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Nach ARD-Affäre: Neuer Streit um Rundfunkgebühren

von  |  Quelle: Bild, Süddeutsche Zeitung
Seit mehr als einem Monat bescheren der Skandal um verbotene Schleichwerbung in ARD-Serien wie «Marienhof» oder «In aller Freundschaft» und die Korruptionsaffären der ehemaligen Sportchefs Jürgen Emig und Wilfried Mohren der ARD negative Schlagzeilen. Als Konsequenz daraus fordern nun Politiker von CSU und FDP die Senkung der Rundfunkgebühren.

Die Zuschauer fragten sich zu Recht, ob die jüngste Gebührenerhöhung überhaupt nötig gewesen sei, sagte die CSU-Bundestagsabgeordnete und Medien-Politikerin Renate Blank gegenüber der "Bild". Blank weiter: "Jetzt gibt es noch einen Grund mehr, die Gebühren endlich zu senken."




Auch der FDP-Politiker Max Stadler empfindet die Gebühren in Anbetracht der ans Tageslicht gekommenen Skandale als ungerecht: "Nach einem solchen Skandal können die Sender nicht erwarten, dass die nächste Rundfunkgebührenerhöhung unwidersprochen hingenommen wird", soll er nach "Bild"-Informationen gesagt haben.

Die Rundfunkgebühren waren zum 1. April auf Beschluss der Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer um 88 Cent auf 17,03 Euro angehoben worden. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten in Deutschland (KEF) hatte zuvor jedoch eine Anhebung um 1,09 Euro empfohlen.

Der Schleichwerbung-Skandal könnte zudem die Staatsanwaltschaft beschäftigen, denn der Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Fritz Pleitgen, will möglicherweise den ehemaligen Geschäftsführer der Produktionsgesellschaft Colonia Media, Frank Döhmann, anzeigen, falls dieser nicht umgehend aussage. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

Döhmann soll laut den bisherigen Prüfergebnissen des WDR ein Netzwerk für Product Placement geschaffen haben. Dem WDR sollte er bis vergangenen Freitag Rede und Antwort stehen. Laut Pleitgen sei der WDR geschädigt, weil von der Colonia Media hergestellte Filme wegen der darin enthaltenen Schleichwerbung nicht mehr ausgestrahlt werden könnten.

Kurz-URL: qmde.de/10577
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