Herbst 2018: Roy Price ist längst Geschichte, bei den Amazon Studios hat Jennifer Salke übernommen und ein erstaunliches Tempo vorgelegt. Die frühere NBC-Entertinament-Chefin hat für einige große Schlagzeilen gesorgt – mit «Jack Ryan» gelang ihr ein Publikumserfolg, zudem befindet sich für Amazon nach wie vor die teuerste TV-Serie aller Zeiten («Der Herr der Ringe») im frühen Produktionsstadium.
Salke war es auch, die nun am Dienstag in London das Sagen hatte und gleich zahlreiche Projekte vorstellte. Darunter war auch die Präsentation der nächsten deutschen Amazon-Serie nach «You are Wanted» (die Zukunft hier bleibt unklar), «Pastewka», «Deutschland 86», «Der Lack ist ab» und «Beat». «Bibi und Tina» kommt als TV-Version (siehe eigene Meldung). Klar wurde am Dienstag außerdem: Es geht Amazon längst nicht mehr nur um klassische Fiction. In England wurde jüngst in 20 Spiele der Premier League pro Saison investiert, global hatte man zuletzt Rechte am Laver Cup, auch Football-Spiele sind inzwischen über Prime zu sehen.
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Mark Burnett und Bear Grylls sind ein Traumpaar, wenn es um die Welt des ultimativen Überlebens geht. Der Einsatz und die Emotionen werden für die Teams der Eco-Challenge 2019 hoch sein. Unser Prime Video-Publikum erwartet ein hoch dynamisches Erlebnis, das sie von den Stühlen reißt, wenn erbitterte Konkurrenten an ihre Grenzen stoßen und in einem einzigartigen Abenteuer über sich hinauswachsen.“
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Jennifer Salke, Head of Amazon Studios
Die Herausforderungen für die «Eco-Challenge 2019» werden den Teams nach Amazon-Angaben noch in diesem Jahr preisgegeben. Um ans Ziel zu gelangen, sind Teamarbeit, Mut, Geschicklichkeit und völlige Hingebung erforderlich – den Wettkampf zu gewinnen, erfordere das Außergewöhnliche.
Worum geht es in der Serie «Wheel of Time»?
«The Wheel of Time» spielt in einer weitläufigen, epischen Welt, in der Magie zwar existiert, aber nur Frauen sie anwenden können. In dieser Serie halten also Frauen die Schlüssel zur Macht in ihren Händen. Die Geschichte begleitet Moiraine, ein Mitglied der schattenhaften und einflussreichen Organisation „Aes Sedai“, die nur für weibliche Mitglieder zugänglich ist. Zusammen mit fünf jungen Männern und Frauen begibt sie sich auf eine gefährliche Reise um die Welt. Moiraine hat diese Fünf ausgewählt, weil sie glaubt, dass einer von ihnen die Reinkarnation eines unglaublich mächtigen Individuums sein könnte. Prophezeiungen besagen, dass es die Menschheit entweder retten oder zerstören wird. Die Serie bezieht sich auf zahlreiche Elemente der europäischen und asiatischen Kultur und Philosophie, insbesondere auf das zyklische Zeitverständnis im Buddhismus und Hinduismus.„Die Entwicklung und Produktion der beliebten 14 Bücher von Robert Jordan für das Fernsehen ist ein großes Unterfangen. Wir nehmen das wirklich nicht auf die leichte Schulter“, so Sharon Tal Yguado, Head of Event Serie in der Abteilung Amazon Originals. Über Showrunner Rafe Judkins sagt sie: „Wir sind überzeugt, dass Rafes persönliche Verbindung zum Material und seine gefühlvolle Schreibweise bei den leidenschaftlichen Fans des Buches gut ankommen werden.“ Angesichts des Hypes und dem kommenden Ende von «Game of Thrones» darf man bei Prime wohl optimistisch sein.
Der Ton wird rauer
Eigentlich war es klar. Dass Amazon gefühlt und auch gemäß Marktforschungsdaten Netflix hinterherhinkt, kann sich der Konzern dieser Größe nicht gefallen lassen. 2019 könnte das Jahr des entscheidenden Schritts für Amazon Prime werden. Neben zahlreichen interessanten Produktionen («Bibi und Tina» ist nur eine davon) lokaler Natur, liest sich das Portfolio internationaler Formate auch abseits der Mega-Serie «Der Herr der Ringe» beeindruckend. Während Netflix zur Zeit gefühlt eher auf der Stelle tritt und mal Richtung Mainstream und mal Richtung Nische schwankt, scheint Amazon unter der neuen Studio-Chefin Salke eine klare Linie zu heben. Große Leuchttürme sollen für genug Antrieb sorgen. Zudem verfestigt sich der Trend, dass großartige Serienmacher exklusive Deals mit Streaming-Portalen abschließen. Dass der von Shonda Rhimes und Ryan Murphy bestrittene Weg nun weitergegangen wird, ist wohl nicht unbedingt die beste Nachricht für das klassische Fernsehen. Bei dem ist jetzt umso mehr Kreativität gefragt. Ist das Glas jetzt halb leer oder halb voll? Bei Amazon definitiv Zweiteres.Kurz kommentiert von Manuel Weis
„Neil Gaiman ist ein wahnsinnig talentierter Autor, der mit seinen Werken fesselnde, mehrdimensionale Welten erschafft, die in ihrer Erzählweise einzigartig sind“, so Jennifer Salke, Head of Amazon Studios. „Seine Fans brennen für seine Werke und sind absolut leidenschaftlich. Wir freuen uns darauf, seine Vision dem Prime Video-Publikum zugänglich zu machen.“
„Ich habe mich für diesen Schritt entscheiden, weil ich die Zusammenarbeit mit dem Amazon-Team an «Good Omens» sehr genossen habe“, so Gaiman. „Es sind smarte, enthusiastische Menschen, die keine Angst davor hatten, dass «Good Omens» anders sein würde – und gleichzeitig genauso entschlossen waren wie ich, etwas Einzigartiges und Aufregendes auf die Beine zu stellen. Ich bin überglücklich, dass ich bei Amazon ein Zuhause gefunden habe, in dem ich Fernsehen machen kann, das bisher noch keiner so gesehen hat, das anders ist als «Good Omens», aber genauso ungewöhnlich und genauso viel Spaß macht.“
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02.10.2018 23:52 Uhr 1
08.12.2018 09:15 Uhr 2