Quotencheck

«Quizduell-Olymp»

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Jörg Pilawas Vorabend-Quiz lief in den vergangenen Monaten regelmäßig am Freitag-Vorabend mit seinem Olymp-Ableger. In Doppelpacks schlug man sich klar besser als nach «Gefragt - Gejagt».

Das Erste und der Quiz-Vorabend, eine einzige Erfolgsgeschichte? Gänzlich uneingeschränkt lässt sich diese Aussage nicht bejahen, wenn man sich die Geschichte der vergangenen knapp viereinhalb Jahre anschaut: Um 18 Uhr gibt lediglich das durchwachsene Abschneiden des inzwischen richtigerweise eingestellten «Paarduells» Anlass zum Zweifel, doch der seit Oktober 2015 ebenfalls regelmäßig mit Quizshows bestückte wöchentliche Sendeplatz um 18:50 Uhr am Freitag lässt sich keineswegs ausnahmslos als Quoten-Oase bezeichnen. Und auch die jüngst zu Ende gegangene Staffel des «Quizduell-Olymps» lief im Anschluss an «Gefragt - Gejagt» eher behäbig, nachdem bis April Doppelfolgen noch deutlich stärker abgeschnitten hatten. Doch der Reihe nach.

Olymp nach Jäger: Kein Erfolgsrezept, aber auch kein Flop


Seit der letzten April-Woche wurden zuletzt 20 Folgen im Zusammenspiel mit dem beliebten Jägerquiz ausgestrahlt, wobei allerdings Pilawa stets den Kürzeren gegenüber Bommes zog: Schon die Auftaktfolge kam am 27. April nur auf mäßige 10,2 Prozent Gesamt-Marktanteil bei 1,93 Millionen Zuschauern, begeisterte aber immerhin noch mit starken 8,5 Prozent bei 0,41 Millionen Jüngeren - ein Wert, der in der Folge kein einziges Mal mehr repliziert wurde. Ende Mai stand dann mit 11,0 Prozent der höchste Marktanteil dieser Staffel beim Gesamtpublikum zu Buche, im Schnitt erreichten die vier ausgestrahlten Folgen aber nur noch 10,0 und 6,2 Prozent bei 1,82 Millionen Interessenten - was die höchsten Monats-Durchschnittsmarktanteile bis zum Staffelende bleiben sollten.

Wer angesichts dieser dürftigen Höchstwerte befürchtet, dass im Gegenzug dramatische Quotenflops en masse zu vermelden gewesen sind, täuscht sich aber ebenso: Unter 9,4 Prozent beim Gesamtpublikum (im September) bzw. unter 5,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen fielen die monatlichen Durchschnittswerte ebenfalls nie, was einer beachtlichen Konstanz der Sendung im unteren Mittelmaß zu verdanken war. Mit die schlechteste Performance legte die Show am 22. Juni hin, wo sie im direkten Wettbewerb zur WM-Nachberichterstattung im ZDF auf angesichts der Umstände noch immer gar nicht mal so desolate 8,4 und 3,8 Prozent bei 1,81 Millionen verweisen konnte.

Und so kommt es dann auch, dass man seit Ende April auf durchschnittlich 1,84 Millionen Zuschauer gelangte, die wiederum zu einem Marktanteil von 9,7 Prozent führten. Ebenso wie beim jungen Publikum, wo im Schnitt 5,9 Prozent bei 0,29 Millionen festzuhalten waren, platzierte man sich somit moderat unterhalb des Senderschnitts von gut elf bzw. knapp sieben Prozent der jeweiligen Konsumentengruppen. Gegenüber der ersten «Olymp»-Staffel, die zwischen Mai und September 2016 im Anschluss an «Wer weiß denn sowas?» ausgestrahlt worden war, ging es beim Gesamtpublikum um über einen Prozentpunkt bergab (damals 10,9 Prozent bei gut zwei Millionen Zuschauern), während die einst erzielten 5,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen wiederum leicht übertroffen wurden.

