Bei der Vielzahl an neuen Serien der fünf Networks ABC, CBS, FOX, NBC und The CW fällt es allerdings auch schwer den Überblick zu behalten und auf das wirklich sehenswerte zu fokussieren, schließlich werden auch in der US-Traumfabrik Flops am laufenden Band produziert. Quotenmeter.de wirft einen Blick auf die Neustarts der diesjährigen Network-Saison und deren vielversprechendste Prämissen, die teilweise dennoch keine garantierten Hits darstellen. Die Liste zeigt: Unter den aufregendsten Newcomern befinden sich vor allem Comedy
«A Million Little Things» (ABC)
Als “Badewannen-Fernsehen” bezeichneten Beobachter den TV-Trend der jüngeren Vergangenheit, der vor allem emotionale Geschichten, die sich beruhigend und reinigend anfühlen wie ein warmes Bad und gleichzeitig mit vertrauten Themen das Herz ihrer Zuschauer erwärmen. Klarer Vorreiter dieses Trends war NBCs «This Is Us», ABC zog vergangene Saison mit «The Good Doctor» nach. Beide Formate waren die Überraschungshits ihrer Saison. Auf diesem Erfolg will ABC weiter aufbauen, orientiert sich mit «A Million Little Things» aber nun eher an der NBC-Konkurrenz.
Die Serie handelt von einer Clique von Freunden, die angesichts des Tods eines Freundes merken, dass sie selbst ihr Leben mehr ausnutzen sollten. ABC-Unterhaltungschef Channing Dungey sagte vorab ganz offen, dass er mit der Freunde-Dramedy die gleiche Zielgruppe wie «This Is Us» abholen will. Ganz so herzzerreißend die NBC-Serie soll der ABC-Neustart aber nicht werden und auch lustigen Momenten mehr Raum lassen. Während Macher D. J. Nash noch kaum bekannt ist, spielen ein paar bekannte Gesichter mit, darunter David Giuntoli aus «Grimm», Ron Livingston («Boardwalk Empire» oder Allison Miller («13 Reasons Why»). Setzt «A Million Little Things» den Erfolgstrend von Serien mit Herz fort?
Start: 26. September 2018
«FBI» (CBS)
Viele Augen sind bei CBS auf das Reboot von «Murphy Brown» gerichtet. Doch ein Name genügt, um zu erklären, warum «FBI» so vielversprechend für CBS ist: Dick Wolf. Denn CBS und der TV-Produzent scheinen sich gesucht und gefunden zu haben. Während CBS in den vergangenen Jahren am meisten Erfolg mit seinen Procedurals wie «NCIS» feierte, kennzeichnet Dick Wolf den Meister dieses Fachs. Wolf erschuf nicht nur das «Law & Order»-Franchise, aus dem mit «Law & Order: Special Victims Unit» eine der am längsten laufenden Primetime-Serien erwuchs, sondern auch das «Chicago»-Franchise, das seit 2012 auf insgesamt vier Erfolgsformate kommt. Allerdings produzierte Wolf bislang nicht für CBS, sondern ausschließlich für NBC. «FBI» wird seinen ersten Ausflug zur Konkurrenz kennzeichnen.
NBC hatte einfach keine attraktiven Sendeplätze mehr frei, deshalb übernahm CBS, dessen Produktionsfirma die Sendung allerdings zusammen mit Universal, zu dem auch NBC gehört, produzieren wird. So haben beide Parteien etwas von «FBI» und CBS kann einen Fehler wiedergutmachen, nämlich vor über 30 Jahren bei «Law & Order» gepasst zu haben, als das Crime-Procedural fast bei CBS landete. Die Serie dreht sich um einen New Yorker Standort der berühmten US-Sicherheitsbehörde. Mit dem Drama erfüllte sich Wolf einen lange gehegten Wunsch. Sein Onkel arbeitete selbst in den 50ern und 60ern beim FBI. Ihn und seine Kollegen bewunderte Wolf, weshalb der Kreative den Agenten unbedingt ein eigenes Format widmen wollte. Und das soll bestens bekömmlich werden für Zuschauer, denn Wolf hält sich in «FBI» von Politik fern und will die Zuschauer auch nicht über das «FBI» belehren, sondern einfach gute Unterhaltung um eine Gruppe heroischer Agenten bieten. Wird es der Beginn eines neuen XXL-Franchises?
Start: 25. September 2018
«The Cool Kids» (Fox)
Weitere Meldungen aus den USA
Dabei handelt es sich um den rüstigen Hank (Davin Alan Grier), den etwas flatterhaften Charlie (Martin Mull), Hedonist Sid (Leslie Jordan) und die nassforsche Margaret (Vicki Lawrence), die neu zur Gruppe hinzustößt und die Machtverhältnisse im Altersheim in Frage stellt. FOX-Unterhaltungschef Michael Thorn kündigte die Serie schon als den großen Überraschungserfolg seines Senders an und stützte diese These vor allem auf den Einfallsreichtum Charlie Days und den erfahrenen Cast, der über 10.000 Stunden Comedy auf dem Buckel hat. Eine tolle Chemie und ein frischer Ansatz sollen «The Cool Kids» zum nächsten FOX-Hit werden lassen.
Start: 28. September 2018
«Abby’s» (NBC)
Reboot oder nicht? In jedem Fall besitzt die neue NBC-Sitcom «Abby’s» große Parallelen zu «Cheers», das für viele nicht nur zu einer der besten Comedy-Serien aller Zeiten zählt, sondern auch große Quotenerfolge feierte und letztlich in acht seiner elf Staffeln ab 1982 unter den Top-Ten der beliebtesten Programme des Jahres bei jungen Zuschauern landete. Auch «Abby’s» spielt in einer Bar und zwar in einer improvisierten Hinterhofkneipe ohne Schanklizenz, die von der Titelfigur (Natalie Morales) betrieben wird. Alle Gäste müssen sich gewissen Regeln verschreiben, zu denen zählt, unter keinen Umständen sein Handy zu benutzen. Wetten zu verlieren, bedeutet einen undefinierbaren Drink zu sich nehmen zu nehmen. Kein Wunder, dass die Stammgäste aus einem bunten Haufen Sonderlingen bestehen. Doch bei «Abby’s» abzuhängen ist eine Ehre und ist erst man erstmal drin, gehört man zur Familie.
Was vorab über «Abby’s» bekannt ist, verrät noch nicht besonders viel über das Format. Aufhorchen lassen aber Personalien hinter den Kulissen. Zu den Produzenten von «Abby’s» zählt beispielsweise Michael Schur, der mit «The Office», «Parks & Recreation» und «The Good Place» drei der sehenswertesten Comedy-Serien der jüngeren Vergangenheit mitverantwortete. Mit Natalie Morales («The Grinder») und Neil Flynn («Scrubs») nehmen zwei absolute Publikumslieblinge wichtige Rollen ein.
Start: Frühjahr 2019
«Charmed» (The CW)
Ob die Serie ein Hit wird, lässt sich noch nicht sagen. Zu den aufregendsten Neustarts der Saison gehört das Reboot der gleichnamigen Hexen-Serie aber allemal. Von 1998 bis 2006 lief «Charmed» bei The WB, aus dem später The CW wurde. Nach knapp 12 Jahren Abstinenz legt der Sender das Format nun neu auf und erzählt die Geschichte der drei Schwestern Macy (Madeleine Mantock), Mel (Melonie Diaz) und Maggie (Sarah Jeffery), die nach dem Tod ihrer Mutter feststellen, dass sie die mächstigsten Hexen sind und gemeinsam „Die Macht der Drei“ besitzen. Sie kombinieren ihre Kräfte, um Unschuldige zu beschützen und übernatürliche Dämonen zu bannen.
Spannend wird der Start von «Charmed» nicht nur aus dem Grund sein, dass es sich bei der Serie um das Reboot eines echten Hits handelt, sondern weil es vorab reichlich Chaos um die Produktion gab. Eigentlich sollte das Reboot bei CBS landen und von vier Schwestern handeln, CBS entschied sich aber letztlich doch dagegen. Dann übernahm The CW, das erst ein Format entwickeln wollte, welches in den 70er Jahren spielt, mit drei Hexen, die allerdings nicht verwandt sind. Erst später wurden diese Pläne wieder verworfen und nun erwartet Zuschauer ein grimmiges, lustiges, aber auch feministisches Reboot um drei Hexen-Schwestern in der Gegenwart, womit die Serie genau den Zeitgeist treffen soll. Entwickelt wurde das Format unter anderem von Jennie Snyder Urman, der Macherin des auch bei Kritikern sehr beliebten «Jane the Virgin». Für «Charmed» heuerte sie ihre bewährten Autoren an.
Start: 14. Oktober 2018
Es gibt 6 Kommentare zum Artikel
27.09.2018 09:07 Uhr 1
27.09.2018 09:34 Uhr 2
Ich zitiere mal ORF:
" „Charmed“ vom Sender The CW etwa bezeichnet sich explizit als „feministisches Reboot“ und will mit einer Story über sexuelle Belästigung und der Rache dafür die Stränge der „#MeToo“-Bewegungung aufgreifen. Am Cast zeichnet sich auch das Streben nach einer größeren Vielfalt ab: Während die Hexenschwestern Piper (Holly Marie Combs), Phoebe (Alyssa Milano), Prue (Shannen Doherty) in der Originalfassung alle drei weiß sind, sieht es beim Reboot anders aus. Die Schauspielerinnen, die das neu benannte Trio spielen, haben je einen afrokaribischen, puerto-ricanischen und mexikanischen Hintergrund."
Zitat: Ende
Viel Vertrauen hat man in das Format ja dann wohl nicht.
