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Der inoffizielle erste Tag der gamescom, Dienstag, ist dabei der Presse und den Fachbesuchern vorenthalten, die in der Business Area einen exklusiven Blick auf kommende Videospieltitel erhalten konnten. Der Vorteil ist, dass sich die Journalisten an den späteren Tagen nicht stundenlang mit langen Warteschlangen und kurzen Anspielzeiten plagen müssen. Durch die Business Area wird es der Presse ermöglicht die kommenden Titel ausgiebig zu testen und die Entwickler zu interviewen, wodurch meist ein klarer Ersteindruck entsteht.
Am Mittwoch wurde die gamescom auch endlich den Privatbesuchern zugänglich gemacht. Tausende Besucher strömten ab zehn Uhr in die Hallen und verteilten sich auf die zahlreichen Aussteller, um die Titel ihrer Wahl anzuspielen. Auch wenn dies meist mit einer oder mehreren Stunden Wartezeit verknüpft ist, hält dies die Menschenmassen jährlich nicht davon ab neue Besucherrekorde der Messe aufzustellen. Das Publikum ist breit gemischt, international und doch teilen sie sich alle die Begeisterung für Medien, insbesondere für das der Videospiele.
Eines der ersten Highlights des ersten offiziellen gamescom Tages war die Debatt(l)e Royale, eine Polit-Talkshow innerhalb des gamescom congress. Das Wortspiel des Namens bezieht sich dabei auf die momentan äußerst populären Battle Royal Spiele. Für die Diskussion waren fünf hochrangige Politiker angereist, um sich vor einem Publikum, das sich überwiegend aus Pressevertretern zusammensetzte, den Fragen der Moderatoren und Community zu stellen. Zu den Politikern zählten neben Nicole Beer (FDP) auch Lars Klingbeil (SPD) und Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), die Generealsekretäre, bzw. Sekretärinnen ihrer jeweiligen Partei. Auch der Bundesgeschäftsführer der Linken, Jörg Schindler, war zu Gast, ebenso wie der politische Bundesgeschäftsführer von Bündnis 90/ Die Grünen, Michael Kellner. Die AfD war auf der Debatt(l)e Royale nicht anwesend.
Inhalte der politischen Debatte wurde neben dem allgemeinen Thema der Digitalisierung auch die Anerkennung von eSport, dem elektronischen kompetitiven Sport und die Förderung deutscher Entwicklungsstudios thematisiert. Klingsbeil sprach sich insbesondere für die Unterstützung der kleinen Entwickler aus und auch Schindler sah die Förderung des Mediums der Videospiele als wichtig an. Alle Politiker gingen damit konform, dass Videospiele ein vollwertiges Kulturgut seien und als ein solches anerkannt werden sollten. Auch die Thematik der verfassungsfeindlichen Symboliken in Videospielen wurde behandelt. Kurz vor Beginn der gamescom gab die USK (Prüfstelle Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) bekannt, dass Videospiele in Ausnahmefällen Symbole wie Hakenkreuze oder SS-Runen benutzen dürfen. Dies rührte daher, dass Videospiele nicht offiziell als Kunst galten und bis vor Kurzem diese Symboliken nicht darstellen durften, wie es beispielsweise der Film tut. Auf die Frage, was die Politiker von diesem Schritt halten, war man sich grundsätzlich über die Richtigkeit der Entscheidung einig, vorausgesetzt es geschieht im richtigen Kontext.
Die Moderatoren Lisa Sophie Laurent, YouTuberin, und Peter Smits, besser bekannt als Let’s Player PietSmiet, stellten den Politikern dabei auch Fragen aus der gamescom Community, die zuvor aufgezeichnet wurden.
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30.08.2018 10:49 Uhr 1