Martin Rütter
1995 gründete der studierte Tierpsychologe seine erste Hundeschule, aus der sich schnell ein ganzes Netzwerk entwickelte. 2004 begann seine TV-Karriere mit der Reihe «Eine Couch für alle Felle», die ihn als Hundetrainer begleitete. Seit 2008 ist er «Der Hundeprofi» bei VOX. Mit seinem vierten Bühnenprogramm „Freispruch“ tourt er gerade durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.In «Hund vs. Katze – Rütter gegen Boes», produziert von Mina TV, wird versucht die Frage aller Fragen zu beantworten. Wer ist bei den Haustierhaltern beliebter: Hund oder Katze? Dafür versuchen Martin Rütter und die Komikerin Mirja Boes die Jury, bestehend aus 300 Zuschauern, in verschiedenen Disziplinen von ihrem Haustier zu überzeugen. Rütter tritt dabei natürlich für Team Hund an, Boes für Team Katze. Unterstützt werden die beiden dabei von Comedian Paul Panzer (Team Hund) und Curvy-Model Angelina Kirsch (Team Katze). Als neutrale Instanz moderiert Ruth Moschner durch das zweistündige Duell. Außerdem sitzen jeweils 100 Hunde- bzw. Katzenbesitzer, ähnlich wie bei Shows wie «Wer weiß denn sowas?», hinter ihren Team-Captains.
Da wären wir auch schon beim zentralen Problem der Show. Die Idee, die beiden beliebtesten Haustiere der Deutschen im Fernsehen gegeneinander antreten zu lassen, ist zwar ganz nett. Aber wenn die Show kaum innovative Ideen hervorbringt und nur aus bekannten Show-Elementen besteht, kann dies schnell langweilig werden. Sicher hat diese Sendung gerade noch für Tierliebhaber ihren Charme, allerdings fallen einem ansonsten nicht viele Argumente ein nicht umzuschalten. Die Show wirkt im Vergleich zu vielen anderen austauschbar und auch den Faktor Tier konnte der Zuschauer bereits zu genüge in anderen Show-Formaten integriert sehen.
Schon zu Beginn wirken die zahlreichen Sticheleien der beiden Hauptcharaktere sehr gestellt und übertrieben. Boes und Rütter brauchen eine Weile bis etwas Chemie untereinander und mit dem Publikum zu Stande kommt und keine peinlichen Momente entstehen. Durch immer wiederkehrende Zwischen-Votings wird zusätzlich Fahrt aus der Show genommen. Des Weiteren erschließt sich nicht, wieso die beiden Unterstützer Paul Panzer und Angelina Kirsch, die etwas mehr Schwung in die Sendung bringen, erst zur Mitte der Sendung aus dem Publikum heraus in die Sendung integriert werden. Als in einem Beitrag versucht wird, Kinder auf einem Spielplatz mit Süßigkeiten und Geld anzulocken, stand die Show kurz davor eine ganz falsche Message zu verbreiten, die gerade so noch durch einen Warn-Appell der Moderatorin Ruth Moschner an zusehende Kinder relativiert werden konnte.
Die wenigen Highlights, wie die kleine Street-Comedy Einlage der beiden Stars in einer Tierhandlung, sind leider genauso austauschbar, wie die vielen Hunde und Katzen-Clips, die man sich ebenso im Internet anschauen könnte. Deshalb bleibt insgesamt zu sagen, dass «Hunde vs. Katzen – Rütter gegen Boes» vielleicht für Show- und Tierliebhaber ganz interessant ist, aber für den normalen Fernsehzuschauer dank auswechselbarer Inhalte und immer wiederholenden Votings schnell langweilig werden kann. Ob die Personalie Rütter und das Thema Haustiere trotzdem für gute Quoten sorgen können, wird sich zeigen. Falls RTL aus diesem Testlauf ein längerfristiges Format plant, sollten sie definitiv nochmal daran feilen. Gewonnen hat übrigens Team Katze.
«Hund vs. Katze – Rütter gegen Boes» kann noch eine Woche kostenlos bei TV Now angeschaut werden.
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