Werbung oder nicht?
Ab August startet die neue UEFA Champions League - zunächst mit den Play-Offs, danach steht im September der erste Spieltag der Gruppenphase an. Wie hinlänglich bekannt, teilen sich für die kommenden drei Spielzeiten Sky und DAZN die Übertragungsrechte. Wie viel die Firmen sich den Zugang zu den Livebildern kosten lassen, wurde nie offiziell bestätigt - es kursierten aber Zahlen, wonach Sky pro Jahr 200 Millionen Euro zahlt und um die 80 Millionen für die Sublizenz von DAZN bekommt. Für DAZN ist das Champions-League-Engagement also teurer als das komplette bisherige Rechtepotrfolio. Klar, dass schnell Spekulationen über zusätzliche Erlösquellen aufploppen. Stichwort: Werbung.
Sporthighlights der kommenden Woche
- täglich (außer Freitag): FIFA Fußball-WM in Russland. Nächstes Deutschland-Spiel: Mittwoch, ab 16 Uhr gegen Südkorea (ZDF)
- Sonntag, 15 Uhr: Formel 1, Großer Preis von Österreich (RTL/F1TV)
- Sonntag, 15.30 Uhr: Triathlon, Challenge Roth (BR)
- Quotenmeter-Exotentipp: Samstag, 20 Uhr: Springreiten, Global Champions Tour, 9. Station in Monaco (Eurosport)
Konkrete Pläne dafür gibt es aber nach Quotenmeter.de-Informationen aktuell nicht. Im Rahmen der Champions League wird DAZN lediglich zwei der offiziellen UEFA-Sponsoren bewerben, so wie es alle Sendeanstalten tun. Pre-Stream-Spots oder anderes sind konkret nicht geplant. Wie schnell sich das ändert, wird aber wohl auch damit zusammenhängen, wie schnell DAZN wirklich mehr Geld über Abos verdient. Hier wurden klare Ziele kommuniziert: Mittelfristig will DAZN so groß werden wie Sky - also rund fünf Millionen Kunden haben.
Update 9.30 Uhr: DAZN hat als Reaktion auf die Medienberichte die Personalie De Buhr nun bestätigt. De Buhr wird ab kommender Woche für die Leitung der Marketing- und Commercial-Teams von DAZN in der DACH-Region verantwortlich sein. Zu den Schwerpunkten gehören die Steigerung der Markenbekanntheit, der Nutzerzahlen und die Stärkung der strategischen Partnerschaften. Als Kernmitglied des globalen Führungsteams berichtet de Buhr an DAZN-CEO James Rushton.
Rushton ist überzeugt, dass De Buhr das Geschäft von DAZN in DACH prägen wird: „Für DAZN beginnt mit den Übertragungsrechten der UEFA Champions League und der UEFA Europa League in der kommenden Saison eine aufregende Zeit. Wir freuen uns daher, Thomas bei DAZN begrüßen zu dürfen. Er ist tatkräftig, engagiert und verfügt über eine Fülle wertvoller Erfahrungen, die ihm dabei helfen werden, unser Geschäft in der DACH-Region zu weiteren Erfolgen zu führen.“
De Buhr sagt zu seiner Ernennung: „Ich bin begeistert DAZN beizutreten. Als großer Sportfan war die Gelegenheit sehr reizvoll, meine persönliche Leidenschaft mit meiner professionellen Erfahrung zu verknüpfen. Ich freue mich darauf, in funktionsübergreifenden Teams innovative Partnerschaften zu entwickeln sowie durch mutiges Marketing die Kundenbasis in der DACH-Region stetig zu steigern. Das Team hat in nur 18 Monaten seit dem Start unglaubliche Dinge erreicht und 2018 wird das bisher bedeutendste Jahr sein.“
Bundesliga und LaLiga suchen Heimat in Italien
Überraschung in Italien: Nach fünf Jahren schließt 21st Century FOX den italienischen Pay-TV-Sport-Sender FOX Sports Italia. Schon Ende Juni fällt der Vorhang. Der Sender war einst mit einem breiten internationalen Fußballangebot angetreten, hatte dann aber die englische Premier League an Sky verloren. Aktuell hat man noch die Bundesliga und die spanische La Liga im Angebot. Sowohl FOX Sport als auch Sky Sport gehören zum FOX-Konzern. FOX Sport natürlich zu 100 Prozent. Sky Italia noch zu 39 Prozent. Wohin die beiden Fußballligen nun wandern, ist vollkommen offen. Sky Sport in Italien hat zuletzt massiv hinzugekauft, unter anderem Exklusiv-Rechte für Formel1, Champions League und Europa League erworben. Aber auch DAZN wird nun an den Start gehen: Ab August hat man ein kleines Serie A Paket in petto.
BT dealt mit Amazon
Wie wird Amazon seine Premier League-Rechte, erworben ab Sommer 2019, nutzen? Offenbar nicht nur über seine ganz klassische Prime-Nutzerfläche. BT Sports hat nun einen Vertrag mit Amazon abgeschlossen, wonach die 20 von Amazon erworbenen Spiele, die via Prime gezeigt werden sollen, auch auf der BT-Set-Top-Box abrufbar sein werden. Da BT eine ähnliche Vereinbarung auch mit Sky geschlossen hat, liefert die Box somit alle Premier League Spiele. Dennoch: Wer in England alle Live-Spiele gucken möchte, braucht weiterhin drei seperate Abos.
Die WM - nirgends so beliebt wie in Deutschland
Nasenrümpfen? Auf hohem Niveau. Anders als noch 2014 oder 2010 gibt es immer mehr WM-Spiele, die zur Primetime angepfiffen werden, die keine zehn Millionen Fans erreichen. Im Vergleich zu anderen Teilen der Welt sind das aber immer noch herausragende Zahlen. allesaussersport hat einige Werte für das erste Deutschland-Spiel (gegen Mexiko) von vor acht Tagen zusammengetragen. Im ZDF holte die Partie bekanntlich fast 82 Prozent Marktanteil. Das Spiel Spanien gegen Portual, ein echter Knaller, kam derweil im spanischen TV bei Cuatro “nur” auf 68 Prozent, im italienischen Fernsehen auf 38,7 Prozent. 69 Prozent holte der französische Sender TF1 mit der Partie Frankreich gegen Australien, die am ersten Samstag der WM-Phase stattfand.
In Argentinien landete das erste Spiel der Elf gegen Island sogar bei weniger als 40 Prozent. Es fand gegen Island statt, wo die in der Tat beeindruckendste Quote gemessen wurde. Im kleinen Land wurden 99,6 Prozent Marktanteil generiert. Italien und Holland scheinen übrigens vom WM-Fieber nicht wirklich angesteckt worden zu sein. Das Eröffnungsspiel zwischen Russland und Saudi-Arabien landete dort bei 30 und 34 Prozent, in Spanien kam man sogar nur auf rund 27 Prozent Marktanteil. Im Vergleich: Das Erste holte damals in Deutschland deutlich stärkere 52 Prozent.
Motoren-Sausen abseits der Formel 1
Am Sonntag fuhr nicht nur die Formel1 in Frankreich, sondern auch die DTM am Norisring. Präsentiert von Andrea Kaiser (Matthias Killing fehlte, da er gerade das neue «Fort Boyard» dreht), kam das Renngeschehen in Sat.1 auf nur 0,58 Millionen Zuschauer. Somit floppte die Übertragung ab 13.30 Uhr, in der klassischen Zielgruppe blieben die Quoten bei schwachen 4,9 Prozent hängen.
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