrenz (siehe Infobox) - was dahingehend interpretiert werden kann, dass die gesendeten Formate dort schlichtweg sehr stark performen, nicht aber eine bemerkenswert stark ausgeprägte Robustheit gegenüber dem runden Leder als Kontrahenten vorweisen können.
Beim «Blaulicht Report» schrillen die Alarmglocken, VOX kämpft sich ins Mittelmaß
MA-Vergleich vor -> seit WM-Beginn
- RTL: 6,4% / 10,6% -> 5,3% / 6,2%
- VOX: 3,8% / 9,0% -> 3,0% / 7,0%
- RII: 1,9% / 5,1% -> 1,4% / 3,5%
Durchschnittliche Marktanteile der Sender der RTL-Gruppe in den letzten fünf Tagen vor bzw. seit dem Start der Fußball-WM für ihre 14-Uhr-Formate. RTL zeigte noch bis Freitag «Meine Geschichte - Mein Leben», seit Montag läuft «Der Blaulicht Report».
Zumindest nicht ausschließlich rote Zahlen springen einem bei Betrachtung der Werte des VOX-Formats «Mein Kind, dein Kind» ins Auge, das in der Zielgruppe in diesen Tagen zwischen mauen 5,3 Prozent und schönen 8,3 Prozent des umworbenen Publikums schwankt und im Schnitt immerhin knapp sieben Prozent verzeichnet. Das altbekannte Problem der Dokusoap: Die älteren Menschen schauen kaum zu, derzeit langen gut 0,3 Millionen etwa nur zu knapp drei Prozent Marktanteil. Der Vergleich der Marktanteilsentwicklung (siehe Infobox) lässt zudem nicht den eventuell naheliegenden Schluss zu, dass sich mit einem tendenziell frauenaffineren Format wie einer Erziehungs-Dokusoap die Verluste gegen die Männerdomäne Fußball überschaubarer halten lassen. Einzig der dramatische Abstieg des RTL-Nachmittags binnen einer Woche in der Zielgruppe sticht ins Auge - kann allerdings auch damit zusammenhängen, dass «Meine Geschichte - Mein Leben» schlichtweg weniger wenig gefragt ist als «Der Blaulicht Report».
Erste Tendenzen bei ARD und ZDF: «Rote Rosen» hält sich meist zweistellig
Äußerst schwierig mutet der Blick auf die Werte an, welche die beiden öffentlich-rechtlichen Sender an den Tagen einfahren, an denen sie die WM-Spiele nicht übertragen können und folglich mit regulärem Programm über die Runden kommen müssen. Bei «Rote Rosen» deutet sich allerdings nach drei Ausstrahlungstagen unter verschärften Bedingungen allerdings an, dass es ein ziemlich treues Stammpublikum besitzt: Stets sahen in etwa 1,2 Millionen Menschen zu, womit man hinsichtlich seiner Reichweite noch nicht einmal signifikante Verluste gegenüber "normalen" Tagen zu verzeichnen hat. Die Marktanteile fielen mit 9,1 bis 11,6 Prozent etwas schwächer aus als im Normalfall (zuletzt meist 13 bis 14 Prozent), können sich aber dennoch sehr gut sehen lassen. Und bei den Jüngeren lief es mit 2,8 bis 4,6 Prozent zwar eher schlecht, aber auch hier lassen sich kaum relevante Unterschiede gegenüber dem Regel-Wettbewerb ausmachen - schlichtweg aus dem Grund, dass die Telenovela ein ziemlich altes Publikum anspricht.
Zweimal ging überdies im ZDF «Stadt, Land, Lecker» auf Zuschauerjagd, wobei die Montagsfolge mit 1,30 Millionen und 10,9 Prozent noch ganz ordentlich davon kam, bevor es am Mittwoch dann auf eher triste 0,88 Millionen und 8,2 Prozent bergab ging. Am Montag ging man allerdings auch erst gegen 14:35 Uhr ins Rennen, da zuvor in einem «heute spezial» über die neuesten Entwicklungen im unionsinternen Asylstreit aufgeklärt wurde. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 3,9 und 3,2 Prozent ähnlich mau wie im Ersten. Und normalerweise? Da kann «Die Küchenschlacht» auf knapp 1,4 Millionen Zuschauer und ordentliche Gesamt-Marktanteile verweisen, die auf ähnlicher Flughöhe wie «Rote Rosen» liegen. Bei den Jüngeren läuft es gemeinhin mit fünf bis sechs Prozent unspektakulär.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel