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VPRT fordert Werbeverbot für ARD und ZDF

von  |  Quelle: VPRT
Eine strikte Abgrenzung der aktuellen Debatte über die skandalösen Schleichwerbefälle bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten von der sachorientierten Diskussion über die notwendigen Werbeliberalisierungen für die privaten Medienunternehmen sowie einen umgehenden Beschluss zur Abschaffung der Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zur Sicherung der Glaubwürdigkeit seiner Gebührenfinanzierung - das forderte der Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation e. V. (VPRT), Jürgen Doetz, am Donnerstag.




Die Vermischung der unlauteren und teilweise kriminellen Schleichwerbepraxis bei den gebührenfinanzierten Anstalten mit der im Zusammenhang der Novelle der EG-Fernsehrichtlinie von der EU-Kommission geplanten Liberalisierung historisch überholter Werberegelungen sei völlig verfehlt, hieß es in einer Pressemitteilung des VPRT. "Hier", so Jürgen Doetz, "zeigen sich in Deutschland vielmehr zum wiederholten Male die fatalen Konsequenzen der kommerziellen Aktivitäten der öffentlich-rechtlichen Anstalten, die von der Politik zu lange toleriert worden sind". Dieser "kommerzielle Sumpf" könne letztlich nur durch ein umfassendes Werbeverbot bei ARD und ZDF trocken gelegt werden.

Doetz fügte hinzu, "fast jeder verantwortliche Medienpolitiker - zuletzt sogar der rheinland-pfälzische Ministerpräsident und ZDF-Verwaltungsratsvorsitzende Kurt Beck (SPD)" hätte sich in den letzten Jahren für einen werbefreien öffentlich rechtlichen Rundfunk ausgesprochen. Deshalb solle ein Werbeverbot beschlossen werden, dass spätestens 2008 umgesetzt werden müsse.

"Undifferenzierte und einseitige Vorverurteilungen"

Im Blick auf die Novellierung der europäischen Fernsehrichtlinie, die unter anderem die Rundfunkwerbung in den Mitgliedstaaten der EU reguliere, kritisierte der VPRT-Präsident die undifferenzierten und einseitigen Vorverurteilungen der Anliegen der Wirtschaft in Deutschland. Es sei nicht Ziel der Werbewirtschaft oder der privaten Medienunternehmen, den Verbraucher mit offener Werbung zu überschütten, mit verdeckter Werbung hinters Licht zu führen und damit die Glaubwürdigkeit der Medien und die Presse- und Informationsfreiheit zu untergraben, so Doetz.

Bei Productplacement handle es sich nach Aussagen des Präsidenten zufolge um keine "Pest", wie es kürzlich der WDR-Intendant Fritz Pleitgen nannte, sondern vielmehr um ein legales Mittel zur Refinanzierung von Inhalten, vorausgesetzt, der Zuschauer werde dabei nicht irregeführt.

VRPT-Präsident Doetz selbstkritisch: Die Abgrenzung von erlaubtem Productplacement zu verbotener Schleichwerbung sei sicher nicht immer einfach zu vermitteln. Auch die privaten Rundfunkanbieter hätten damit in der Vergangenheit durchaus Probleme gehabt. Jetzt ginge es in Brüssel um klare Vorgaben, um eindeutige Transparenz im Interesse des Zuschauers beziehungsweise Nutzers, also gerade um das Gegenteil einer "Legalisierung von Schleichwerbung".

Beendet werden muss nach Auffassung des VPRT auch endlich die "Diffamierung", die EU-Kommission in Brüssel setze sich für Schleichwerbung ein. Die durch die Digitalisierung möglichen neuen Angebots- und Nutzungsformen privatwirtschaftlicher elektronischer Medien erforderten vielmehr eine umfassende Modernisierung derWerbevorschriften des Fernsehens, die allesamt aus der analogen Zeit stammten. Der VPRT fordere daher eine weit reichende Liberalisierung der Werberegeln für die privaten Anbieter. Oberster Grundsatz solle und müsse dabei jedoch das Verbot der "Irreführung der Verbraucher" bleiben, was Schleichwerbung defuinitv ausschließen würde.

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