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«Doppelpass» vs. «Wontorra»: Wer gewinnt den Direktvergleich?

von   |  3 Kommentare

Kult-Format gegen neue Konkurrenz mit altem Bekannten. Wem gehört der Sonntagvormittag? Quotenmeter.de verrät, welcher Fußball-Talk derzeit die Nase vorn hat.

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Gäste


Personell fischen beide Sendungen aus dem großen Pool an (Ex-)Fußballern, (Ex-)Funktionären und Trainern sowie Sportjournalisten, wobei der «Doppelpass» in der Regel die etwas größere Runde zusammenstellt, die auch dem Moderator mehr abverlangt. Hinsichtlich der wechselnden Gäste liest sich der Direktvergleich relativ ausgeglichen, insbesondere Vereinsvertreter aller Art beehren beide Formate gleichermaßen und haben in der Regel keinen Liebling. Doch gerade die Entscheidung für mehr Gäste, die sich angesichts der vielen Diskussionspartner weniger einbringen können oder häufig den Star-Faktor vermissen lassen, wirken im Falle des «Doppelpass» zum Teil eher kontraproduktiv und bergen mehr Chaos-Risiko. Daher geht der Punkt in Bezug auf die Sendungs-Gäste aus rein konzeptioneller Sicht an «Wontorra», das seinen Gästen mehr Zeit gibt und es darüber hinaus auch immer wieder schafft, aus dem mittlerweile recht festgefahrenen Inventar an Gesichtern auszubrechen und beispielsweise in dieser Saison auch mal Personen wie Uli Hoeneß oder Kevin Großkreutz einzuladen, die die nötige Abwechslung bringen.

Ergebnis: Vorteil «Wontorra» – «Doppelpass» 2:3 «Wontorra»

Aktualität


Auch hinsichtlich der Aktualität und der damit einhergehenden Passung für den einzelnen Zuschauer, muss jeder Interessent abwägen. Beide Sendungen bemühen sich möglichst tagesaktuell zu berichten, weshalb häufig Interviews und Schalten eingebaut werden. Insgesamt debattiert «Wontorra» etwas hintergründiger, nimmt gerne das Gesamtbild in den Fokus und blickt auch gerne mal über den Tellerrand hinaus. Allerdings – und das ist ein entscheidendes Kriterium für viele Zuschauer des «Doppelpass» – zeigt die Sport1-Konkurrenz am Sonntagvormittag Exklusiv-Bilder der Samstagsspiele vom Vormittag. Der «Doppelpass» bietet damit auch die geballtere Ladung Fußball in einer Sendung, die nun mal von Fußball handelt, während sich die Action bei «Wontorra» allein auf die Gespräche beschränkt. Wenn aktuelle Ergebnisse oder entscheidende Spielsituationen besprochen werden, kann der «Doppelpass» die Bilder gleich mitliefern. Um aktuellen Entwicklungen im Fußball wie dem Video-Schiedsrichter besser gerecht zu werden, verpflichtete der «Doppelpass» darüber hinaus schon im vergangenen Jahr Ex-Schiedsrichter Bernd Heynemann, der nach kniffligen Spieltagsentscheidungen seine Expertisen abgeben kann.

Ergebnis: Vorteil «Doppelpass» – «Doppelpass» 3:3 «Wontorra»

Modernität & Innovation


Obwohl der «Doppelpass» schon seit 1995 besteht, hat sich das Format stets darum bemüht, mit der Zeit zu gehen. Neben dem Talk selbst unterhält die Sport1-Sendung nach wie vor das „Dopafon“, in dessen Rahmen Zuschauer und Fans nicht mehr nur per Telefon Einschätzungen abgeben können, die es später womöglich in die Sendung schaffen, sondern mittlerweile auch Videos über Whatsapp einsenden können. Schon seit vielen Jahren bemüht sich der «Doppelpass» besonders um die Interaktion mit seinen Zuschauern, worauf heutzutage im Fernsehen immer mehr Wert gelegt wird. Deshalb stellt der Sport1-Talk schon seit einiger Zeit einen Moderator ab, der im Laufe der Sendung mehrmals Bezug auf Statements der Zuschauer in den Sozialen Medien nimmt.

