Nach mehr als fünf Jahren geht einer der aufwändigsten Prozesse der deutschen Rechtsgeschichte zu Ende - das NSU-Verfahren. Im Fokus der Aufmerksamkeit steht dabei nicht nur Beate Zschäpe, sondern auch die Rolle der vier Mitangeklagten. Zschäpe erwartet ihr Urteil nun am 11. Juli, kommenden Mittwoch im Laufe des Vormittags. Das Erste will über die Urteilsverkündung in einer Sondersendung live berichten. Das Format, zu dem noch keine weiteren Infos vorliegen, soll nach «Live nach Neun», also um 9.55 Uhr, starten.
Zudem werden zwei Dokumentationen ins Programm genommen. Am Dienstag zuvor gibt es ab 23 Uhr «Das Terrornetz - Zschäpes Helfer vor Gericht» will den Blick eher auf „die zweite Reihe“ richten. Der Film - die vierte Kooperation der ARD-Politikmagazine «Fakt», «Report Mainz» und «Report München» zum Thema "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) - macht die tiefe Verwurzelung des Terror-Trios in der Neonazi-Szene deutlich und geht der umstrittenen Rolle der Sicherheitsbehörden nach.
Am 11. Juli ist um 23.45 Uhr «Heer, Stahl und Sturm - Wer Nazis verteidigt» geplant. Der Film läuft allerdings nur dann, wenn das Gericht auch wirklich ein Urteil gesprochen hat. Denn: Der Film kann nur nach Abschluss des Prozesses zu sehen sein. Die Filmemacherin Eva Müller hat die Anwälte von Beate Zschäpe, Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm, über die gesamte Prozessdauer von mehr als fünf Jahren begleitet. Herausgekommen ist eine „einzigartige filmische Dokumentation“ wie Das Erste verspricht.
Es gibt 10 Kommentare zum Artikel
06.07.2018 16:51 Uhr 1
07.07.2018 08:47 Uhr 2
07.07.2018 12:43 Uhr 3
07.07.2018 13:34 Uhr 4
Bisher wurde/konnte Zschäpe maximal eine Mitwisserschaft angehängt werden. Dazu kommt die Häufung von Vorkommnissen, bei denen durch die Bank sämtliche Behörden dauerhaft versagt haben. Ganz zu schweigen von der Unzahl Ungereimtheiten dieses Falles sowie der Tode(!) von möglichen Zeugen kurz vor deren Aussage.
Wenn Zschäpe Bomben gebaut oder den Abzug betätigt hat - dann soll sie mit aller Strenge bestraft werden. So oder so - dieser Fall wird noch Jahrzehnte nach Aufklärung schreien...
10.07.2018 13:43 Uhr 5
Gaubst du, das war der Staatsschutz oder der BND?
Nein, natürlich hatten sie keine Angst, aber sie hatten auch keinen Ausweg mehr, denn sie waren aufgeflogen! Ein Abgang mit Stil, das muss man anerkennen. Sie haben ihr Problem selbst gelöst. Man stelle sich mal vor, was passiert wäre, wenn sie sich ergeben hätten. Noch eine kleine Karriere im Knast, und nach 20 Jahren wären diese Bestien, die ein Dutzend Menschen gemeuchelt hatten, weil ihnen ihre Haarfarbe nicht gefiel, möglicherweise wieder draußen gewesen ...
10.07.2018 16:41 Uhr 6
Vielleicht solltest Du Dich erst mal auf seriösen Seiten über den ganzen Fall belesen.
Spiegel, Heise, Handelsblatt, Zeit und auch die von Dir zitierten Öffis sind alles Blödmänner, die Verschwörungstheorien einfach so aufsitzen?
Ist es nicht seltsam, dass ein Lebensmittelvergifter in Süddeutschland innerhalb von drei Tagen gefasst werden kann, drei Terroristen aber zehn Jahre lang durchs Land ziehen und am Ende einfach tot sind? Wem hätte man z.B. den Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt in Berlin in die Schuhe geschoben, wenn Amri nicht "aus Versehen" seinen Ausweis im LKW "verloren" hätte?
Spring Du mal schön weiterhin über die Stöckchen, die man Dir medial hin hält...
10.07.2018 17:09 Uhr 7
10.07.2018 19:53 Uhr 8
Nur ein kurzer Artikel aus einer deutschen Zeitung, der das Dilemma zusammen fasst...
10.07.2018 22:54 Uhr 9
Sehr wahrscheinlich, dass sie Unterstützer hatten. Einige sitzen ja nun auch auf der Anklagebank. Und: Der Informant, der da "zufällig" in dem Internetcafe saß bei einem der Morde - einen solchen Zufall gibt es nicht! Das ist das Dilemma dieses unfähigen Apparates. Schon in den 90ern finanzierte der Verfassungsschutz indirekt rechtsextremistische Vereinigungen wie zum Beispiel den Thüringer "Heimatschutz". Diese Deppen haben locker mit den vom Staat bezahlten Deppen gespielt ...
Aber die Morde wurden nun mal durch diese durchgeknallten Spinner begangen. Und ohne Zschäpe wäre das nicht möglich gewesen, die Trude war entscheidend für die Aufrechterhaltung der Binnenstruktur der Gruppe.
Klar, egal was kommt, es geht in Revision ...
12.07.2018 00:39 Uhr 10
Die Doku hätte ich auch nicht mit dem Titel versehen. Sehenswert war diese dennoch. Sie tat eben das, was eine Doku so tut: dokumentieren. Hier und da die Aufmachung etwas ungalant und die Interviews ziemlich zermürbend, aber zur Stimmung und dem gesamten Prozess passte das optimal.