Mit Drama- und Crime-Serien hat VOX am Freitagabend schon seit längerer Zeit Probleme. Dort sendet der Privatsender üblicherweise die zahlreichen Formate aus der Feder von Dick Wolf, der mit dem «Law & Order»-Franchise und dem «Chicago»-Franchise in den USA und auch über die Landesgrenzen hinaus einen Mega-Erfolg hatte, weil sich die Procedurals in alle Welt verkauften. Vom Status, den die Serien noch immer in den USA innehaben, sind die VOX-Ausstrahlungen aber weit entfernt. Erst in diesem Jahr beendete VOX Ende April die zweite Staffel von «Chicago Med». Die zweite Staffelhälfte kam dort im Schnitt gerade einmal auf 4,9 Prozent. Trotzdem hielt VOX am Freitag am Format fest und brachte es am 14. September zurück auf die deutschen Bildschirme. Je in Doppelfolgen übertrug VOX fortan die insgesamt 20 neuen Episoden aus Staffel drei, die je ab kurz nach 22 Uhr an den Start gingen.
Deutlich besser als noch in der Vorstaffel lief es für «Chicago Med» gleich zum Staffelstart, als die erste Folge 0,83 Millionen Zuschauer unterhielt und die spätere 0,74 Millionen. Diese Reichweiten enthielten 5,5 Prozent der Werberelevanten Zuschauer und im Anschluss 6,6 Prozent, womit die Serie dem Senderschnitt schon recht nahekam. Diesen hoffnungsvollen Beginn machten die Episoden drei und vier eine Woche später allerdings wieder zunichte. «Chicago Med» blieben zunächst vier Prozent, ehe sich die spätere Ausgabe auf 5,1 Prozent verbesserte. Nachdem am 21. September nur noch 0,68 und 0,66 Millionen Zuschauer gemessen worden waren, steigerte sich «Chicago Med» am 28. September wieder auf 0,84 und danach 0,71 Millionen Zuschauer. Weil die Reichweite in der jungen Altersgruppe mitstieg, waren wieder erst 5,9 Prozent und danach sogar ordentliche 6,9 Prozent möglich.
Anfang Oktober hielt «Chicago Med» dann dieses Niveau weitestgehend. Als es langsam kälter wurde, stiegen die Gesamtreichweiten allmählich, sodass am 5. Oktober 0,84 und 0,79 Millionen Zuschauer ab drei Jahren einschalteten. Weil jedoch auch andere Sender Zuschauer gewannen, genügte diese Zuschauerzahl nicht für eine Verbesserung in der jungen Altersgruppe, wo 5,5 und 6,7 Prozent heraussprangen. Einen fast zufriedenstellenden Abend erlebte VOX mit «Chicago Med» dann am 12. Oktober, an dem die Procedural-Serie Staffelbestwerte verbuchte. Die erste der zwei Episoden verfolgten 0,91 Millionen Menschen, darunter 0,49 Millionen 14- bis 49-jährige. So entstanden in der Zielgruppe 6,3 Prozent. Im Rahmen der Ausgabe, die ab kurz nach 23 Uhr begann, sprangen sogar 7,6 Prozent, die deutlich im grünen Bereich lagen. 0,87 Millionen Menschen waren drangeblieben. Die schlechte Nachricht für VOX lautete jedoch, dass diese Zahlen die höchsten der Staffel blieben sollten.
Noch schlimmer: Sieben Tage später standen dem Kölner Sender massive Verluste ins Haus: nur noch 5,0 und 5,3 Prozent der Werberelevanten hielten «Chicago Med» die Treue. Diese waren in insgesamt 0,82 und 0,71 Millionen Interessenten enthalten. Mit 4,2 Prozent, die die erste Hälfte der Doppelfolge am 26. Oktober verzeichnete, fiel «Chicago Med» sogar fast auf ein neues Staffeltief. Insgesamt 0,79 Millionen Menschen sahen zu. Eine Besonderheit: erstmals in Staffel drei zählte die spätere beider Folgen mehr Zuschauer als die frühere. Ab kurz nach 23 Uhr umfassten 0,83 Millionen Menschen 5,9 Prozent der Zielgruppe.
Weiter ging es am 2. November, als mit 5,5 und danach 6,1 Prozent wieder etwas bessere Ergebnisse aus Zuschauerzahlen von insgesamt 0,78 und 0,74 Millionen resultierten. Nur je 5,0 Prozent blieben für VOX allerdings am 9. November im jungen Alterssegment übrig. Die letzten zwei Ausgaben der Staffel bestritt VOX in Einzelausstrahlungen, die am 16. und 23. November je ab kurz nach 23 Uhr liefen. Die 19. Ausgabe erreichte dabei 0,75 Millionen Zuschauer, darunter 0,30 Millionen 14- bis 49-Jährige. Mit 4,8 Prozent lag die Folge auf Höhe des schwachen Niveaus aus der Vorstaffel. Das Staffelfinale stellte sogar noch einmal einen Negativ-Rekord auf. 0,66 Millionen Interessenten bedeuteten nicht nur die niedrigste Zuschauerzahl der Staffel, auch bei den jungen Zuschauern wurden mit 0,24 Millionen Vertretern und 3,9 Prozent davor seit Staffelstart keine derart geringen Werte gemessen.
Die schlimmsten Befürchtungen von VOX erfüllten sich nicht: ganz so schlecht wie die zweite Staffelhälfte aus Runde zwei lief die dritte Staffel von «Chicago Med» nicht. Allerdings ist die Serie noch immer weit von Erfolgszahlen entfernt. Bis auf durchschnittlich 5,5 Prozent verbesserte sich das US-Format bei VOX am späten Freitag, was noch immer fernab des Senderschnitts liegt. Insgesamt lag die Quote im Mittel bei 3,9 Prozent. Im Schnitt sahen 0,78 Millionen Menschen zu, darunter 0,37 Millionen jüngere.
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