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In einem Interview der Funke Mediengruppe erklärte Piper, noch keine konkrete Ansage treffen zu wollen. Jedoch merkt er an: "Aber wenn, muss da richtig viel Geld bei rüberkommen." Piper, der nicht nur als Synchronschauspieler tätig ist, sondern auch als Sänger und Schauspieler arbeitet, fühlte sich bei der Originalserie nämlich finanziell übervorteilt. "Ich bin bei der Bezahlung doch immer leer ausgegangen", so Piper, der sich nicht sicher ist, ob die Neuauflage überhaupt funktionieren könnte. Funke zitiert ihn: "Die Serie war vor 30 Jahren vielleicht lustig, aber der Zeitgeist hat sich gewandelt."
Der 77-Jährige hat noch ein weiteres Hühnchen zu rupfen: Piper, der befindet, dass «ALF» seine restliche Karriere überschattet und es ihm daher stets erschwert hat, Rollenangebote zu bekommen, wurde erst neulich bei der Synchronisation eines Netflix-Projekts übergangen. In der kommenden Serie «The Good Cop» wird er nämlich nicht auf Tony Danza zu hören sein, obwohl er den Schauspieler seit Jahrzehnten spricht. Laut Piper wurde er von Netflix als "zu alt" abgelehnt, was er ungeheuerlich findet.
Pipers Sentiments über die Synchronbranche sind keine Rarität. Nicht nur er klagt über schwache Bezahlung, auch der Fall Marcus Off kommt da in Erinnerung. Die Klage, dass Netflix sich bei seinen Synchronfassungen nur gelegentlich um Kontinuität bemüht, ist ebenfalls ein wiederkehrendes Thema im Synchrongeschäft sowie unter Serienfans.
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