Cast & Crew
Vor der Kamera:Hannes Jaenicke als Alex Pollack
Alice Dwyer als Katja Wolf / Isabel Baumann
Fedja van Huêt als Bram de Groot
Sascha Alexander Gersak als Tom Fischer
Sven Gerhardt als Stefan Breuer
Raymond Thiry als Frederik Koning
Sigrid Ten Napel als Hanna Meijer
Hinter der Kamera:
Produktion: Ministry of Film und Zieglerfilm Köln
Drehbuch: Peter Koller
Regie: Peter Ladkani
Kamera: Namche Okon
Produzentin: Barbara Thielen
Frederik Koning (Raymond Thiry), der Obergangster, hat derweil Vorkehrungen getroffen, um das Schlimmste zu verhindern, und das Schiff versenkt, auf dem er immer seine Drogen herstellen ließ. Doch Bram de Groot (Fedja van Huêt), offizieller Leiter der Ermittlungen der Amsterdamer Polizei, kann ums Verrecken nicht die Bergung des Wracks erwirken, womit sich die Beweise sichern ließen, die Koning ein für allemal hinter Gitter brächten.
Im Gegenteil: De Groot wird vom Fall abgezogen und soll den Tod einer jungen Studentin aufklären, die den Nachwirkungen eines perversen Initiationsrituals der örtlichen Studentenverbindung zum Opfer gefallen ist. Auf ihrer Mailbox finden de Groot und Pollack jedoch bald eine seltsame Nachricht: ein Mann mit nahöstlichem Akzent stottert in gebrochenem Niederländisch etwas von einem versunkenen Schiff: Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn es sich dabei nicht um Konings Drogentanker handelt.
Der Rest der Geschichte wird mit erwartbaren Allgemeinplätzen bestückt: Katja Wolf ist schwanger (weiß aber nicht so recht, ob von ihrem Partner oder ihrer Zielperson), in den Reihen der Ermittler muss ein Maulwurf gefunden und enttarnt werden, bevor am Ende der abschließende Showdown in den Amsterdamer Katakomben steht – wo seltsamerweise die Niederländer in ihren Vorbehalten bestätigt werden, dass sich die schießwütigen und impulsiven deutschen Kollegen besser aus ihrem Hoheitsgebiet fernhalten.
Diese Bilanz liest sich ernüchternd: ein Allerweltskrimi in Amsterdam, der weder aus seinem Ort (Coffee-Shops, Hagelslag und Rechtsextremismus) noch aus seinen Themen (Vertrauen, Selbstentfremdung) inhaltliches Kapital schlagen will und sich stattdessen mit denkfaulen Wendungen und Ereignisketten begnügt.
Dabei finden sich in „Auferstanden von den Toten“ durchaus Szenen, die sich sinnvoll in kluge Sub-Plots hätten erweitern lassen, wodurch dieser Film hintergründiger geworden wäre. Im Gerichtsgebäude trifft Frederik Koning etwa auf den Vorsitzenden einer rechtsradikalen Partei, offensichtlich ein alter Bekannter. Koning bittet den Mann um Kontakte zur Polizeigewerkschaft – eine kaum verklausulierte Anspielung auf die erschreckende Offenheit für rechtsextreme Ideen in Sicherheitskreisen, nicht zuletzt in den Niederlanden. Doch diese Beobachtung bleibt auf eine Szene beschränkt, ein Gimmick statt der Auftakt zu einer wichtigen Betrachtung – und ein Indiz dafür, das diesem «Amsterdam-Krimi» genau das fehlt, womit andere Krimireihen, vorzugsweise solche, die ihren Spielort im Titel tragen, hausieren gehen: Lokalkolorit.
Das Erste zeigt «Der Amsterdam-Krimi – Auferstanden von den Toten» am Donnerstag, den 29. November um 20.15 Uhr.
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