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ProSieben sucht den deutschen Streaming-Champion
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Großprojekt: Discovery und ProSiebenSat.1 wollen deutschen Streaming-Champion schaffenDaytime-Tristesse über das Jahr hinweg
Schon in der TV-Saison 2017/2018 galten Daytime-Formate gleich bei mehreren Sendern als große Baustelle. Tests wie «Der schnelle Euro» oder «Zimmerhelden – Gewinner in vier Wänden» wurden von Sat.1 jedoch zügig zu den Akten gelegt, auch «Inspektion 5» hielt nicht mal einen Monat durch. «Schicksale» macht Sat.1 ab 17.30 Uhr immer noch Ärger, doch die wahren Sorgenkinder finden sich mittlerweile am Vorabend. Sat.1 glaubte, mit «Genial daneben - Das Quiz» die Lösung für seinen eigentlich nie wirklich auf Vordermann gebrachten, sondern auch mit der «Ruhrpottwache» eher irgendwie überlebten 19-Uhr-Slot ausfindig gemacht zu haben, lag damit aber falsch. Der wiederholte Versuch, mit «Endlich Feierabend!» ein Vorabend-Magazin zu etablieren, wartet immer noch auf die Wende und kam seit dem Start Ende Juli nur in Ausnahmefällen über den Senderschnitt. Alles wurde noch schlimmer, als ab Ende Oktober «Alles oder nichts» hinzustieß, an dem Sat.1 mutig festhält. Auch RTL betrübt die Daytime schon das ganze Jahr, hier finden sich die Problem-Sendeplätze um 14 und 17 Uhr. «Die Superhändler» schwanken zwar stark, generieren aber mittlerweile zumindest häufig passable Zahlen und konnten so den lahmenden «Blaulicht Report» ein Stück weit vergessen machen. Als Flop stellte sich dafür «Freundinnen» heraus, das sich von den Katastrophen-Zahlen zum Start zwar wegbewegte aber noch immer im einstelligen Bereich herumdümpelt.
WM überrascht positiv – und negativ
Die Fußball-WM 2018 brachte mit dem frühen Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft nicht nur sportliche Überraschungen. Auch inhaltlich boten sich Zuschauern einige unvorhergesehene Entwicklungen, die vor allem durch Neuerungen entstanden. Angenehm erschien der Verzicht der Öffentlich-Rechtlichen auf die Einbindung unnötiger Social-Media-Ergüsse, die die Privat- und Bezahlsender in Fußball-Sendungen immer inflationärer verwenden. Personell überraschten der noch aktive Bundesliga-Profi Christoph Kramer als Experte und Wolff Fuss in seinen ersten WM-Einsätzen für Sky durch ihre je ganz eigene Art von Authentizität. Und die Negativ-Überraschungen? Zum Beispiel die unsinnigen und unsachlichen Social-Media-Hetzjagden gegen ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann, die weichgespülten Beiträge aus Gastgeberland Russland, die jegliche Hintergründe und berechtigte Kritik an der derzeitigen politischen Situation vermissen ließen oder die Auftritte von Ex-DFB-Kapitän Philipp Lahm im Ersten, der von der Formulierung einer Eigenmeinung weitestgehend absah, nur um wenig später auf einer Internet-Plattform zur Kritik gegen Joachim Löw auszuholen.
Facebook missbraucht Daten
Viele haben davor gewarnt, im frühen Jahr 2018 kam es dann ans Licht: Das dubiose Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica (CA) war über Facebook unerlaubterweise an die persönlichen Daten von bis zu 87 Millionen Menschen gelangt. Der Fall galt Kritikern als Beleg, dass das Unternehmen die Daten seiner Nutzer nicht schützen kann. An das soziale Netzwerk können Dritte ihre Apps andocken und so Facebook-Nutzer erreichen. Von 2010 bis 2015 erlaubte das Unternehmen den Entwicklern dieser Apps, auch die persönlichen Daten von Nutzern zu erfassen, die diese Apps gar nicht selbst nutzen. Waren sie auch nur mit Nutzern der Apps befreundet, konnten ihre Daten ausgelesen werden. Ein Entwickler machte sich dies zunutze, schuf einen Persönlichkeitstest, an dem 270.000 Menschen teilnahmen, erfasste auch die Daten ihrer Freunde und schenkte Cambridge Analytica ein hübsches Datenpaket. Mark Zuckerberg musste sich in einer Anhörung vor dem US-Kongress verantworten. Doch mittlerweile scheint der Schaden für Facebook nicht mehr allzu groß. Schon zur Zeit des Skandals zeigten sich viele Nutzer wenig überrascht darüber, was hinter den Kulissen des Sozialen Netzwerks an Daten gesammelt und weitergereicht wird.
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