Serientäter

Die nicht enden wollende Suche nach dem One Piece

von   |  6 Kommentare

Weit mehr als 850 Folgen gibt es aktuell von der Piratenserie. ProSiebenMaxx beschert sie am Vorabend Spitzen-Quoten. Welche Pläne hat Zeichner Eiichiro Oda mit dem Format?

„Reichtum, Macht und Ruhm. Der Mann der sich dies alles erkämpft hatte war Gold Roger, der König der Piraten. Als er hingerichtet wurde waren seine letzten Worte: „Ihr wollt meinen Schatz? Den könnt ihr haben. Sucht ihn doch. Irgendwo habe ich den größten Schatz der Welt versteckt“. Dieser Schatz ist das One Piece und er liegt irgendwo auf der Grand Line. Damit brach das große Piratenzeitalter an.“

Das erste deutsche Intro der Anime-Serie «One Piece» begann mit den obigen Worten. Mittlerweile haben sie einen Kultstatus unter den deutschen Fans der Serie erreicht, den nachfolgende Intros nicht mehr erreichen konnten. Seit Mitte 2003 war die japanische Zeichentrickserie fester Bestandteil von Pokito TV, dem damaligen Jugend-Nachmittagsprogramm von RTL II und erfreute sich laut eigenen Aussagen des Senders stets einer großen Beliebtheit. Mit der Einstellung des Programms im April 2013 verließen aber «One Piece» und weitere Anime-Serien die Bildfläche, darunter auch Größen wie «Dragonball Z», «Pokémon», «Naruto» und «Detektiv Conan».

Neben RTL II sendete auch VIVA den Piraten-Anime, allerdings nur von Ende 2011 bis Mitte 2012. Aktuell läuft die Serie auf ProSieben Maxx, wo auch bis dato nicht in Deutschland ausgestrahlte Folgen mit der dementsprechenden Synchronisation gesendet werden. Obwohl sich die Serie nie vollends aus der deutschen Anime-Landschaft zurückzog und immer wieder kleinere Comebacks auf mehreren Sendern feierte ist das deutsche Verhältnis zu der Serie nicht im Ansatz mit dem japanischen vergleichbar.
Die Piratenserie mit aktuell über 850 Folgen dreht sich um den Protagonisten Ruffy und seine Crew, bestehend aus einem Schwertkämpfer, einem kettenrauchenden Koch, einem kleinen sprechenden Elch, einer mit allen Wassern gewaschenen Navigatorin und vielen weiteren. Jedes der Crewmitglieder verfolgt ein individuelles Ziel, einen persönlichen Traum, den es zu verwirklichen gibt. Allen voran steht Ruffys Wunsch Piratenkönig zu werden, wofür er das namensgebende One Piece, den größten Schatz der Welt, finden muss.

Wie so oft begann auch «One Piece» zuerst auf dem Papier als Manga, bevor der Anime die schwarz weißen Panels in Bewegung versetzte. Der Autor und Zeichner des japanischen Comics ist Eiichiro Oda, eine regelrechte Legende in der Anime- und Mangaszene. Im Juli 1997 erstmals im populären Weekly Shōnen Jump veröffentlicht, kam «One Piece» schnell zu einer großer Beliebtheit und aktuell zählt der Manga über neunzig Ausgaben mit über 900 Kapiteln. Über den Fortschritt seiner Reihe sagt Oda selbst, dass sie bei circa 70-80% liegt. Ursprünglich sollte sein Werk nach gerade einmal fünf Jahren beendet sein, mittlerweile sind es jedoch schon über elf. Während langlebige und verzweigte Reihen wie «Naruto» oder «Bleach» schon ein Ende im Manga, als auch Anime gefunden haben, schwimmt «One Piece» immer noch oben auf, ohne ernsthafte Anzeichen eines Finale zu zeigen.

Der Status von «One Piece» in Japan ist vergleichbar mit den Hochzeiten des europäischen Fußballs während einer Weltmeisterschaft. Neben einem eigenen Themenpark gibt es eine unzählige Flut an Merchandise Artikeln, lebensgroße Replikas der Schiffe aus der Serie sowie eigene Restaurants. Doch was macht die Faszination der Piratenserie aus? Weshalb kann gerade sie sich so lange als Manga und Anime behaupten? Der Erfolg der Serie begründet sich sowohl aus den Charakteren, als auch der emotionalen Bindung des Zuschauers.

«One Piece» geht über weit mehr Charaktere hinaus als lediglich die Crew des Kapitän Ruffy. Jeder Antagonist ist mit einer weitläufigen Hintergrundgeschichte versehen, die nicht selten in deren Kindheit beginnt. Die Beweggründe der Bösewichte werden dadurch nachvollziehbar, wodurch die Konflikte umso aufgeladener und intensiver wirken. Natürlich wird auch Ruffy selbst, sowie seine Crew bis ins kleinste Detail charakterisiert, gleichzeitig entwickeln sie sich mit jedem großen Handlungspunkt weiter und bekommen neue Facetten.

