Der Casting- und Talentshow-Hype will im deutschen Fernsehen nicht abflachen. Schon seit 2007 boomt bei RTL neben «Deutschland sucht den Superstar» auch das «Supertalent». Doch die Zeiten waren schon einmal besser, denn im vergangenen Jahr hatte Staffel elf die bislang niedrigsten Werte für das Format um Dieter Bohlen, Bruce Darnell und Sylvie Meis verbucht. Erstmals hatte die Sendung am Samstagabend im Schnitt weniger als vier Millionen Menschen pro Folge interessiert. An Konzept und Umfang des Formats änderte sich jedoch auch 2018 kaum etwas. Erneut sah die Staffel vierzehn Ausgaben vor, die am 15. September begannen.
Dort überschritt «Das Supertalent» wieder die magische Marke von vier Millionen Zuschauern, als insgesamt 4,04 Millionen Menschen einschalteten. Somit lag die Show schon einmal über den Durchschnittswerten des Vorjahrs. Doch RTL war gewarnt, denn gerade die zweite Staffelhälfte hatte im Jahr davor zum Negativ-Rekord beigetragen. Folge eins holte 15,3 Prozent bei allen Zuschauern, was ebenfalls deutlich über dem Schnitt aus Staffel elf lag, die im Mittel 13,1 Prozent generierte. Bei jungen Zuschauern feierte «Das Supertalent» mit 1,76 Millionen Interessenten und 21,8 Prozent einen grandiosen Auftakt.
Allerdings startete die Staffel schon Mitte September. Gerade in der noch etwas wärmeren Jahreszeit können niedrigere Reichweiten noch mehr Quote holen als später im Jahr. Wenn dann nach und nach mehr Zuschauer vor den Fernsehern sitzen, weil es kälter wird, bleibt weniger vom Quotenkuchen übrig. So erklären sich auch die Werte der Folgewoche. Am 22. September lasen sich die Zuschauerzahlen weitestgehend gleich: 4,03 Millionen insgesamt und mit 1,78 Millionen sahen aus der klassischen Zielgruppe sogar etwas mehr Zuschauer zu als zum Auftakt. Die Quoten sanken aber mit 14,1 Prozent insgesamt und 19,7 Prozent der Jüngeren deutlich.
Am 29. September folgte dann auch reichweitentechnisch ein Einbruch. Noch 3,67 Millionen Interessenten blieben «Das Supertalent», das damit nun deutlich unter dem Niveau der vergangenen Runde lag. Der Gesamtmarktanteil von 13,1 Prozent und 19,3 Prozent bei Werberelevanten erinnerte da schon eher an die Zahlen vom vergangenen Jahr. Am 6. Oktober verbesserte sich «Das Supertalent» dann wieder deutlich auf 3,96 Millionen Interessenten. In der Zielgruppe gewann RTL mit nun 1,90 Millionen Zuschauern sogar knapp 270.000 Personen hinzu und holte so mit 22,0 Prozent bei den Umworbenen die beste Quote der Staffel. Insgesamt stieg die Quote um genau einen Prozentpunkt auf 14,1 Prozent an.
Die Folgewochen brachten Stabilität, ohne dass «Das Supertalent» wieder die Vier-Millionen-Marke erreichte. Zwischen dem 20, Oktober und dem 10. November schwankten die Reichweiten zwischen 3,75 und 3,98 Millionen Zuschauern, womit die Sendung meist knapp über dem Niveau der Vorstaffel lag, ohne eine wirkliche Trendwende einzuleiten. So viel zu den Zuschauerzahlen, doch aus Quotensicht kristallisierte sich heraus, dass «Das Supertalent» immer häufiger Zahlen verbuchte, die unter dem Schnitt der Vorstaffel lagen. Diese gelangte bei jungen Menschen im Schnitt zu 19,8 Prozent. Nach den 22 Prozent am 6. Oktober sollte «Das Supertalent» diese Quote nie mehr erreichen. Nah dran war das Format häufig trotzdem, zum Beispiel am 20. Oktober mit 19,4 oder am 27. Oktober mit 19,7 Prozent.
Am 17. November folgte zumindest aus Gesamtsicht wieder ein kleiner Lichtblick, als 4,03 Millionen Menschen am Samstagabend einschalteten. Doch im kalten November waren höhere Zuschauerzahlen weniger wert. Die dadurch entstandenen 13,9 Prozent landeten jedenfalls nur im oberen Mittelfeld der zwölften Staffel. Und weil die Reichweite beim jungen Publikum, die an diesem Abend bei 1,65 Millionen lag, nicht mitwuchs, sprangen mit 19,1 Prozent der Umworbenen auch dort keine spektakuläreren Werte als sonst heraus. Nachdem «Das Supertalent» dann am 24. November das Niveau mit 3,95 Millionen Menschen ab drei Jahren, 13,5 Prozent bei allen und 19,4 Prozent bei jungen Zuschauern in etwa hielt, stürzte «Das Supertalent» wieder ab. Am 1. Dezember erzielte die Sendung mit 3,49 Millionen Zuschauern einen vorläufigen Tiefstwert. 11,7 Prozent blieben der Samstagabendsendung, die auch in der jungen Altersgruppe mit 1,46 Millionen Zuschauern und 17,5 Prozent Negativ-Rekorde innerhalb der Staffel generierte.
Sieben Tage später kam es sogar noch schlimmer, als noch 3,37 Millionen Zuschauer übrigblieben und die Quoten bei 11,7 Prozent respektive 16,9 Prozent lagen. Weiter abwärts sollte es in Staffel zwölf danach aber nicht mehr gehen. «Das Supertalent» rehabilitierte sich am 15. Dezember mit 3,67 Millionen Zusehern ein Stück weit, gleichwohl die Marktanteile von insgesamt 12,3 Prozent und 17,4 Prozent deutlich langsamer wieder anstiegen. Das Finale am 22. Dezember verbesserte sich dann erneut. 3,78 Millionen Menschen enthielten 1,57 Millionen junge Zuschauer. Die Quoten lagen insgesamt bei 13,6 Prozent sowie bei 18,2 Prozent im jungen Segment.
Die Geschichte wiederholte sich für «Das Supertalent» in Staffel zwölf, denn nachdem die Show wieder einen guten Start hingelegt hatte, gingen Bohlen und Co. erneut gegen Ende hin die Puste aus. Die gute Nachricht: Aus Gesamtsicht lief «Das Supertalent» im Jahr 2018 minimal besser als 2017: 3,82 Millionen stehen dort durchschnittlich 3,79 Millionen Zuschauern aus dem Vorjahr gegenüber, was für mittlere 13,3 Prozent genügte, die ebenfalls eine Steigerung auf niedrigem Niveau darstellen. Im Schnitt verlor die Sendung aber in der klassischen Zielgruppe recht deutlich. Von 1,79 Millionen 14- bis 49-Jährigen, die im Schnitt einschalteten, blieben 1,67 Millionen übrig. Die durchschnittliche Quote in der jungen Altersklasse fiel damit von 19,8 Prozent auf 19,2 Prozent, was die niedrigsten Zahlen bisher in der Geschichte von «Das Supertalent» bedeutete. Zum Vergleich: Staffel zehn hatte im Schnitt noch 22,9 Prozent in der klassischen Zielgruppe generiert.
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