Der Vorfilm
Filmfacts «Monty Pythons Der Sinn des Lebens»
- Regie: Terry Jones, Terry Gilliam
- Produktion: John Goldstone
- Drehbuch: Monty Python
- Darsteller: Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin
- Musik: John Du Prez
- Kamera: Peter Hannan
- Schnitt: Julian Doyle
- Laufzeit: 107 Minuten
- FSK: ab 16 Jahren
Knochentrocken umgesetzt, erzählt «The Crimson Permanent Assurance» alias «Die Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung», die unsinnige Geschichte, wie eine althergebrachte Firma voller Mitarbeiter im Rentenalter dem unkontrollierten Kapitalismus entflieht, aus Bürobedarf Piratenutensilien bastelt, die Segel hisst und hochtrabende Finanzunternehmen überfällt. Bescheuert, mit beeindruckender Seriosität inszeniert und dann noch fähig, sich immer weiter in Unfug hineinzusteigern. Gilliam in Reinkultur und fast prophetisch dafür, was der Regisseur danach noch drehen sollte.
Gesang
Die Monty-Python-Truppe ist bei vielen ihrer Fans untrennbar mit ihren Songs verbunden – auch dank diverser frivol-alberner Comedy-Musikalben und solchen Ohrwürmern wie "Always Look On The Bright Side Of Life" aus «Das Leben des Brian». «Der Sinn des Lebens» ist ein echter Showcase für das musikalische Können der Pythons: Vom finanzseeräuberischen Shanty der Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung über den von Eric Idle spaßig gejaulten Titelsong über die frivol-fröhliche Musicalparodie "Every Sperm Is Sacred" bis hin zum galant-zynischen "Galaxy Song" über die Stupidität der Menschheit und Graham Chapmans Las-Vegas-Satire "Christmas in Heaven": Wer mit keinem der Songs aus «Der Sinn des Lebens» etwas anfangen kann, hat schlechte Karten, irgendwas Musikalisches von den Pythons zu mögen.
Die Mitte des Films
Kurz und bündig: So, wie «Der Sinn des Lebens» schon mit seinem den Hauptfilm kapernden Vorfilm mit der Form des Mediums spielt, wird dieser vor Ideen übersprudelnde Episodenfilm durch "Die Mitte des Films" unterbrochen. Diese Persiflage auf Fernsehansagerinnen, die den Film zusammenfassen, mündet in ein dadaistisches Glanzstück darüber, wo denn mein Lieblingsfisch hin ist. Denn er ist immer dahin gegangen, wo auch ich immer hingegangen bin.
Trübsal und Gemeinheit
Laut Michael Palin sorgten die Produktionshintergründe dafür, dass «Monty Pythons Der Sinn des Lebens» die düsterste Arbeit der Komikertruppe geworden ist. Dadurch ist der Episodenfilm im Kontext des Python-Gesamtwerks erfrischend – und das, ohne aus dem Rahmen zu fallen. «Monty Pythons Der Sinn des Lebens» ist dank seiner genüsslich bizarren Dramaturgie und diverser herrlich alberner Augenblicke (sowie seiner Gesangseinlagen) noch immer ein Garant der guten Laune. Und doch überrascht «Monty Pythons Der Sinn des Lebens» mit nihilistischen Momenten, boshaften Scherzen und exzessiven Momenten an Slapstick-Gewalt und -Ekel. Wie sonst sollte ein Python-Film über das Leben ausfallen?
«Monty Pythons Der Sinn des Lebens» ist auf DVD und Blu-ray erhältlich sowie über Amazon, maxdome, iTunes, Netflix, Google Play, Microsoft, Rakuten TV, Videoload, freenet Video, Chili und videociety abrufbar.
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