Der 47-Jährige sei für den MDR untragbar geworden, sagte Intendant Udo Reiter. "Die zusammengetragenen Beweismittel und Aussagen sind erdrückend. Wir können bislang sicher davon ausgehen, dass der Beschuldigte über einen vom MDR nicht genehmigten Vertrag mit der Firma Techem AG deutlich über 100.000 Euro kassiert hat", fügte er hinzu.
Der MDR-Intendant kündigte an, die bereits angelaufenen internen Untersuchungen im Fall Mohren zu verschärfen. Dazu wurden Frankfurter Wirtschaftsprüfer mit dem Fachgebiet Wirtschaftskriminalität (Forensic Services) nach Leipzig bestellt, hieß es. MDR-Intendant Reiter: "Wir brauchen einen von externen Fachleuten erstellten unabhängigen Bericht, der glaubhaft ist und uns detaillierte Informationen über die Vorgänge liefert. Wir brauchen eine Schwachstellenanalyse und daraus abgeleitet Empfehlungen für unsere Dienstvorschriften. Und wir brauchen einen gerichtsverwertbaren Report, um Schadensersatzansprüche geltend zu machen."
Die Ermittlungen gegen Mohren wurden durch die Schmiergeldaffäre beim Hessischen Rundfunk (hr) um den ehemaligen Sportchef Jürgen Emig ausgelöst. Dieser soll für die Übertragung von Sportereignissen Geld genommen haben. Emig sitzt seit drei Wochen ebenfalls in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht Frankfurt habe nach einem Haftprüfungstermin am Donnerstag noch keine Entscheidung gefällt, ob und wann der Emig wieder auf freien Fuß kommen wird, teilte ein Sprecher mit. Der Beschluss des Ermittlungsrichters soll am Freitag oder Montag verkündet werden.