Ganz so übel sieht es für «Der Nächste, bitte!» - den RTL-Neustart um 11 Uhr am Vormittag - nicht aus. Das Format, das ebenfalls vor drei Wochen startete, bekam von unserem Kritiker ein ordentliches Zeugnis ausgestellt - wenngleich dieser schon damals kritisch hinterfragte, ob «Der Nächste, bitte!» auch wirklich sein Publikum finden würde (Link zur Kritik in der Infobox). Und tatsächlich: Nach einem soliden Start fielen die Marktanteile besonders in den letzten Tagen deutlich unter den Senderschnitt.
Dabei lief die Auftaktfolge am 15. Oktober eigentlich noch sehr verheißungsvoll. Sie versammelte 0,39 Millionen Zuschauer vor ihren Fernsehern, was RTL ordentliche 12,3 Prozent beim jungen Publikum einbrachte. Luft nach oben bestand hingegen beim Gesamtpublikum, bei dem die erste Folge den Senderschnitt angesichts von 6,7 Prozent unterbot.
Unsere Kritik zu dem Format
"Sie merken schon: Nein, viel mehr als ein ordentliches Stück Fernsehen, in das man ruhig mal reinschauen kann, ist «Der Nächste, bitte!» nun wahrlich nicht", befand damals Manuel Nunez Sanchez. Warum er trotzdem findet, dass RTL den 11 Uhr-Sendeplatz weiterhin mit "Herz und Hirn" bestreitet, lesen Sie in unserer Kritik hier.Eine deutlich miesere Performance legte allerdings schon die zweite Woche hin, die im Mittel bei gerade einmal 9,5 Prozent in der Zielgruppe stecken blieb. Genau genommen schafften es zwischen dem 22. und dem 26. Oktober nur zwei Folgen auf zweistellige Marktanteile, wobei bestenfalls 11,7 Prozent zu Buche standen. Im Gegenzug liefen gleich drei Folgen mit einstelligen Quoten, die teils im roten Bereich anzusiedeln waren. Die schwächste Leistung zeigte in Woche zwei die Freitagsfolge, die auf einen miesen Tiefstwert von 0,26 Millionen Zuschauern und daraus resultierenden 4,5 Prozent insgesamt fiel. Auch bei den Jüngeren kam die Episode nicht über schlechte 7,9 Prozent hinaus.
Nicht besser startete die Sendung in ihre dritte Woche, schon am Montag stand ein neues Quotenminus von 4,1 Prozent bei allen zu Buche. In Sachen Reichweite wurde mit 0,26 Millionen Interessenten hingegen die schwache Freitagsperformance der Vorwoche wiederholt. Einen weiteren Tiefschlag setzte es am Dienstag, als der Marktanteil beim Publikum ab drei Jahren sogar unter die Marke von vier Prozent rutschte - gemessen wurden gerade einmal noch 3,8 Prozent bei 0,24 Millionen Zuschauern.
Etwas besser lief das Format am 1. November, Allerheiligen, als ab 11 Uhr immerhin 0,41 Millionen Bundesbürger ermittelt wurden. Während dies bei allen zu schwachen 4,7 Prozent reichte, kamen bei den 14- bis 49-Jährigen kaum bessere 6,3 Prozent zustande. 0,19 Millionen Menschen befanden sich im werberelevanten Alter.
Fazit: Nach 15 von vorerst 40 Folgen muss sich RTL langsam fragen, ob «Der Nächste, bitte!» tatsächlich eine langfristige Lösung für den Programmplatz am Vormittag sein kann. Vor dem quotenstarken «Punkt 12» dürften die Kölner mit Sicherheit an einem Format interessiert sein, dass zumindest die Zehn-Prozenthürde bei den Umworbenen überschreitet - gerade davon war der Neustart zuletzt aber immer weiter entfernt. Sollte sich daran in den verbleibenden fünf Wochen nicht mehr viel ändern, dürfte es auch bald auf dem 11 Uhr-Sendeplatz von RTL heißen: Der Nächste, bitte!
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05.11.2018 16:30 Uhr 1