Die Fußball-Weltmeisterschaft ist vorbei und verdaut. Endlich Zeit für das wahre Fernsehhighlight des Sommers (zumindest für Showfans): Die ProSieben-Sommerspiele. Vom 26. Juli an bestückt ProSieben den Donnerstagabend mit der Rückkehr zweier Shows, die manche Fernsehfans schon unter Bedauern aufgegeben haben – «Schlag den Star» und «Teamwork». Erstgenannte Show schien durch den Start von «Schlag den Henssler» passé geworden, die zweitgenannte genoss positives Kritikerecho und konnte unerklärlicherweise trotzdem nie so wirklich Fuß fassen.
Von November 2015 bis Juli 2017 zeigte ProSieben lediglich vier Ausgaben des von Jeannine Michaelsen mit süffisanter Ironie moderierten Spiel- und Rateformats. Die Quoten waren wankelmütig, in der klassischen Zielgruppe wurden sehr gute 12,3 bis mäßige 10,8 Prozent notiert. Und dann holte im Juli 2017 die überaus kurzfristig ins Programm genommene, verspätete TV-Auswertung der konzeptuell noch unausgereiften Pilotfolge sogar nur 9,3 Prozent. Aber das kann man dem Showformat kaum als Gegenargument auslegen.
Daher hat ProSieben an dieser Stelle zunächst einmal ein ehrliches, deutliches Kompliment verdient: Dass diesen Sommer zwei neue «Teamwork»-Ausgaben an den Start gehen und die kurzweilige, spannende Produktion aus dem Hause Red Arrow Entertainment Group eine weitere Chance erhält, ist großartig! Zumal es qualitativ nur weiter bergauf gehen kann:
Betrachtet man die bisher gesendeten Folgen in Produktionsreihenfolge, zeigte sich eine klare Lernkurve hinter den Kulissen. Die Regeln wurden leichter verständlich, der enorme Zufallsfaktor, der eingangs eine Rolle spielte und so den Wettstreit zwischen den teilnehmenden Teams verzerrte, wurde eliminiert. Wir bei Quotenmeter.de, und auch einige unserer Kollegen, trauten «Teamwork» schon 2015 zu, ein Stück weit die klaffende Lücke zu schließen, die Stefan Raab im ProSieben-Programm hinterlassen hat – und wir glauben noch immer daran.
Nun gut. «Teamwork» wurde vom Samstagabend auf den Donnerstagabend 'degradiert'. Aber das muss die Spielshow, in der Promis gegen andere Promis antreten, um Geld für einen Fan zu erspielen, nicht ausbremsen. Vielleicht ist es sogar eine gute Taktik: Die zwei neuen Ausgaben können alte «Teamwork»-Begeisterte, die das Format wieder vergessen haben, zurückgewinnen. Und sie können durch die kürzere Laufzeit neue Fans erhaschen, die sich bislang von den ausführlichen Samstagsfolgen (mit vier statt der nun angekündigten drei Teams) haben abschrecken lassen.
Zudem hat die neue «Teamwork»-Staffel die Chance, die Red-Arrow-Produktion ein Stück weit von Joko und Klaas zu emanzipieren, die noch in den ersten vier Folgen angetreten sind. In der "Comebackfolge" ist dagegen Ladies Night angesagt: Zum Wettkampf melden sich Carolin Kebekus, Martina Hill und Collien Ulmen-Fernandes. Sofern die Spieleauswahl der «Teamwork»-Redaktion so unberechenbar und «Schlag den Raab»-artig kunterbunt bleibt, wie sie es bislang war, verspricht diese Konstellation sehr gute Showunterhaltung. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Schnitt zurückhält und das aufgezeichnete Geschehen nicht zu arg beschneidet – darunter litt einst ja öfters «Schlag den Star».
Sofern diese Sorge unbegründet bleibt, könnte ProSieben so daran arbeiten, die Showmarke «Teamwork» endlich zu etablieren. Und, wenn wir uns hier etwas wünschen dürfen: Am besten wäre es, künftig neben aufgezeichneten Drei-Team-Folgen am Donnerstag ein «Teamwork – Live und XXL» einzuführen, dass an vier oder fünf Samstagen im Jahr läuft. Dann mit vier Teams und, wie der von uns erdachte Titel verrät, natürlich live. Wir drücken «Teamwork», ProSieben und uns ganz fest die Daumen, auf dass sich unser Wunsch erfüllt.
«Teamwork» ist am 2. und 16. August ab 20.15 Uhr bei ProSieben zu sehen. «Schlag den Star» läuft am 26. Juli und am 9. August 2018.
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