Der amerikanische Streaming-Dienst Netflix veröffentlichte am Montag die jüngsten Quartalszahlen. Das Unternehmen legte zwischen April und Juni 2018 um 5,2 Millionen Abonnenten zu. Die von Reed Hastings und Ted Sarandos geführte Firma verpasste allerdings die eigenen Vorgaben. In den Vereinigten Staaten von Amerika wollte man um 1,2 Millionen Kunden wachsen, stattdessen gewann man lediglich 670.000 Menschen hinzu. International stieg die Kundenzahl um 4,47 Millionen, die Verantwortlichen wollten allerdings fünf Millionen neue Abonnenten schaffen. Dennoch kann Netflix inzwischen auf 130,14 Millionen Abonnenten zählen, wovon 72,76 Millionen außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika sitzen.
Der Umsatz betrug im zweiten Quartal 3,91 Milliarden US-Dollar und lag somit auf der untersten Marke der Analysten. Der Aktienkurs gab nachbörslich nach, dennoch klettert die Aktie schon seit Jahren langfristig nach oben. Ein Papier kostet derzeit 337,70 Euro, vor einem Jahr waren es nur 140 Euro. Netflix-Boss Hastings gibt sich gelassen. Man hatte 2016 schon einmal ein schwächeres zweites Quartal gehabt.
Stolz sei das Unternehmen allerdings, dass man beim amerikanischen Fernsehpreis abräumen konnte. Nachdem HBO 17 Jahre die meisten Nominierungen bekam, löste Netflix den Pay-TV-Sender von TimeWarner ab. 40 Netflix-Formate sind in diesem Jahr für 112 Emmy-Nominierungen vorgesehen.
Für die kommenden Jahre erwartet das Streaming-Unternehmen stärkere Konkurrenz. Unter anderem nannte der Netflix-Chef die ProSieben-Gruppe und Salto in Frankreich. Zudem werde AT&T und Fox/Disney respektive Fox/Comcast den Markt erschweren. Die Krux: Netflix kauft zwar weniger Inhalte von Disney und Fox, aber zeitgleich produzieren die beiden Studios direkt Filme und Serien für Netflix.
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