Wirbel um Topspiel-Werbung
Sky hat am vergangenen Samstagabend mächtig Haue bekommen: Einerseits durfte sich der Pay-TV-Sender über grandiose Quoten für seine Übertragung des Matches zwischen Bayern München und Borussia Dortmund freuen. Im Schnitt schauten 2,04 Millionen Menschen ab drei Jahren zu - ein herausragender Wert. Bei den 14- bis 49-Jährigen landete das spannende 3:2 für die Borussia sogar bei 14,3 Prozent. Somit war das von Wolff Fuss und Lothar Matthäus kommentierte Live-Match gefragter als die parallel laufende «Sportschau» im Ersten mit den Highlights der fünf Erstligaspiele vom Nachmittag. Diese kam auf 12,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Doch ein “technischer Fehler”, wie Sky ihn nannte, in der zweiten Halbzeit sorgte für mehr Wirbel als die starken Zuschauerzahlen. Wir schreiben Minute 65, die Bayern wechseln aus. Mats Hummels muss vom Feld. Doch Sky zeigt für 20 Sekunden eine Grafik mit integrierter Werbung. Der Ball rollt in dieser Zeit nicht. Als das Spiel fortgesetzt wird, ist der Pay-TV-Sender wieder drauf auf dem Welt-Bild. Sofort vermuten etliche User, das könnte ein Testlauf für eine weitere Werbeintegration sein. Nur Minuten nach der Panne entschuldigt sich Sky über seine sozialen Kanäle.
Liebe Fußball-Fans,
— Sky Service (@Sky_Service) 10. November 2018
während der Übertragung #BVBFCB wurde aufgrund eines technischen Versehens das Spiel kurz durch einen Werbespot unterbrochen. Dies war unbeabsichtigt, und wir möchten wir uns in aller Form dafür bei Euch entschuldigen.
Euer Sky Service Team
Dass so viele Euch das Versehen nicht abkaufen, sollte Euch zu denken geben. Weil man es auch zutraut. Etwa, weil es mehr als einmal vorkommt, dass wegen Werbung die ersten Sekunden der zweiten Hälfte verpasst werden.
— Christoph Anheuser (@RC_KH) 10. November 2018
Hier spricht alles für ein Versehen, zB die alten Ergebnisse. https://t.co/Ls75nKfTAH
Sky macht nen Fehler, Sky entschuldigt sich. Und alle kotzen trotzdem ab.
— Sven Metzger (@Zugzwang74) 10. November 2018
DAZN macht nen Fehler, DAZN, entschuldigt. Alle gehen auf die Knie und preisen den Herrn.#WenndualsMarkeverlorenhast
Was war wirklich passiert? Bei besagter Grafik, die gezeigt wurde, handelt es sich um einen Split-Screen, der üblicherweise zu Beginn der Top-Spiel-Übertragung, meist gegen 17.40 Uhr, zum Einsatz kommt. In der überwiegenden Zahl der Fälle blicken Moderator und Experte am Samstagvorabend nach kurzer Begrüßung nochmal auf die Highlights des Nachmittags. Der Highlight-Block wird mit dem durchlaufen der Ergebnisse vom Nachmittag und einem Werbespot abgerundet. Eingeblendet wurde am Samstag nun exakt die Grafik der Woche zuvor.
Warum war es wirklich eine Panne? Abgesehen davon, dass Sky einen von Usern vermuteten Testlauf der Unterbrecher-Werbung eines Fußballspiels wohl kaum beim meistgesehenen Match des Jahres machen würde, wurde der Spot nicht überall ausgespielt. Nicht betroffen war etwa Sky Sport Bundesliga UHD, das das Spiel parallel übertrug. Und: Es gibt mit der DFL klar vereinbarte Regeln und die lassen oft nur wenig Spielraum, das Veränderungen am Weltbild angeht. Nach Bild-Informationen wäre eine Werbeunterbrechung während das Spiel läuft auch gar nicht zulässig.
Sporthighlights der kommenden Woche
- täglich: ATP Finals in London (15 und 21 Uhr bei Sky. Finale: Sonntag, 19 Uhr)
- täglich: Darts Grand Slam in Wolverhampton (Primetime, Sport1)
- Dienstag, 15.45 Uhr: Frauen-Fußball, Länderspiel Deutschland - Spanien (ZDF)
- Mittwoch, 18.30 Uhr: Handball Champions League Flensburg-Handewitt - Paris SG (Sky)
- Donnerstag, 20.45 Uhr: Fußball Länderspiel Deutschland - Russland (RTL)
- Samstag, ab 10 Uhr: Wintersport (Das Erste/Eurosport)
- Samstag, 18 Uhr: Basketball BBL Gießen - Frankfurt (Sport1/Telekom Sport)
- Quotenmeter Exoten-Tipp: Skispringen. Weltcup in Wisla/Polen. Freitag ab 17.45 Uhr Quali, Springen am Samstag ab 16 Uhr
Icke und Co lassen die Korken knallen
Man mag es kaum glauben: Aber allzu weit ist der nächste Super Bowl gar nicht mehr entfernt. In weniger als drei Monaten steigt das Endspiel. In der National Football League (NFL) ist aktuell die Hälfte der Regular Season vorbei und ProSieben Maxx bejubelt stark gestiegene Zuschauerzahlen. Im Schnitt sahen bis dato 0,40 Millionen Menschen ab drei Jahren die Spiele an “jedem verdammten Sonntag”. Die Quote in der klassischen Zielgruppe explodierte förmlich - und lag bei 4,1 Prozent. Zum Vergleich: Gegenüber Herbst 2017 steigerten sich die Werte der ersten Regular-Season-Hälfte um 0,12 Millionen Fans ab drei Jahren, bei den 14- bis 49-Jährigen legte Live-Football um erstaunliche 1,6 Prozentpunkte zu.
