Während der Charakter von Commissario Schwarz durch den Konflikt mit ihrer Tochter ein wenig Tiefgang bekommt, bleibt ihr Partner Zanchetti weitestgehend blass und eindimensional. Allerdings wirken die Diskussionen zwischen Mutter und Tochter kaum glaubwürdig, was den nur wenig gelungenen Dialogen zuzuschreiben ist. Leider ziehen sich diese durch den kompletten Fall, denn sowohl die Gespräche unter den Ermittlern, als auch die der Verbrecher wirken teils hanebüchen und fernab normaler Konversationen.
Der Fall selbst verzweigt sich immer mehr, ist in der Darstellung der Verbrecher aber spürbar ambitioniert. «Leichte Beute» möchte der Räuberbande Tiefgang geben und innerliche Konflikte darstellen, doch die Dialoge verhindern eine bessere Darstellung der Band massiv. So kommt es, dass die Verbrecher kaum als ernsthafte Bedrohung wahrnehmbar sind und zuweilen fast schon lachhaft wirken.
Der Fall selbst gestaltet sich zudem als sehr spannungsarm, da er lediglich gegen Ende das Tempo ein wenig anzieht, davor jedoch nur ruhig vor sich hin plätschert. Noch dazu kommen unlogische Entscheidungen der Hauptakteure und Momente, in denen man sich vor lauter Dummheit nur so vor den Kopf schlagen möchte.
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Fazit: «Leichte Beute» ist nicht Sicherheit kein gelungenes Comeback der Südtiroler Ermittler. Vielmehr ist es ein langatmig erzählter Krimi mit unpassenden Dialogen und unglaubwürdigen Charakteren. Einzig und allein die Schauwerte des Handlungsortes retten den Fall vor noch schlimmerem. Qualitativ muss der zweite Fall «Falsches Spiel» deutlich nachlegen, um nicht wie der erste zu Ende.
«Der Bozen-Krimi: Leichte Beute» läuft am 17. Januar um 20.15 Uhr im Ersten.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
17.01.2019 15:28 Uhr 1
Und, es kommen, gefühlt pro Jahr immer mehr dazu....sieht da die ARD überhaupt noch selbst durch??
:roll: Die einzige Reihe, die ich total spannend fand, war "Über die Grenze" mit Thomas Sarbacher und Anke Retzlaff! Nur, ob die nochmal fortgesetzt wird, wage ich zu bezweifeln.....