Die Kritiker

«Bier Royal»

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«Bier Royal» möchte eine Familienkomödie in großem Ausmaß mit bayrischem Anstrich sein. Ein Familienstreit um eine traditionsreiche Brauerei, plötzliche Erben und eine Journalistin, die in diesen Streitigkeiten nach Sensationen sucht. Kann «Bier Royal» alles in einem wohlschmeckenden Bier vereinen oder ist es doch nur ein abgestandenes Pils?

Cast & Crew

Vor der Kamera:
Gisela Schneeberger ist Gisela Hofstetter
Lisa Maria Potthoff ist Vicky Dawson
Michael Klammer ist Dan Dawson
Ulrike Kriener ist Renate Rottmann
Robert Palfrader ist Erich Maxlhuber

Hinter der Kamera:
Regie: Christiane Balthasar
Drehbuch: Carolin Otto
Schnitt: Andreas Althoff/ Günter Schultens
Kamera: Emre Erkmen
Musik: Johannes Kobilke
«Bier Royal» möchte eine Familienkomödie in großem Ausmaß mit bayrischem Anstrich sein. Ein Familienstreit um eine traditionsreiche Brauerei, plötzliche Erben und eine Journalistin, die in diesen Streitigkeiten nach Sensationen sucht. Kann «Bier Royal» alles in einem wohlschmeckenden Bier vereinen oder ist es doch nur ein abgestandenes Pils?

Arnulfbräu – die große bayrische Brauerei ist ohne Führung. Das bisherige Oberhaupt, Franz Hofstetter, ist verstorben und das Testament wird verlesen. Dazu ist selbst Tochter Viktoria Dawson aus den Vereinigten Staaten angereist, die sich mit Stiefmutter Gisela über die Hinterlassenschaften schnell in die Haare kriegt. Eine unerwartete Änderung im Testament führt dazu, dass sich die beiden noch mehr bekriegen, als ohnehin schon. Nun gilt es für die beiden, die anderen Familienmitglieder jeweils auf ihre Seite zu bekommen, um über die Zukunft der Brauerei zu entscheiden.

«Bier Royal» ist inhaltlich als klassische Soap-Opera aufgezogen und anstatt einem Zweiteiler hätte man die Familienkomödie auch problemlos als vollwertige Serie aufziehen und im Vorabendprogramm laufen lassen können. Der Plot ist äußerst seicht gehalten, versucht jedoch an manchen Stellen das Ganze mit einer Prise Sex aufzuwerten, was meist nach hinten los geht. Zu plump sind die Charaktere und schablonenhaft wäre für manche noch schmeichelhaft. Viktorias US-amerikanischer Freund muss für den farbigen Stereotyp hinhalten, dessen Witz mit seiner vermeidlichen Sprachbarriere sich bereits nach wenigen Minuten auserzählt hat.

So verhält es sich leider auch mit den anderen Charakteren, die oftmals überzeichnet wirken. Der Versuch, bayrische Gewohnheiten und Traditionen mit den ausländischen US-Gewohnheiten und den persönlichen Eigenheiten mancher Charaktere zu verbinden, schlägt leider fehl. Einer der Protagonisten versteht sich bspw. selbst als Vampir, schläft in einem Sarg und entspricht dem klischeehaften Grufti-Image. Zwar wirkt das ganze sehr skurril, vielmehr Inhalt und Facetten bekommt der Charakter aber nicht.

Humor ist ja bekanntlich sehr vom persönlichen Geschmack geprägt, doch «Bier Royal» scheint die Witze sehr rar gesät zu haben. Wenn etwas für eine der seltenen komödiantische Einlagen sorgt, dann ist es Österreicher Robert Palfrader, der Dr. Maxlhuber verkörpert, der ordentlich Dreck am Stecken hat. Palfrader hat bereits in dem kleinen österreichischen Serienjuwel «Braunschlag» sein Talent als Komödiant unter Beweis gestellt. In «Bier Royal» kann er dies zwar nicht wiederholen, ist aber dennoch der mitunter einzige Lichtblick.

Fazit: Der Familienstreit um die Brauerei dient lediglich als sehr dünne Berieselung und bleibt ansonsten weitestgehend inhaltsleer. Flache Charaktere und zu wenig zündender Humor führen dazu, dass man schnell den Geschmack an «Bier Royal» verliert. Lediglich Palfrader sorgt für einige helle Momente, ansonsten aber bleibt «Bier Royal» ein Dunkelbier, das nicht gerade schmackhaft ist.

Der erste Teil von «Bier Royal» läuft am Montag, 28.1 um 20.15 Uhr im ZDF. Der zweite Teil folgt am 30.1, ebenfalls um 20.15 Uhr.

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