Es ist völliges Neuland für Sat.1: Zum Start seiner neuen Daily-Soap «Alles oder Nichts» oder eher gesagt mehrere Tage vor diesem hatte der Kanal fünf Episoden der Serie zum Binge-Watchen über diverse Kanäle freigeschaltet. Genaue Zahlen wollte der Münchner Sender am Montagmorgen nicht kommunizieren, man müsse sich aber keinesfalls verstecken und sei vollends zufrieden. Bekannt ist: Die erste Episode kam bei YouTube auf rund 1,2 Millionen Abrufe binnen weniger Tage – die genaue Länge der Nutzungsdauer blieb aber nebulös. Die Folgen zwei bis fünf wurden bis dato jeweils rund 20.000 Mal angesehen. Zudem standen die Folgen auch noch in der Sat.1-App und auf Sat1.de zur Verfügung.
Linear holte die Sendung aus dem Hause Producers at Work nun 5,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und 0,76 Millionen insgesamt. Das waren die Werte, die die Senderchefetage aus den Wochen zuvor schon kannte. «Endlich Feierabend» lief auf ähnlichem Level. Einen Wert wollte Sat.1 aber ganz besonders unterstreichen. Bei den Frauen im Alter zwischen 14 und 39 Jahren, also der Kern-Zielgruppe einer jeden Seifenoper, hätte man auf Anhieb 10,9 Prozent Marktanteil generieren können.
- Sat.1/Claudius Pflug
"Wir sind keine Telenovela, wo es hauptsächlich um einen Mann und eine Frau geht, wir sind viel viel mehr. Eigentlich bin ich vor solchen Projekten sehr nüchtern, vielleicht sogar pessimistisch. Aber hier glaube ich, dass die Serie wirklich eine Chance hat, sich fest zu etablieren." - Darsteller Raphael Vogt (links im Bild im Bademantel)
In der Tat: Bei den Zuschauern zwischen 20 und 39 Jahren war die neue Soap am Stärksten: 0,23 Millionen Zuschauer – und somit rund ein Viertel – gehörten dieser Altersklasse an. Hier kam «Alles oder Nichts» auf 8,0 und 7,1 Prozent Marktanteil. Das sind ordentliche Werte, die aber dennoch unterhalb des Sat.1-Schnitts liegen – der Sender ist aktuell genau in der Altersklasse 14 bis 29 mit zehn Prozent bisher im Oktober recht stark unterwegs. Die neue Soap muss sich also noch strecken: Probleme hatte sie besonders bei den 14- bis 19-Jährigen, wo sie bei „nur“ 3,9 Prozent hängen blieb. Hier stellt sich ganz extrem die Frage, ob die ganz Jungen besagte Premieren-Folge nicht hauptsächlich online und zeitlich flexibel geschaut hätten.
Luft nach oben besteht auch bei den 40- bis 49-Jährigen, bei denen das Format nur auf 4,1 Prozent kam. Und dann sind auch die Zuschauer zwischen 50 und 64 Jahren nicht ganz zu vergessen; sie stellten mit 0,32 Millionen Fans eine relativ große Gruppe – sie machten über 40 Prozent der Zuschauerschaft an diesem Vorabend aus.
Klar war: Deutlich mehr Frauen (0,51 Millionen) als Männer (0,18 Millionen) ab 14 Jahren sahen den Sat.1-Neustart, der für Kinder zumindest laut Quotenmessung nicht interessant war: Bei den 3- bis 13-Jährigen holte die Arm-Reich-Serie 0,00 Millionen Fans vor die Bildschirme.
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