Olymp nach Olymp: Besseres Rezept, das «Dingsda» nicht gefallen dürfte


Schwächste 18:50-Uhr-Staffeln (seit Mai 2016)

  1. «Sag die Wahrheit»: 5,5% / 3,6%
  2. «Rate mal, wie alt ich bin»: 6,9% / 4,3%
  3. «Flieg mit mir!»: 7,5% / 4,4%
  4. «Gefragt - Gejagt» (Specials nach «Quizduell»): 9,2% / 4,8%
  5. «Quizduell-Olymp» (nach «Gefragt - Gejagt»): 9,7% / 5,9%
Durchschnittliche Marktanteile beim Gesamtpublikum bzw. bei den 14- bis 49-Jährigen.
Zwischen Februar und April dieses Jahres lief der «Quizduell-Olymp» allerdings auch schon freitags in Doppelfolgen, was zu deutlich größeren Quotenerfolgen führte: Die insgesamt acht in dieser Zeit um 18:50 Uhr ausgestrahlten Episoden kamen auf grundsolide 11,0 Prozent aller und 6,5 Prozent der jüngeren Zuschauer bei einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von 2,62 Millionen, wobei beim Gesamtzpublikum anders als danach kein einziges Mal die Zehn-Prozentmarke verfehlt wurde. Da die frühere Olymp-Episode meist noch höhere Marktanteile, tendenziell aber etwas niedrigere Zuschauerzahlen verbuchte, kamen die ersten 18 Ausgaben des «Olymps» auf 12,3 und 6,7 Prozent bei 2,60 Millionen. Möchte man eine Gesamtbilanz aller 38 aufgezeichneten Folgen dieses Jahres errechnen, stehen somit ordentliche 11,0 und 6,3 Prozent bei 2,20 Millionen auf dem Papier.

Das eigentlich spannende Phänomen bleibt aber die Tatsache, dass sich im Zuge der vergangenen Monate das Ausstrahlungskonzept "Doppelfolge desselben Formats" auf dem 18:50-Uhr-Slots als klar erfolgsversprechender herauskristallisierte als jenes des "Einzelfolgen von zwei etablierten Quizshows". Diese Beobachtung ließ sich zuvor schon zwischen Dezember und Februar machen, als «Wer weiß denn sowas?» insgesamt elfmal freitags in Doppelfolgen an den Start gegangen war und um 18:50 Uhr erstmals überhaupt mit 15,0 und 8,8 Prozent regelrecht großartig lief. Im Gegenzug hatte «Gefragt - Gejagt» im Oktober und November 2016 in Form von acht Spezialausgaben im Anschluss an das Live-«Quizduell» ungewohnte vorabendliche Schwächen offenbart und eher spröde 9,2 bzw. 4,8 Prozent generiert.

Und dann wäre da noch der Zeitrahmen zwischen Ende 2016 und Ende 2017 zu nennen, wo der öffentlich-rechtliche Sender zeitweise wieder freitags zumindest um 18:50 Uhr in die überstanden geglaubte vorabendliche Todeszone zurückgefallen war: Mit «Rate mal, wie alt ich bin», «Sag die Wahrheit» und «Flieg mit mir!» hatte man hier versucht, frische Rateshows ohne 18-Uhr-Erfahrung ins Rennen zu schicken - und die mit Abstand schlechtesten Werte der vergangenen Jahre auf diesem Sendeplatz erzielt (siehe Infobox). Das wiederum lässt Böses für die kommenden zwölf Wochen erahnen, denn mit dem Comeback von «Dingsda» wird der Sender ab sofort wieder eine Sendung ohne vorherige Vorabend-Erfahrung zu etablieren versuchen - was bislang stets gescheitert ist. Pilawa wiederum darf sich gemeinsam mit Bommes nun erstmal über die wohlverdiente Pause freuen und im stillen Kämmerlein beobachten, wie sich Mareile Höppner auf "seinem" Sendeplatz schlägt.

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