Sie ist anders als die anderen. Ein Star, klar, aber keine maßgeschneiderte Hollywood-Blaupause mit Miniaturnäschen und Nervengift in jeder Knitterfalte. Die Thurman ist die Queen der wilden Widersprüche so das People-Magazin CELEBRITY.
Uma Karuna Thurman, am 29. April 1970 in Boston geboren, ist eine echte 68er-Göre, aufgewachsen in der intellektuellen Elite jener Jahre. Ohne Zwänge, keiner hat sie je gestoppt in dem, was sie tat. "Pippi Langstrumpf war damals meine Heldin", sagt sie. "Die ruft ihrer Mutter im Himmel zu: Hab keine Angst um mich! Ich komm schon zurecht." Nicht, dass ihre eigene Mama, ein schwedisches Topmodel mit Psychologie-Diplom, irgendeinen Zweifel daran gehabt hätte "Uma kannte ihre Bestimmung von Geburt an", beteuerte Nena von Schlebrügge immer wieder.
Vermutlich war sie, in erster Ehe mit dem legendären Drogen-Guru Timothy Leary verheiratet, insgeheim froh darüber, dass ihre frühreife Tochter nichts Schlimmeres im Sinn hatte. Nur eine Kino-Karriere. Umas Vater, den Buddhismus-Professor Robert A.F. Thurman, zählte das Time Magazine 1997 zu den 25 einflussreichsten Menschen der Welt. Was war dagegen schon die Oscar-Nominierung für «Pulp Fiction»? Bei den Thurmans kam der Dalai Lama zum Lunch, den Familienurlaub verbrachte man im indischen Ashram, und beim Abendessen wurden Uma und ihre Brüder Ganden, Dechen und Mipan von Eltern und Gästen in philosophische Gespräche verwickelt. Mittelmaß, Spießertum waren verpönt, und nach all dem konnte Hollywood eigentlich nur Erholung sein. Die Schule war jedenfalls keine Alternative. Uma Karuna langweilte sich und bei den Jungs war der lange Schlaks auch nicht gerade beliebt: Nase zu groß, Füße zu groß, Ego zu groß. Mit 15 zog sie von zu Hause aus, um in New York das Schauspielern zu lernen. "Mit einer Mischung aus Ignoranz und Dummheit", sagt sie heute, "hoffte ich auf eine Karriere". Die Eltern fanden´s prima. Und Uma schlug ein. In Stephen Frears "Gefährliche Liebschaften" war sie die verführte Unschuld – ein Erotik-Star schien geboren, aber dann hatte sie plötzlich keine Lust mehr auf Klischees "Ich staune heute noch darüber, was meine Nacktauftritte für einen Effekt hatten..." Dann kam Quentin Tarantino. Ließ sie mit John Travolta tanzen. Ließ sie Star sein.
Uma wurde seine Muse, und er der Mann, für den sie ihr Bestes gab. Es ist die bizarrste, platonischste Kunst-Beziehung Hollywoods und wahrscheinlich die beste. Auch wenn Uma Thurman sich in den zehn Jahren zwischen «Pulp Fiction» und «Kill Bill» einige Ausrutscher leistete, sie steckte die Flops mit gewohnter Nonchalance weg "Alles war so chaotisch" kommentiert sie rückblickend. "Ich musste mir erst mal Klarheit über mich und mein Leben verschaffen." 1991 heiratete sie den zwölf Jahre älteren, britischen Schauspieler Gary Oldman, aber die ehe hielt gerade mal ein Jahr. 1998 der zweite Versuch. Mit Etahn Hawke war Uma bis 2004 verheiratet, Tochter Maya Ray (7) und Sohn Roan (3) leben heute bei ihr. Das Ex-Paar ist, sagt sie, "nach wie vor befreundet".
Bei der Trennung wurde gemunkelt, Ethan habe eine Affäre mit einem Starlet gehabt, aber über derlei kleinbürgerliche Lappalien mag Uma nicht mal nachdenken. "Ich bin nicht der Typ, der sich durch Schuldgefühle wühlt und fragt, warum etwas schief gegangen ist. Zwei ambitionierte Schauspieler entwickeln sich eben auseinander. Wir werden immer beide für unsere Kinder da sein und verstehen uns." Für die Liebe gibt´s neuerdings Star-Hotelier André Balazs. Angeblich soll schon wieder eine Hochzeit geplant sein, aber das bestreitet Ms. Thurman vorerst energisch. "Wir haben viel Spaß miteinander. Und wir versuchen, nicht in diesen Strudel zu geraten, in den man als Promi-Paar so leicht gerät."