«Deutschland 83» war ein internationaler Kritiker- und Publikumserfolg. In Deutschland wiederum sprangen zunächst nur die Kritiker auf den Hype auf, während das Fernsehpublikum die Historiendramaserie bei RTL weitestgehend ignorierte. Non-linear wurde das Format aber auch hierzulande schleichend zu einem Achtungserfolg. Die Fortsetzung, «Deutschland 86», feiert diesen Herbst ihre Premiere in vielen Märkten, darunter auch Deutschland, konsequenterweise bei Amazon. Gegenüber 'Blickpunkt: Film' kommentierte Serienschöpfer Jörg Winger, der auch einer der UFA-Fiction-Geschäftsführer ist, die ungewöhnliche Konstellation hinter dem Projekt:
"Wir befinden uns in einer besonderen Konstellation mit Amazon, Fremantle und Ufa Distribution. Fremantle hat die Serie an viele internationale Senderpartner, darunter Sundance und Hulu in den USA, Channel 4 in UK und Canal Plus in Frankreich verkauft." In Deutschland sei neben Amazon zudem noch jemand bei der Serie mit von der Partie: "Auch RTL ist noch an Bord und hat die Free-TV-Rechte in Deutschland."
Die Serienhandlung führt das Publikum sowie die Hauptfiguren nach Südafrika und erzählt vom Handeln der HVA in diesem Land. Winger erklärt: "Wir haben uns vor allem für die Parallelen beim Zusammenbruch der DDR und des Apartheidsystems in Südafrika interessiert. Diese Zersetzungserscheinungen waren 1986 sichtbar, aber niemand konnte sich vorstellen, dass es zu mehr oder weniger friedlichen Revolutionen kommen würde." Dies habe eine klare Konsequenz für das Format: "Daher war unser Fokus internationaler und das wirkt sich auch auf den Look aus."
Regie führten bei «Deutschland 86», das sich laut Winger in den letzten Zügen der Postproduktion befindet, Florian Cossen und Arne Feldhusen. Cossen ist unter anderem für den Film «Coconut Hero» sowie für «Die Ermittler – Nur für den Dienstgebrauch» bekannt, Feldhusen inszenierte beispielsweise die Kultserie «Stromberg» und den Film-Geheimtipp «Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt». Winger urteilt, dass «Deutschland 86» in Zügen den Stil der Vorgängerstaffel bewahren wird. Aber: "Auf der anderen Seite will man so tolle Regisseure wie Florian Cossen und Arne Feldhusen nicht in ein allzu enges Korsett stecken. Daher haben wir ihnen die Möglichkeit gegeben, ihre eigene Handschrift zu entfalten."
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