Man kann «Die Höhle der Löwen» mit Fug und Recht als ein Unikat im deutschen Fernsehen bezeichnen: Während diese Sendung nämlich einer der größten Erfolge in der VOX-Sendergeschichte darstellt, sind sämtliche vorherigen und anschließenden Versuche, ähnlich gelagerte Gründershows zu etablieren, entweder krachend gescheitert oder wie «Das Ding des Jahres» zumindest nicht über solides Mittelmaß hinausgekommen. Beim neuesten Anlauf «Jung, weiblich, Boss!», das RTL II seit vergangener Woche mit Jette Joop zur Primetime ausstrahlt, spricht einmal mehr alles für ein Totalversagen: Gerade einmal 0,33 Millionen Menschen sahen die zweite Ausgabe der Sendung, der damit verbundene Marktanteil betrug grausige 1,2 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe wurden 2,8 Prozent bei 0,25 Millionen erzielt.
Damit lief es im Grunde genauso desolat wie schon vor Wochenfrist, als gerade einmal 1,2 und 3,1 Prozent bei mickrigen 0,31 Millionen Interessenten zu Buche standen. Im Anschluss daran widmete sich die Dokusoap «Echt Familie - Das sind wir» dem zumindest im Dokusoap-Mikrokosmos einigermaßen bekannten Paar Josef und Narumol, die vor Jahren mal an «Bauer sucht Frau» partizipiert hatten. Das langte immerhin, um die Werte auf nun einigermaßen erträgliche 2,6 und 3,7 Prozent bei 0,43 Millionen hochzuschrauben.
Eine semi-bekannte TV-Familie mit Kamerahunger hatte aber auch VOX noch in petto, wo ab 23:15 Uhr das Motto «Willkommen bei Familie Wurst» lautete - unter anderem bestückt mit der Geschichte um Julia, die von der Familie wegzuziehen gedenkt. Dem Fortschreiten dieser Pläne wohnten am späten Montagabend 0,29 Millionen Menschen bei, was der Sendung im zweiten Anlauf reichlich miese 2,3 Prozent aller und 3,2 Prozent der jüngeren Konsumenten einbrachte. Vor Wochenfrist hatte die erste Folge noch deutlich akzeptablere 4,2 und 6,2 Prozent bei einer halben Million Zuschauer erreicht.
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