Cast & Crew
Produktion: The Kennedy/Marshall Company und The House Media CompanySchöpfer und Autor: Joshua Long
Darsteller: Maciej Musiał, Robert Więckiewicz, Michalina Olszańska, Zofia Wichłacz, Andrzej Chyra, Ewa Błaszczyk, Edyta Olszówka u.v.m.
Regisseure: Kasia Adamik, Olga Chajdas, Agnieszka Holland und Agnieska Smoczyńska
Doch im Verlauf der Serie bröckelt dieses Konstrukt. Dieser Prozess beginnt mit dem jungen Jurastudenten Kajetan Skowron (Maciej Musiał), einem Waisen, dessen Eltern den berüchtigten Anschlägen von 1983 zum Opfer gefallen waren. Er ist mit der Tochter eines hochrangigen Parteioffiziellen liiert, und obwohl er bisher weder Anlass noch Gelegenheit hatte, die Richtigkeit und Wichtigkeit des sozialistischen Regimes in Polen infrage zu stellen, sät sein Mentor, ein integerer ältlicher Juraprofessor und Oberster Richter, erste Zweifel. Er führt Kajetan auf die Spur einer in den 80er Jahren getöteten Frau, deren Mordfall nie aufgeklärt worden ist. Kurz darauf wird der alte Mann selbst aus dem Weg geräumt.
Zeitgleich ermittelt der Polizist Anatol Janów (Robert Więckiewicz) in einem anderen Tötungsdelikt, dessen Spuren in die höchsten Sicherheitskreise des Landes führen. Das Opfer schien Mitglied einer Widerstandsgruppe zu sein, deren Symbolik in Verbindung mit der vor drei Jahrzehnten umgebrachten Frau in Zusammenhang steht, auf die der junge Jurastudent mit der Nase gestoßen wurde.

Noch dazu macht die Serie auch aus ihren an sich interessanten Genre-Motiven nicht sonderlich viel. Ebenso erzählerisch ineffektiv verhallen die historischen Anklänge an die Urtraumata der polnischen Geschichte: die Rolle als Spielball größerer Mächte, die jahrhundertelange Fremdherrschaft und Fremdbestimmung, die immer wieder zu einer reflexhaften Überbetonung von nationaler Stärke und Autarkie geführt hat. Ein polnisches Publikum mag dabei vielleicht mitunter deutlichere Anspielungen erkennen, die einem ausländischen entgehen. Dennoch hätte eine stärkere Betonung dieser Aspekte den Thriller- und Verschwörungs-Plot besser in einem allgemeinen Referenzpunkt erden können, und ihn so zugänglicher und insbesondere weniger generisch gemacht.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel