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Vor wenigen Wochen wurde James Gunn als Regisseur und Autor des geplanten Marvel-Films «Guardians of the Galaxy Vol.3» gefeuert, nachdem alte Tweets des lautstarken Trump-Gegners ans Tageslicht gespült wurden. In diesen machte Gunn, der vor seiner Marvel-Karriere vornehmlich derbe, blutige Schockkomödien drehte, Gags über heikle Themen wie 9/11, Vergewaltigungen und Kindesmissbrauch. Trump-Befürworter und rechte Aktivisten rissen die Tweets teils aus dem Kontext, um Gunn in ein schlechtes Licht zu rücken und so eine Empörungswelle auszulösen. Disney reagierte auf den Anti-Gunn-Shitstorm, indem der Konzern ein kurzes, strenges Statement veröffentlichte, laut dem man sämtliche Geschäftsbeziehungen mit Gunn beenden werde, da er "Aussagen tätigte, die nicht unseren Werten entsprechen."
In Disneys Bekanntmachung wurde Studiochef Alan Horn zitiert, Branchenportale berichteten, dass dieser sich dafür den Segen von Disney-CEO Bob Iger einholte. In den Folgetagen riefen zahlreiche Filmfans und Mitglieder der Medienpresse dazu auf, Gunn wieder einzustellen, auch das «Guardians of the Galaxy»-Ensemble stärkte dem Filmemacher den Rücken. Drax-Darsteller Dave Bautista drohte zuletzt sogar, «Guardians of the Galaxy Vol.3» zu verlassen, sollte Disney nicht James Gunns Drehbuch verwenden. Eine Stimme, die in der öffentlichen Debatte um James Gunn bislang schwieg, ist derweil Marvel-Studios-Chef Kevin Feige. Wie der 'Deadline Hollywood'-Bericht andeutet, blieb Feige in der Zwischenzeit allerdings nicht untätig.
Demnach kam es zu ausführlichen Unterredungen zwischen den Marvel Studios und der Walt Disney Company, in denen sich Vertreter des Erfolgsstudios bemühten, ihre Vorgesetzten zu überzeugen, die Kündigung Gunns rückgängig zu machen. Derzeit sei ein nicht näher erläuterter Kompromiss zwischen den Parteien im Gespräch, um die Wogen zu glätten, nachdem Disney vor wenigen Tagen nochmal unterstrich, auf seiner Entscheidung zu beharren.
Die «Guardians of the Galaxy» an den weltweiten Kinokassen
- Teil 1(2014): 773.328.629 Dollar
- Teil 2 (2017): 863.756.051 Dollar
Vielleicht kommt Disney also noch zum Schluss, dass man einen Regisseur, dem man einen zweistelligen Millionenbetrag bezahlt und der zahlreiche namhafte Unterstützer in Hollywood hat und nur wegen rechter Webaktivisten im Zwielicht steht, für sein Honorar auch arbeiten lassen könnte.
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