Der berühmteste Filmpreis der Welt verändert sich einmal mehr: Wie die Academy of Motion Picture Arts & Sciences mitteilt, wird sie bei der kommenden Oscar-Verleihung eine neue Kategorie einführen. Diese hört auf den Namen "Herausragende Leistung im populären Film" und lässt sich als Versuch verstehen, die Oscars weiterhin auch bei dem Filmpublikum relevant zu halten, das mit der klassischen, oft dramalastigen Academy-Award-Ware nichts anfangen kann. Nähere Details zu dieser Kategorie, etwa, wie viele Filme nominiert und wie die Nominierungen bestimmt werden, möchte die Academy zu einem späteren Zeitpunkt enthüllen.
Spannend wird auch die Antwort auf die Frage sein, was genau in dieser Kategorie ausgezeichnet werden soll. Der beliebteste Unterhaltungsfilm innerhalb der Academy? Der kulturell relevanteste Blockbuster? Der Film, der dringend einen Oscar benötigt, will man eine Welle wütender Tweets von Filmnerds vermeiden?
Von dieser Entscheidung abgesehen, kommt es zu einem weiteren Wandel in Sachen Oscars: Das Board of Governors innerhalb der Academy hat beschlossen, die Preisverleihung massiv zu verkürzen, um sie so für den Fernsehmarkt attraktiver zu gestalten. Fortan soll die Oscar-Übertragung eine maximale Laufzeit von drei Stunden aufweisen. Um diese Laufzeit zu garantieren, sollen "technische Kategorien" in den Werbepausen verliehen werden. Die Vergabe soll danach in Form von "gekürzter Rückblicke" ihren Weg in die Liveshow finden. Dies ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht aller hart arbeitenden Ton-, Kamera- und Effektleute, sondern zudem ein Verstoß gegen die Logik der Academy, die versucht, den popkulturellen und quotentechnischen Stand der Oscar-Gala zu bewahren. Schließlich mischen bekannte Big-Budget-Filme viel häufiger in diesen Kategorien mit als etwa bei den Preisen fürs beste Drehbuch oder die beste Regie.
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
08.08.2018 19:23 Uhr 1
09.08.2018 21:12 Uhr 2
Und kleine sparten also noch mehr verstecken.
Und das alles nur für die Quote.
Grausig...