Sonst würde man nicht schon vorher die Genderrassistenfeministenkarte ziehen.
Besonders das Wort Rache dürfte verstören.
Aber hinterher waren es wieder die doofen Zuschauer wenns ein Flop ist.
Naja, ich war ja nie die Zielgruppe der Serie, bin aber gespannt ob deren Zielgruppe, also feministische Mexikanerinnen afrokaribisher Herkunft das wirklich schauen.
Dadurch, dass keine weiße Frau mehr vorkommt kann man getrost von rassistisch motivierter Kaperung sprechen. Da wird dann sogar dreist das Wort Vielfalt benutzt.
Da kann dann die Zuschauerin später easy zu Latino-Magnum mit weiblichem sexy_as_hell kickass KungFu MI6 Higgins umschalten.
EDIT:
Quellenangabe:
Orf: Von „Charmed“ bis „Sabrina“ Ein Serienherbst voll Untoter
27.09.2018 11:37 Uhr 3
Witzig. Wenn eine Serie nur weiße DarstellerInnen hat, steckt man die Zielgruppe doch auch nicht nur nach Ethnie ab?! "Rassistisch motivierte Kaperung"? Das ist ja ekelhaft, was Du hier postest. Vielfalt bietet ein solcher Cast eben hinsichtlich der gesamten Fernsehlandschaft, die immer noch sicher genug Projektionsfläche für ZuschauerInnen bietet, die es bitte nur weiß wollen. Andere Ethnien möchten eben auch mal repräsentiert werden.
Was "Charmed" angeht, mag die Show natürlich genauso großer Müll sein wie das trutschige Original. Aber sicher nicht wegen dreier HauptdarstellerInnen, die mal nicht weiß sind.
27.09.2018 14:09 Uhr 4
Witzig. Wenn eine Serie nur weiße DarstellerInnen hat, steckt man die Zielgruppe doch auch nicht nur nach Ethnie ab?! "Rassistisch motivierte Kaperung"? Das ist ja ekelhaft, was Du hier postest. ..... Andere Ethnien möchten eben auch mal repräsentiert werden.
Zitat: Ende
Ekelhaft?
"Andere Ethnien möchten auch mal repräsentiert werden"?
Das ist doch gerade das, was nicht antirassistisch ist.
Rassismus ist, wenn jemand nach Hautfarbe ausgesucht wird, Ende.
Wobei ich nicht ausschließe, daß das damals bei Charmed so war, jetzt aber absichtlich -nicht weiß- zu nehmen ist trotzdem derselbe Rassismus.
Da möchte ich mal in den USA die Absagen an viele Darstellerinnen lesen, warum sie die Rolle nicht bekommen haben:
Sorry, wir sind nun nicht mehr rassistisch, wir nehmen statt drei Weißer nun drei mit der ethnischen Abstammung Golf von Mexico (Karibic, Costa Rica, Mexico).
Rein Latino, also bitte keine Asiaten, keine Weißen und keine Eskimos. Bewerben Sie sich bitte woanders.
Magnum:
Warum drehen die nicht einfach eine neue Detektivserie, z.B. mit einem Hawaiianer in der Hauptrolle......auf Hawaii?
Ich glaube auch nicht, daß irgendwer in einem TNG-Remake Geordi LaForge durch Karl Urban darstellen ließe, aber bei Magnum, Equalizer, Magnificent Seven; Perlham 123 u.a. geht das.
EDIT 16:50
@STAC
Bevor ich wegen der Deiner Meinung nach rassistischen Einschätzung der Zielgruppe als ekelhaft bezeichnet werde.
Schau Dir mal an, WER das ganze Charmed Reboot produziert: CW
Zitat wikipedia: "Additionally, The CW is available in Mexico through affiliates located near the Mexico–U.S. border (such as KFMB-DT2/San Diego-Tijuana, KECY-DT3 in El Centro, California, KVIA-DT2 in El Paso, and KCWT-CD with simulcasters KFXV-LD2 and KNVO-DT4 in McAllen–Brownsville, Texas) on pay television providers. In both Canada and Mexico, some CW affiliate signals originating from the U.S. are receivable free-the-air in border areas depending on the station's signal coverage. "
Die Autorinnen des Charmed Reboots sind
Hauptrolle Gina Rodriguez, gesendet von CW.
Besonders nach Diversität klingt das nicht. Eher nach Zielgruppe.
27.09.2018 20:34 Uhr 5
28.09.2018 06:25 Uhr 6
Verdreh nicht meine Worte. Ekelhaft habe ich deine Äusserung der "rassistisch motivierten Kaperung" genannt.
Zudem: wieso sollten O'Toole und Rardin keine Shows produzieren, die Figuren verschiedener Ethnien beinhalten? Vielfalt bezieht sich eben auf die gesamte Fernsehlandschaft. Auch das hast du gekonnt in meinem Kommentar missverstanden.