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Unsere Tops der WM
Die Produktion: Man muss die FIFA wahrlich in vielen Dingen nicht über Gebühr loben. Die Szene gesetzt hat sie das sportliche Geschehen aber vorbildlich. Erstmals wurde ein Fußballturnier vollständig in Ultra HD produziert. Die Bilder waren sogar so scharf, dass man einzelne Mücken erkennen konnte, die die Spieler in der Vorrunde bei Matches in Wolgograd belästigt hatten. Insgesamt setzte die FIFA bei jedem Match 37 Kameras ein, darunter Helicopter-Kameras, Cable-Cams und mehrere Linsen, die speziell in Super-Slow-Motion beeindruckende Bewegungsstudien lieferten.
Tweets? Nein Danke!
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Kramer-Love
Er ist wohl die Entdeckung der WM. Christof Kramer, 2014 noch in der Weltmeistermannschaft, sprang eigentlich nur kurzfristig für den zum BVB gewechselten Sebastian Kehl als Experte ein. Gott sei Dank, möchte man im Nachgang sagen. Kramer schaffte das, was sonst nur wenigen Analysten gelingt. Er fand eine gute Mischung aus Kritik – vor allem an der Deutschen Mannschaft – ohne aber in Hysterie oder eine Form von Bashing zu verfallen. Dem Gladbacher ist zweifelsfrei noch eine lange aktive Karriere zu wünschen, für danach darf ihm jetzt aber schon fester Platz einem der Fußball-TV-Tische dieser Nation reserviert werden.
Der Video-Assistent
Hergeschaut, DFL und DFB! So geht das: Der Video-Assistent des Schiedsrichters, in der Bundesliga 17/18 ein schrecklicher Flop, bewährte sich bei der WM vorbildlich. Das lag nicht zuletzt auch den klaren Strukturen. Eingegriffen wurde prompt – und nicht erst Minuten später. Zudem bekamen die Zuschauer, wie es eigentlich selbstverständlich sein sollte, via Split-Screen beste Einblicke in das, was dem Schiedsrichter gezeigt wird. Deutlich öfter als in der Bundesliga schaute sich der Unparteiische auf dem Feld nämlich die TV-Bilder neben dem Feld nochmal an. Die Bundesliga wäre gut beraten, hier ebenfalls genau hinzuschauen und den Video-Assistenten in genau dieser Form zu übernehmen.
Wolff Fuss
Vor kleinerem Kreise, nämlich alle Sky-Abonnenten, die einen UHD-Fernseher haben, kommentierte Wolff Fuss die WM. 24 Spiele (einmal sprang Roland Evers ein, weil Fuss Papa wurde) begleitete er – und lief vor allem in der Vorrunde mit kecken Sprüchen und messerscharfen Analysen zur Topform aus. Ähnlich wie Kramer fand er bei Spielen mit deutscher Beteiligung eine gute Mischung aus angebrachter Kritik und einem Mitfiebern im Sinne der deutschen Fans vor den TV-Geräten.
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16.07.2018 22:09 Uhr 1
17.07.2018 00:13 Uhr 2