Doch zunächst zum von Sükru Pehlivan präsentierten Hoffnungsschimmer: Dieser lief mit zumeist rund acht bis neu Prozent der werberelevanten Zielgruppe an den ersten neun Ausstrahlungstagen noch sehr behäbig, wusste im Anschluss daran jedoch immer öfter zu überzeugen: Am 7. September wurde mit 10,1 Prozent erstmals die Zweistelligkeit erreicht, was danach eher zum Regel- als zum Ausnahmefall wurde: Sowohl in der dritten als auch in der vierten Ausstrahlungswoche schafften drei von fünf Episoden den Sprung über die Zehn-Prozenthürde, am 24. September wurden dann mit schönen 12,5 Prozent bei 0,35 Millionen neue Rekordwerte verzeichnet. Und auch beim Gesamtpublikum ging es zuletzt ein wenig bergauf, wenngleich man hier mit zumeist etwa sieben bis acht Prozent nach wie vor konsequent im roten Bereich rangiert. Dennoch: Das Format hat sich gemausert und hat das Potenzial, ein solider Erfolg für RTL zu werden - wenngleich es wenig Potenzial hat, eine neue Trödelschiene einzuleiten, immerhin müsste man im Anschluss gegen «Bares für Rares» ins Rennen gehen.
Dennoch dürfte in der Programmführung von RTL keine grenzenlose Euphorie vorherrschen, schließlich hatte man ja am 27. August auch die neue tägliche Serie «Freundinnen - Jetzt erst recht!» ins Rennen geschickt - und die lahmt nach wie vor einigermaßen dramatisch. Nachdem die Serie in ihren ersten zwei Wochen auf knapp sieben Prozent in der Zielgruppe gelangt war, verschlechterte sie sich seither im Schnitt sogar noch ein wenig auf gerade einmal noch rund sechs Prozent - und beim Gesamtpublikum sehen nach wie vor nur etwa eine halbe Million Menschen zu, sodass auch hier oft nicht mehr als etwa fünf Prozent aller um 17 Uhr Fernsehenden zu holen ist. Das ist viel zu wenig und kann auch nicht über gelegentliche Ausreißer nach ein klein bisschen weiter nach oben kaschiert werden: Mehr als 8,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen sahen noch nie zu, an schlechten Tagen muss man sogar mit grauenhaften rund vier Prozent leben. Ganz klar: Das Projekt ist auf dem allerschlechtesten Wege, komplett gegen die Wand zu fahren.
Und wie ist die Lage bei Sat.1? Nur bedingt besser, muss man sagen: «Endlich Feierabend!» machte zu Monatsbeginn mal ein ganz klein wenig Hoffnung, als sämtliche fünf Folgen der Woche mit 6,5 bis 8,3 Prozent oberhalb des vorherigen Formatschnitts von knapp sechs Prozent lagen, doch seither knickte die Sendung eben auch wieder relativ dramatisch ein: Mitte September verharrte man etwa bei Werten zwischen desolaten 2,7 Prozent und soeben noch mit zwei zugedrückten Augen als akzeptabel zu bezeichnenden 6,1 Prozent. Insgesamt herrschte mehr Konstanz vor, aber mit fast immer etwa vier bis fünf Prozent eben auch Konstanz in der Tristesse. Nicht ganz so schlecht lief es für «Genial daneben - Das Quiz», das sich in der Regel bei rund sechs Prozent des jungen und gut fünf Prozent des Gesamtpublikums halten konnte, aber auch hier gilt: Erfolgreich ist anders.
Quotenvergleich Vorher -> Nachher
- RTL, 14h: 8,6% -> 10,6%
- RTL, 17h: 6,6% -> 6,1%
- Sat.1, 18h: 5,8% -> 5,3%
- Sat.1, 19h: 6,2% -> 6,1%
Durchschnittliche Zielgruppen-Marktanteile vom 27.8. bis zum 7.9. (Vorher) bzw. ab dem 10.9. (Nachher). Der jeweils stärkere Wert ist dick markiert.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel