"Ich sage schon seit zehn Jahren: Man sollte dieses Spiel um Platz drei abschaffen", befand der ehemalige Trainer der Niederlande, Louis van Gaal, vor vier Jahren während der WM in Brasilien. Die FIFA ließ sich von solchen und ähnlichen Aussagen nicht beeindrucken und veranstaltete das „kleine Finale“ auch in diesem Jahr. Übertragen wurde die Begegnung zwischen England und Belgien von der ARD, ab 16 Uhr erreichte Das Erste so durchschnittlich 8,53 Millionen Zuschauer und hervorragende 52,7 Prozent bei allen. Aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen stammten dabei 2,23 Millionen, sodass den Sieg von Belgien rund 49,4 Prozent sahen. Keine Sendung erreichte am Samstag höhere Werte.
Und dennoch: Vor vier Jahren kam das Spiel um Platz drei, das damals zwischen Gastgeber Brasilien und den Niederlanden ausgetragen wurde, auf sehr viel stärkere 17,51 Millionen Zuschauer und mehr als 60 Prozent Markanteil – allerdings wurde die Partie auch erst um 22 Uhr angepfiffen. Noch erfolgreicher lief Spiel um Platz drei vor acht Jahren bei der WM in Südafrika, damals traf allerdings auch Deutschland auf Uruguay. Die Begegnung zur besten Sendezeit verfolgten 2010 mehr als 23 Millionen Zuschauer.
Aber zurück ins Jahr 2018. Den letzten Studio-Einsatz des WM-Teams um Alexander Bommes und Matthias Opdenhövel sahen im Umfeld des Spiels 3,54 Millionen Zuschauer, was für die Rahmenberichterstattung mit ebenfalls starken 25,4 Prozent einherging. Im starken Fußball-Umfeld funktionierten auch Bilder von Wimbledon und Zusammenfassungen von der achten Etappe der Tour de France, zwischen WM-Spiel und «Tagesschau» reichte es für die Highlights zu guten 17,5 und 13,7 Prozent. Weniger gefragt war lediglich ein WM-Rückblick am Mittag gegen 14.35 Uhr, der nicht über 0,94 Millionen Zuschauer und ziemlich mäßige 9,2 Prozent hinauskam. Bei den Jüngeren holte er mit 8,6 Prozent dagegen einen guten Wert.
Den Schwung aus dem Vorabend konnte schließlich noch für die Hauptausgabe der «Tagesschau» genutzt werden, die um 20 Uhr 4,44 Millionen Zuschauer und grandiose 22,9 Prozent informierte – wohlgemerkt allein im Ersten. Da sich auch «Verstehen Sie Spaß?» zur besten Sendezeiten die Marktführung sicherte, kam Das Erste am Ende des Samstags auf einen starken Tagesmarktanteil von 18,2 Prozent – und lag damit deutlich vor dem Zweitplatzierten, dem ZDF, das sich mit 11,9 Prozent aber ebenfalls nicht verstecken musste.
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