Die Produktionsfirmen der Serie
- Copernicus Studios
- Bardel Entertainment
- DC Entertainment
- Warner Bros. Animation
Seit 2013 sind über 225 zirka elfminütige Episoden entstanden, weitere sind bereits in Arbeit. 2018 kam sogar ein «Teen Titans Go!»-Kinofilm heraus, der dem Format weitere Aufmerksamkeit einbrachte. Und es verwundert keineswegs, weshalb «Teen Titans Go!» weiter macht und weiter macht, ganz gleich, was zornige Teenager und Erwachsene im Internet über diese Serie schreiben. Denn diese Animationsserie ist mit ihren hervorragenden Quoten einer der Stützpfeiler ihres Heimatsenders Cartoon Network. Also: Ist «Teen Titans Go!» das Cartoon-Äquivalent behämmerter, billig produzierter Nachmittags-Schundsendungen, die aus unerklärlichen Gründen gut laufen, obwohl sie qualitativ nichts zu bieten haben? Oder, und das mag eine sehr gewagte Frage sein: Tut "das Internet" «Teen Titans Go!» etwa Unrecht? *hier dramatischen Tusch vorstellen*
Hass von jenen außerhalb der Zielgruppe
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Cartoon Network und Warner Bros. Animation haben sich, zugegebenermaßen, einen Teil dieses Fanjähzorns selbst eingebrockt, weil sie die 2003 gestartete Trickserie «Teen Titans» im Anime-Look, die eher jugendorientiert und actionreich war, plötzlich eingestellt haben, obwohl ihre Quoten weiterhin ansehnlich waren. Der Grund dafür war angeblich, dass man auf Senderseite mit den inhaltlichen Plänen für eine in Vorproduktion befindliche Staffel nicht zufrieden war.
Dass Fans dieser «Teen Titans»-Serie den Sender mit erbostem Feedback zuschütten, und die Frage aufwerfen, weshalb man nicht erst versucht hat, sich auf eine andere Storyline zu einigen, ist verständlich. Eine andere Serie mit derselben Inspirationsquelle, die aber einen ganz anderen Tonfall und ein anderes Publikum anspricht, jahrelang in der Luft zu zerreißen, ist unsinnig – und wie man nach über 225 Episoden «Teen Titans Go!» einsehen sollte, obendrein fruchtlos.
Das Superhelden-«Family Guy» für Kinder und Fans absurder Komik
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Wie wäre es mit einer Folge, die zu 50 Prozent daraus besteht, dass die Titans über ein Fernsehspecial sprechen, das es nicht gibt? Ja, natürlich, schnallt euch an für abstruse Superlative und völlig erzürnte Internetkommentare von Leuten, die längt hätten kapieren müssen, dass die Serie wohl nicht für sie gemacht ist! Halten wir den Plot für eine «DuckTales»-Hommage an? Ja, halten wir den Plot für eine «DuckTales»-Hommage an. Batman wird in einen Truthahn verwandelt und als Thanksgiving-Mahl serviert? Sorry, Batsy, wir haben halt Hunger …
Das oberste Gesetz von «Teen Titans Go!» ist: Absurdität schlägt innere Logik einer Einzelepisode, innere Logik einer Einzelepiode schlägt Storykontinuität. Wer diese Serie einschaltet, muss das schnell kapieren und goldenen Kälbern wie der anderen «Teen Titans»-Serie oder dem geheiligten Status anderer DC-Helden bschwören, sonst droht der metaphorische Tod durch Gehirnaneursmya. Entlohnt wird man fürs Einlassen auf «Teen Titans Go!» mit einer (so weit es die Familientauglchkeit zulässt) unberechenbaren Trickserie, in der nichts heilig ist und dank der gebotenen Regellosigkeit ein wildes Sammelsurium an Ideen auf das Publikum losgelassen werden. Wie wäre es mit einer Folge in 8- und 16-bit-Videospieloptik? Einer Folge mit Marionetten? Einer Folge im hyperstylischen 80s-Look? Einer Parodie auf grottenschlechte, billig animierte Superheldenserien von vor mehreren Jahrzehnten? Was, unsere zynischen, selbstsüchtigen Helden sehen ein, dass sie als Superschurken besser dran wären? Ja, warum nicht …
Kritik lässt sich dennoch anbringen
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Doch wie passt das dann dazu, dass «Teen Titans Go!» unter anderem eine sehr kleinlich-pädagogische Folge über ausgewogene Ernährung hat, eine über die Bereicherung des eigenen Vokabulars durch bildhafte Sprache, eine wetere über die Bedeutung von Zahnhygiene, noch eine über Badezimmer-Ettikette oder auch eine über den Umstand, dass jeder Mensch mehrere Charaktereigenschaften hat?
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Doch das rechtfertigt noch lange nicht den grauenvollen Ruf, den «Teen Titans Go!» online genießt. Andererseits hat dieser die «Teen Titans Go!»-Macher zu einigen herrlich gehässigen Rückantworten inspiriert, inklusive elaborierter Aprilscherze und sarkastischen Meta-Folgen. Die gehören sogar zu den gelungensten «Teen Titans Go!»-Momenten. Insofern: Hasst ruhig weiter, ihr Hater!
«Teen Titans Go!» ist mehrmals täglich Cartoon Network zu sehen und via Amazon, iTunes und Netflix abrufbar.
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13.02.2019 08:22 Uhr 1