Gleichzeitig vermag es die Serie, genügend Geheimnisse aufrecht zu erhalten, sodass man als Leser oder Zuschauer stets eine Motivation hat die Handlung weiter zu verfolgen. Die große Frage, die die Fangemeinde von «One Piece» seit über elf Jahren bei der Stange hält, ist natürlich die nach dem großen namensgebenden Schatz. Was ist es, wo liegt es und vor allem wer findet es?

Hunderte von fein ausgearbeiteten Charakteren, emotionale Konflikte und die gemeinsame Suche nach dem Schatz, das sind die Punkte, die den Erfolg von «One Piece» ausmachen.

Auch in den kommenden Jahren wird sich Autor und Zeichner Eiichiro Oda nicht dazu entschließen, seine Reihe enden zu lassen. Demnach liegt es nahe, dass auch der Anime noch lange Zeit im Fernsehen zu sehen sein wird. Aktuell ist ProSieben Maxx der deutsche Anker für die Ausstrahlung von «One Piece» und konnte dadurch bereits 2016 gute Quoten erreichen. Mit den neuen «One Piece» Folgen konnte der Sender auch 2018 wieder Erfolge verzeichnen und konnte bei Start sogar 240.000 Zuschauer zur Suche nach dem Piratenschatz animieren.

Die Piratencrew rund um Kapitän Ruffy wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft Teil des Programms von ProSieben Maxx sein. Auch der Kultstaus in Japan wird sich in keinster Weise schmälern, sondern gegen Ende der Serie wahrscheinlich noch einmal anziehen. Eine Prognose darüber, welche Auswirkungen das auf die deutsche Ausstrahlung hat, lässt sich aktuell nur schwer treffen. Fakt ist jedoch, dass «One Piece» auch weiterhin seine Position als eines der erfolgreichsten Kulturexporte Japans verteidigen wird.

Deutscher «One Piece»-Sender ist ProSiebenMaxx. Dort läuft die Serie werktags um 18.55 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/103999
Finde ich...
super
schade
93 %
7 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger Artikel«Babylon Berlin»: Die Begleitformate zur Hitserienächster ArtikelWie erhofft: Ausnahme-Serie «Babylon Berlin» startet auf «Tatort»-Niveau
Es gibt 6 Kommentare zum Artikel
Trumpfbube
30.09.2018 23:59 Uhr 1
Es ist natürlich klasse dass es die Serie weiterhin im deutschen Fernsehen gibt, allerdings ist die deutsche Synchro spätestens seit den Folgen vor dem großen Krieg bei Marineford (ab Folge 401 Sabaody Archipel) richtig schlecht. Nicht nur dass einige Wörter im Deutschen stark abgewandelt und abgeschwächt werden, es ist außerdem der Fall dass das Gesprochene des Öfteren nicht mit den Animationen zusammenpasst. Rescue Film liefert da wirklich teilweise dilettantische Arbeit ab. Viele sind schon längst auf Streaming Dienste gewechselt und schauen sich die Folgen mit deutschen Untertiteln an. Ist von der Atmosphäre ohnehin glaubwürdiger und man muss nicht warten bis in Deutschland mal wieder neue Folgen kommen. Ich glaube auch nicht dass in naher Zukunft der bisherige Stand weiter synchronisiert wird.
TorianKel77
01.10.2018 00:29 Uhr 2
Eines meiner Lebensziele: zu erfahren, wie One Piece endet :mrgreen: . Letzter Stand bei mir war De Flamingos Insel, mittlerweile dürfte es wieder ein gutes Stück voran gegangen sein. Ich sehe eigentlich schon ein Ende in Sichtweite kommen, da der Gruppe ja langsam auch die anfangs unbezwingbar wirkenden Gegner vor die Fäuste und Schwerter geraten oder in den Fokus rücken, Stichwort Vier Kaiser.
Neo
01.10.2018 05:17 Uhr 3
Ach Gott. Vielleicht sollte ich mich mal wieder meinen nostalgischen Gefühlen hingeben. :o Letztens schon gelesen, dass es in Deutschland nun auch mit Detektiv Conan weitergeht. Und da hatte ich mir eigentlich vorgenommen nur die finale Staffel (falls es das jemals geben sollte) anzusehen, aber nun triggerts doch etwas.
Wolfsgesicht
01.10.2018 05:21 Uhr 4
Ich bin damals bei Folge 400 stecken geblieben. Mehr gabs nicht auf deutsch bis dahin, die Ferien waren vorbei und irgendwie vergeht mir schon die Lust wenn ich jetzt dran denke nochmal 400 Folgen sehen zu müssen. Ist mindestens eine Woche dauergucken. Unter humanen Umständen bei der sich das Essen nicht wie damals von alleine kocht und einkauft werden es wohl eher 10 Tage...

Dafür bin ich glaub ich zu alt. :D
8149
01.10.2018 19:16 Uhr 5
An 2 Stellen wird von "über elf Jahren" gesprochen. Über 21 trifft es eher und ist mehr als 4 Mal länger als geplant (und nicht mehr als 2 Mal wie es der Text vermuten lässt).
zombiehunter
02.10.2018 00:12 Uhr 6
Schon als ich die Überschrift las, musste ich sofort an das Intro denken ^^
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner Mario Thunert

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung