Die ungebrochen wichtigste Währung der US-Fernsehbranche könnte einen massiven Hieb verpasst bekommen: CBS plant laut Informationen des Branchenportals 'Variety', seinen bestehenden Vertrag mit dem Marktforschungsunternehmen Nielsen auslaufen zu lassen und somit den konventionellen Fernsehquoten den Rücken zuzukehren. Das würde die Wertigkeit der Nielsen-Ratings enorm in Frage stellen, schließlich würde dann nicht irgendein kleiner Sender auf die Quotenauswertung durch Nielsen verzichten, sondern das derzeit am meisten Menschen ansprechende Network der Vereinigten Staaten.
Gemäß 'Variety' tickt die Uhr schon: Sollten sich Nielsen und CBS nicht bis Ende des Monats einig werden, werde der Sender die Ära der klassischen US-Einschaltquoten hinter sich lassen. Nielsen hätte dann nicht nur damit zu kämpfen, sich weiterhin als relevant zu rechtfertigen, wenn einer der großen Broadcaster der USA nicht von ihm abgedeckt wird, sondern müsste auch auf eine große Summe verzichten. Laut 'Variety'-Quellen erhält Nielsen von CBS jährlich über 100 Millionen Dollar für seine Dienste in der Datenerhebung.
Dieser Kostenpunkt sei für CBS einer der größten Streitpunkte: Dadurch, dass immer mehr Maßnahmen zur Verfügung stehen, das Publikumsinteresse auszuwerten, sei CBS nicht weiter gewillt, solch einen hohen Preis für die Quotenauswertung zu bezahlen. Auch der Umstand, dass sich Nielsen nicht so sehr an die neuen Mediennutzungsgewohnheiten anpasst, wie es sich CBS und andere Sender wünschen, ist einer der Gründe für die angespannte Beziehung. Deshalb investiert CBS seit einiger Zeit zusätzlich in den Marktforschungsdienst Comscore sowie in eigene Maßnahmen.
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