Zwei Lücken ergeben sich schon im Zettelpool. Tom Zwiessler greift diesmal zum Rand – und zieht den Jahresausblick 2019.
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Als Reality-Sender Nummer 1 in Deutschland wollen wir immer wieder Dinge tun, die das Genre voranbringen. In diesem Falle mit dem neuen Ansatz: gescriptete Erzählung, kombiniert mit echten Challenges.
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RTL II-Programmdirektor Tom Zwiessler über das neue Daytime-Format «Chartbreaker»
Im dokumentarischen Bereich wird eines unserer Highlights sicher das eben genannte «Berlin-Projekt» sein. Der zweite Schwerpunkt liegt bei innovativen und jungen Reality-Entertainment-Brands – also Formate wie wir sie mit «Love Island» oder «Naked Attraction» schon erfolgreich on air gebracht haben. Hier haben wir für 2019 eine neue Daytime-Produktion namens «Chartbreaker» in Vorbereitung, die man als gescriptete Casting-Show bezeichnen kann. Wir nennen das Genre "Supported Reality". Als Reality-Sender Nummer 1 in Deutschland wollen wir immer wieder Dinge tun, die das Genre voranbringen. In diesem Falle mit dem neuen Ansatz: gescriptete Erzählung, kombiniert mit echten Challenges.
Also das, was wir 2018 schon bei «Workout» gesehen haben.
Exakt, damit waren wir bei «Workout» schon erfolgreich. Bei «Chartbreaker» tauchen wir in die fiktive Finalphase einer Musik-Casting-Show ein. Wir erleben die Teilnehmer mit allen Aufs und Abs – vor und hinter der Kamera – und erleben Neid, Angst, Konkurrenz und Freundschaft. Überall da, wo die Kameras bei den klassischen Casting-Formaten abgeschaltet werden, geht es bei uns weiter. Das ist dann der fiktionale Teil. Die Gesangs-Performances und Bewertungen sind hingegen echt. Die Teilnehmer wissen also auch nicht, wer gewinnt.
Ansonsten ist uns in der Programmentwicklung wichtig, dass wir immer dort ganz genau hinschauen, wo sich andere vielleicht eher denken „besser mal die Finger davon lassen.“ «Naked Attraction» ist da ein gutes Beispiel. Für 2019 wird hier eine Überraschung kommen, die ich aber leider noch nicht verraten kann.
Mit nackten Leuten?!
Nein. Ich könnte jetzt eine Andeutung machen: Das Gegenteil ist der Fall. Lassen Sie sich überraschen. (lacht)
Wenn wir uns in einem Jahr wieder treffen und die RTL II-Quoten sind genauso wie heute, dann ist alles gut?
Man möchte natürlich immer mehr. Aber 2018 war und ist ein gutes Jahr für uns. Wir liegen Stand heute bei 5,4 Prozent Marktanteil, haben uns nach derzeitigem Stand im Vergleich zu 2017 noch gesteigert. In einem Sportjahr ist das bemerkenswert und darüber freuen wir uns.
Noch fünf Zettel liegen vor Zwiessler. Er steht kurz auf, greift ganz nach hinten.
Wir kommen somit jetzt zur Young Fiction bei RTL II - «Team 13» war da der erste Versuch. Fünf Folgen der filmpool-Primetime-Serie an drei Montagen. Die Quoten aber waren mit am Ende weniger als drei Prozent nicht unbedingt gut.
Mit «Team 13» haben wir den Nerv noch nicht exakt getroffen. Aber „Young Fiction“ ist für uns ein spannendes Experimentier-Feld. Wir können Zuschauer nur dann erreichen, wenn wir unsere jungen Zuschauer mit innovativen Ideen aus ihrer Lebenswelt erreichen. Bei «Team 13» waren wir optimistisch: Das Format hat ein relevantes Thema erzählt, das fast aus unserer Doku-Welt hätte kommen können. Das ging letztlich nicht auf. Wir haben jetzt noch zwei weitere Programme am Start, mit denen wir versuchen, die „Young Fiction“ für uns zu erschließen. Wir haben uns in diesem Genre fokussiert – es geht immer um junge Leute und ihre Lebenswelten.
Das nächste Projekt hat eine ganz andere Tonalität als «Team 13» und heißt «Wir sind jetzt». Ein besonderes Format von Kino-Regisseur Christian Klant und einem klassischen Fiction-Produzenten, nämlich Christian Popp und Producers at Work. Die Serie folgt radikal der Hauptfigur Laura, herausragend gespielt von Lisa-Marie Koroll. Ich müsste überlegen, aber ich glaube, es gibt keine Szene, in der die Hauptfigur nicht vorkommt. Die Zuschauer folgen diesem Mädchen und somit den Themen, die sie bewegen: Schule, Liebe, dramatische Wendungen. Begleitet wird die Serie wieder mit umfangreichen Social-Media-Aktivitäten. Wir versuchen, die junge Zielgruppe auf all ihren Kanälen zu erreichen und die Geschichte dort parallel zu erzählen. «Wir sind jetzt» startet Online-First, zudem planen wir eine Online-Programmierung, sodass man über Web und Social Media den Figuren wirklich 24 Stunden lang folgen kann..
Unser zweites neues Projekt heißt «Falkenberg» - da haben wir eine Pilot-Staffel gemacht. Die Serie spielt in einem Elite-Internat. Wir folgen Ben, der ein Stipendium bekommen hat. Er versucht den tragischen Tod seines besten Freundes aufzuklären, der vom Dach gestürzt ist. Wir gehen hier einen neuen Weg: Joker Productions, die eigentlich für Doku bekannt sind, hat die Serie für uns umgesetzt.
Wie schlägt sich «Ibiza Diaries» zur Zeit bei TV Now?
«Ibiza Diaries» läuft sehr gut bei TV NOW. 2019 werden wir die 15 Folgen um 17.10 Uhr in der Daytime im linearen Programm zeigen. Das unterscheidet sich farblich dann nochmal von den Formaten, die wir bisher in der Daytime haben, im Grunde eine moderne und sehr ästhetische Telenovela.
Lesen Sie den zweiten Teil dieses Gesprächs ab Mittwochmittag – nur bei Quotenmeter.de.
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