«Wontorra» geht in seinen Sendungen ähnlich vor, schaltet beispielsweise Abstimmungen über seine sozialen Kanäle oder liest ausgewählte Tweets vor. Die Position, die Ruth Hofmann derzeit beim «Doppelpass» ausfüllt, wird bei «Wontorra» von Riccardo Basile bekleidet, der bei Sky Sport auch in anderen Sendungen als Social-Media-Experte auftritt. Im Rahmen beider Sendungen nehmen die Zuschauer fleißig über Social Media teil, wobei festzuhalten ist, dass der «Doppelpass» den Meinungen seiner Fans mehr Zeit gewährt, was inhaltlich allerdings Chancen wie auch Gefahren birgt. Während der «Doppelpass» einen eigenen Facebook-Kanal unterhält, findet «Wontorra» auf dem Kanal von Sky Sport News HD statt. Dort wird jede Folge über Facebook Live gesendet und kann so auch im Nachhinein bequem abgerufen werden. Als Sky Sport News HD diese Innovation ankündigte, zog Sport1 schnell nach. Mittlerweile laufen die Sendungen des «Doppelpass» aber nur noch unregelmäßig auf Facebook Live, stattdessen lassen sich die Folgen über die Sport1-Mediathek im Nachhinein ansehen, was nicht ganz so benutzerfreundlich ist wie im Falle von «Wontorra».

Ergebnis: Unentschieden - «Doppelpass» 4:4 «Wontorra»

Quote


Der direkte Vergleich in Sachen Einschaltquote gestaltet sich eindeutig, allerdings nicht besonders fair. Während der «Doppelpass» schon seit über 20 Jahren besteht und für viele Langzeit-Fans zum absoluten Pflichtprogramm am Sonntagvormittag gehört, startete «Wontorra» erst im Vorjahr – und das auf Sky Sport News HD, einem Sender der vor nicht allzu langer Zeit noch bezahlpflichtig war und daher bei vielen Fernsehenden ein Dasein am unteren Ende der Programmlisten fristet. Der Vollständigkeit halber muss jedoch auch hier ein Vergleich erfolgen. In der laufenden Saison verfolgten wöchentlich durchschnittlich 910.000 Zuschauer den «Doppelpass», was zu besagter Sendezeit im Mittel tolle 7,3 Prozent am Gesamtmarkt ergab. In der Vorsaison hatte die Sport1-Sendung mit durchschnittlich 1,00 Million Zuschauern ab drei Jahren sogar die besten Zahlen seit fünf Jahren erzielt. Davon, dass «Wontorra» dem «Doppelpass» also die Zuschauer streitig machte, kann kaum die Rede sein. Im Vorjahr schalteten durchschnittlich 150.000 Zuschauer zu «Wontorra» ein, die bisherigen Zahlen dieser Saison liegen sogar noch knapp darunter. Allerdings zählte die Sky-Sport-News-HD-Sendung laut eigenen Angaben bislang 430.000 verschiedene Zuschauer in dieser Saison, was bereits ein Plus von knapp einem Drittel gegenüber der Vorsaison darstellt.

Ergebnis: Vorteil «Doppelpass» – «Doppelpass» 5:4 «Wontorra»

Fazit


Noch findet der Zweikampf zwischen dem «Doppelpass» und «Wontorra» nicht auf Augenhöhe statt, dafür profitiert der Sport1-Platzhirsch einfach zu stark von seiner Stellung im deutschen Fernsehen und den bereits bestehenden Strukturen, die sich «Wontorra» erst aufbauen muss. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Sky-Konkurrenz am Sonntagvormittag keine Chance bleibt, denn hinsichtlich einiger Aspekte hängt «Wontorra» dem «Doppelpass» kaum nach und bietet teilweise sogar Vorteile. Auch weil «Wontorra» konzeptionell etwas andere Prioritäten setzt als der «Doppelpass», sind dort beispielweise einige Zuschauer besser aufgehoben, die sachlichere und tiefer gehende Debatten bevorzugen. Das Format mit dem größeren Unterhaltungs- und Kultfaktor, den nicht zuletzt die Kulisse ausmacht, bleibt dagegen der «Doppelpass».

Endergebnis: «Doppelpass» 5:4 «Wontorra»

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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
storabird
30.09.2018 11:28 Uhr 1
Der größte Entscheidungspunkt ist das man beim Doppelpass auch das sehen kann worüber die sg. Experten sprechen.
P-Joker
30.09.2018 13:53 Uhr 2
Davon abgesehen das ich den Doppelpass ein kleines bisschen lieber sehe ...

Ich schaue in trotz Helmer, und vor allem schaute ich ihn früher trotz Wontorra.



Kurzum: Wenn ich zwischen den beiden wählen müsste, würde ich Rudi Brückner zurück holen ...
kauai
01.10.2018 21:14 Uhr 3


Das kann ich nur voll und ganz unterstreichen! Ich bin froh, dass ich Wontorra nicht mehr ertragen muss, mit Helmer kann ich leben, aber Rudi Brückner kann er im Leben nicht das Wasser reichen.



Dementsprechend sollte auch klar sein, welchem Format ich den Vorzug gebe.
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