Noch deutlich wird der Anstieg, wenn man auf die Werte aus dem Jahr 2015 blickt. Damals kam «ran NFL» “nur” auf 2,1 Prozent bei den Jungen - was somit fast eine Verdoppelung im Herbst 2018 bedeutet. Die Reichweite lag 2015 bei 0,23 Millionen.
Deutschland sucht den Wrestling-Star
ProSiebenMaxx, Free-TV-Heimat der WWE-Shows «RAW» und «SmackDown» begibt sich auf die Suche nach dem nächsten Wrestling-Star aus Deutschland. Der Münchner Privatsender hat angekündigt, in diesen Tagen zum ersten offiziellen "Tryout" in Köln zu laden. Auf dem Rekrutierungsworkshop in Köln haben bis zu 40 Athleten aus Deutschland und Europa die Chance, sich auf die Spuren von Alexander Wolfe, dem ersten deutschen WWE-Superstar aus Dresden, zu begeben und ihren Traum vom WWE-Superstar zu verwirklichen. Die hoffnungsvollen Sportler sollen auch von Kameras begleitet werden: Vom medizinischen Check-up über das knallharte Training bis hin zu den nötigen Präsentations-Skills. Welcher deutsche Athlet übersteht das anspruchsvolle Auswahlverfahren? Die daraus entstehende TV-Doku soll im Frühjahr 2019 beim Sender ausgestrahlt werden.
Königlich?
Vergangene Woche wurde der vierte Spieltag der Gruppenphase der Champions League übertragen. Die vier deutschen Vertreter, München, Hoffenheim, Dortmund und Schalke, holten zwei Siege und zwei Niederlagen. Einen TV-Sieg errang Sky am Mittwoch. Der übertragende Pay-TV-Sender kam mit dem Einzelspiel zwischen München und Athen und der Sechser-Konferenz ab 21 Uhr auf gute 1,11 Millionen Zuschauer. Die Quote lag bei weit überdurchschnittlichen 4,2 Prozent. Nicht eingerechnet sind wie immer wie steigende Mobil-Nutzung und alle Fans, die außerhalb der eigenen vier Wände, also etwa in einer Bar, geguckt haben. Am Dienstag waren die Werte - etwas überraschend - eher niedrig ausgefallen. Sky zeigte hier Dortmund in der Konferenz und den Knaller Schalke gegen Istanbul voll. Dabei enttäuschten die Königsblauen mit nur rund 0,15 Millionen Zusehern, während die Konferenz mit 0,78 Millionen Fans punktete - zusammen kam der Fußballabend bei Sky also auf rund 0,93 Millionen Zuschauer. Erstmals am Dienstag wurden linear also weniger als eine Million ermittelt.
Quotenbox
Nochmal Fußball: Ebenfalls stark unterwegs war am Samstagnachmittag die spannende Konferenz-Schaltung. 1,28 Millionen Menschen sahen diese ab 15.30 Uhr (oder ein Einzelspiel). 8,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 13,0 Prozent wurden ermittelt - damit fiel das Ergebnis leicht niedriger aus als in den Wochen zuvor, die beiden populärsten Mannschaften spielten ja aber auch erst abends.
Zwischen Donnerstag und Sonntag wurde in der Krefeld der Eishockey-Deutschland-Cup ausgespielt. Es ist das letzte Turnier mit Bundestrainer Marco Sturm, der eine Co-Trainer-Stelle in der NHL annimmt, gewesen. Während das Sonntagsspiel nur auf Telekom Sport live (für alle frei), wurde die Telekom-Übertragung am Donnerstagabend und Samstagnachmittag auch auf Sport1 gezeigt. Das Auftaktmatch am Donnerstag ab 19.30 Uhr gegen Russland (gleichzeitig die Neuauflage des Olympia-Finals) kam dabei auf erwartbare 260.000 Zuschauer, am Samstagnachmittag ab 13.30 Uhr sahen rund 140.000 Zuschauer das Traditions-Duell gegen die Schweiz.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
12.11.2018 11:35 Uhr 1
12.11.2018 14:23 Uhr 2
Und dann auch noch eine inHouse-Grafik/Videodatei, die natürlich von vorletzter(!) Woche da irgendwie hängen geblieben ist, weil es ja bisher keine anderen Livesendungen gab für die der Grafikcomputer gebraucht worden wäre und natürlich gibt es auch keine Kontrollmonitore auf denen man sieht was eingeblendet werden soll BEVOR das "on air" ins Livebild geht. Ja, klar! :shock:
Und dazu kommt: Kein Kommentar dazu, keine Info im Nachhinein von Fuss.
Der sagt beim leisesten Zischen oder Knacken beim Ton, dass es da ein Problem gegeben hat oder entschuldigt eine falsche Spielpaarungseinblendung kurz nach der Korrektur, weil ihm die Regie das mitteilt.
Wenn die Regie direkt von einem Fehler ausgegangen wäre, hätte sie es kommuniziert. Das macht sie nur dann nicht, wenn sie nicht weiß, dass diese Einblendung ein Fehler war. :idea:
"Er ist mir ins Messer gelaufen, Herr Richter!" - "47 Mal??"
12.11.2018 22:10 Uhr 3
Ich! Denn ich schaue Bundesliga Samstag Abend und nicht Nachmittag.
13.11.2018 12:48 Uhr 4
Sorry, natürlich gabs bestimmt auch am Sonnabend andere Fans, die lieber die Sportschai gesehen haben....es sind ja eben nicht alle Fans dieser 2 Mannschaften....